Auf dem Emscher-Radweg mitten durchs Ruhrgebiet Das Ruhrgebiet müsste eigentlich Emschergebiet heißen! Davon sind unsere Autoren überzeugt - fließt sie doch mitten durchs Revier und u. a. an den Großstädten Dortmund, Essen, Oberhausen und Duisburg vorbei. Für sie ist die Emscher der »vielleicht seltsamste Fluss Europas« - was durchaus positiv gemeint ist: Einst bereits »klinisch tot«, entwickelt sie sich nun, überwiegend renaturiert, zu einem idyllischen Naherholungsziel inmitten spannender (Industrie-)Kulturlandschaft. Von der Quelle bei Holzwickede bis zur Mündung bei Dinslaken bietet der Emscher-Radweg demnach auch Ausgangspunkte für ein äußerst vielfältiges Freizeitprogramm. Mit unterhaltsamen Streckenbeschreibungen und Reiseerlebnissen sowie jeder Menge Hintergrundgeschichten zu Kultur, Geschichte, Sport und Kulinarik.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.04.2021Hauptsache, die Kohle stimmt
Wenn Johannes Wilkes und Rainer Götzfried die Emscher entlang radeln, reisen sie auch in ihre Kindheit. Und auf die Tatsache, dass sich ihre nordrhein-westfälische Heimatregion seitdem verändert hat, reagieren sie nicht anders als die meisten Erstbesucher: "Überraschend grün" - so lautet ihr Fazit. Die Emscher ist die Schlagader des Wandels. Aus dem mäandernden Fluss hat die Industrialisierung eine Kloake und einen Abwasserkanal gemacht. Der 1991 begonnene ökologische Umbau ist ein Infrastrukturprojekt in Übergröße; Schmutz wird jetzt unterirdisch abgeleitet, der Fluss renaturiert. Die beiden Rückkehrer folgen ihm von der Quelle bei Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein und nehmen mit, was am Weg steht: Förder- und Fernsehtürme, Kirchen und Burgen, Hallen und Halden, Brücken und Viadukte. Die "Schlösser an jeder Ecke" interessieren sie mehr als die Hinterlassenschaften der Industrie, auf der Zeche Nordstern darf der Herkules des Bildhauers und Malers Markus Lüpertz der neusachlichen Architektur die Schau stehlen. Episoden und Erinnerungen, Zufallsbegegnungen und Bekanntenbesuche lockern die Darstellung anekdotisch auf, Informationsblöcke bieten Lexikonwissen. So entsteht ein launiges, leider konventionell bebildertes Reisetagebuch, das auch nicht ohne Altherrenwitze auskommt.
aro.
"Emscher-Touren. In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott" von Johannes Wilkes und Rainer Götzfried. ars vivendi verlag, Cadolzburg 2020. 232 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 14 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn Johannes Wilkes und Rainer Götzfried die Emscher entlang radeln, reisen sie auch in ihre Kindheit. Und auf die Tatsache, dass sich ihre nordrhein-westfälische Heimatregion seitdem verändert hat, reagieren sie nicht anders als die meisten Erstbesucher: "Überraschend grün" - so lautet ihr Fazit. Die Emscher ist die Schlagader des Wandels. Aus dem mäandernden Fluss hat die Industrialisierung eine Kloake und einen Abwasserkanal gemacht. Der 1991 begonnene ökologische Umbau ist ein Infrastrukturprojekt in Übergröße; Schmutz wird jetzt unterirdisch abgeleitet, der Fluss renaturiert. Die beiden Rückkehrer folgen ihm von der Quelle bei Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein und nehmen mit, was am Weg steht: Förder- und Fernsehtürme, Kirchen und Burgen, Hallen und Halden, Brücken und Viadukte. Die "Schlösser an jeder Ecke" interessieren sie mehr als die Hinterlassenschaften der Industrie, auf der Zeche Nordstern darf der Herkules des Bildhauers und Malers Markus Lüpertz der neusachlichen Architektur die Schau stehlen. Episoden und Erinnerungen, Zufallsbegegnungen und Bekanntenbesuche lockern die Darstellung anekdotisch auf, Informationsblöcke bieten Lexikonwissen. So entsteht ein launiges, leider konventionell bebildertes Reisetagebuch, das auch nicht ohne Altherrenwitze auskommt.
aro.
"Emscher-Touren. In 5 Tagen mit dem Fahrrad durch den Pott" von Johannes Wilkes und Rainer Götzfried. ars vivendi verlag, Cadolzburg 2020. 232 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 14 Euro.
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»Das Duo Wilkes & Götzfried erzählt spannende Geschichten, kramt in der Vergangenheit, zeigt auf Kurioses in unseren Tagen« Stadtspiegel »Aber dieses Büchlein zeichnet sich durch echten Witz, Charme und Ideenreichtum aus.« Stadtspiegel »[Der Freizeitführer] unterscheidet sich von seinen Vorgängern darin, dass er sorgfältig dosiert, kurz und knackig den Besucher informiert, was ihn erwartet.« Lokalanzeiger Cadolzburg