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Die Krise der Finanzmärkte ist nicht ausgestanden. Sie beschädigt auch die »Realwirtschaft« und wächst sich zu einer veritablen Weltwirtschaftskrise aus. Lucas Zeise untersucht Ursachen und Ausgangsbedingungen der Finanzkrise und beschreibt ihr außergewöhnliches Ausmaß. Besonderes Augenmerk widmet er der politisch durchgesetzten weltweiten Deregulierung als wesentlicher Krisenursache. Detailliert schildert er, wie Banken, Notenbanken und Finanzpolitiker mit der von ihnen verursachten Krise umgehen, was sie bisher unternommen haben und wie sie einen möglichst großen Teil der Verluste zu…mehr

Produktbeschreibung
Die Krise der Finanzmärkte ist nicht ausgestanden. Sie beschädigt auch die »Realwirtschaft« und wächst sich zu einer veritablen Weltwirtschaftskrise aus. Lucas Zeise untersucht Ursachen und Ausgangsbedingungen der Finanzkrise und beschreibt ihr außergewöhnliches Ausmaß. Besonderes Augenmerk widmet er der politisch durchgesetzten weltweiten Deregulierung als wesentlicher Krisenursache. Detailliert schildert er, wie Banken, Notenbanken und Finanzpolitiker mit der von ihnen verursachten Krise umgehen, was sie bisher unternommen haben und wie sie einen möglichst großen Teil der Verluste zu »sozialisieren« versuchen. Dass der Banken- und Finanzsektor neu und scharf reguliert werden muss, ist kaum noch von der Hand zu weisen. Lucas Zeise erörtert, welche Vorstellungen und Vorschläge es hierzu gibt. Und er weist nach, dass eine effektive öffentliche Aufsicht und Kontrolle nicht nur notwendig, sondern auch möglich sind. Offen bleibt nur die Frage, ob auch der dafür erforderliche politische Willen vorhanden ist.
Autorenporträt
Lucas Zeise, geb. 1944. Ist Finanzjournalist, hat Volkswirtschaft studiert und im Laufe seines Berufslebens u.a. für das japanische Wirtschaftsministerium, die deutsche Aluminiumindustrie und die Frankfurter Börsen-Zeitung gearbeitet. Er war 1999/2000 an der Gründung der 'Financial Times Deutschland' beteiligt und schreibt in ihr heute noch eine vierzehntägige Kolumne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2008

Zu viel Geld macht nicht glücklich

In den hektischen Zeiten der aktuellen Krise ist jede Erklärung binnen weniger Tage schon wieder veraltet. Nicht, weil die alte Erklärung plötzlich falsch wäre. Aber deshalb, weil immer wieder neue Katastrophen zu erklären sind. Zum Glück kommen auch immer wieder neue Bücher auf den Markt - zuletzt zum Beispiel "Das Ende der Party" von dem Wirtschaftspublizisten Lucas Zeise. Es ist nicht zwar nicht das Finanzkrisen-Buch, das den größten Spaß beim Lesen macht, aber es ist auf dem aktuellsten Stand. Zeise kann die Chronik immerhin schon bis zum 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket der amerikanischen Regierung schreiben.

Einer der wichtigsten Gründe für die Finanzkrise ist aus Zeises Sicht, dass die Finanzbranche in den vergangenen Jahrzehnten viel zu groß geworden ist. Sie vergab viel zu viele Kredite und sorgte auf diese Weise dafür, dass viel zu viel Geld im Umlauf war. Ältere Wirtschaftstheorien hatten für diesen Fall eine hohe Inflation vorhergesagt. Doch die kam nicht. Stattdessen floss das Geld auf den Kapitalmarkt und trieb dort die Preise in die Höhe, bis der Zusammenbruch kam. Die Größe der Finanzbranche macht Zeise schon für die Dot-Com-Krise der Jahrhundertwende verantwortlich.

Eigentlich sei es die Aufgabe der Notenbanken gewesen, dagegen etwas zu unternehmen, findet Zeise. Doch das haben sie nicht geschafft - möglicherweise konnten sie es gar nicht. Nun müsse der Kapitalismus zumindest seine Arbeitsweise ändern, findet Zeise. Am Ende seien die Zentralbanken vielleicht nicht mehr unabhängig.

Wie genau die Wirtschaftsordnung am Ende aussehen kann, verrät Zeise nicht. Stattdessen kritisiert er die kleinteiligen Vorschläge, die noch vor einigen Wochen diskutiert wurden: die Bilanzierungsrichtlinien zu ändern oder die Rating-Agenturen zu reformieren. Das mag nicht jeden interessieren. Doch im ersten Teil des Buches können Leser gut lernen, was in der Krise eigentlich passiert ist - und warum früher zu viel Geld da war, das Geld jetzt aber überall fehlt.

bern.

Das Ende der Party. Von Lucas Zeise. Papyrossa Verlag, 14,90 Euro.

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