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Jenny Aaron war Mitglied einer international operierenden Eliteeinheit der Polizei - hochintelligent, tödlich effektiv. Doch vor fünf Jahren endete ein Einsatz in Barcelona mit einer Katastrophe. Seitdem ist Aaron blind. Damals dachte sie, es sei der schlimmste Tag ihres Lebens. Sie hat sich geirrt. Der schlimmste Tag ihres Lebens ist heute.
Seit Jenny Aaron bei einem missglückten Einsatz vor fünf Jahren das Augenlicht verlor, arbeitet sie als Verhörspezialistin beim BKA. Sie versteht es perfekt, zwischen den Worten zu tasten und das dahinter Verborgene zu erspüren. Als ihre früheren
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Produktbeschreibung
Jenny Aaron war Mitglied einer international operierenden Eliteeinheit der Polizei - hochintelligent, tödlich effektiv. Doch vor fünf Jahren endete ein Einsatz in Barcelona mit einer Katastrophe. Seitdem ist Aaron blind. Damals dachte sie, es sei der schlimmste Tag ihres Lebens. Sie hat sich geirrt. Der schlimmste Tag ihres Lebens ist heute.

Seit Jenny Aaron bei einem missglückten Einsatz vor fünf Jahren das Augenlicht verlor, arbeitet sie als Verhörspezialistin beim BKA. Sie versteht es perfekt, zwischen den Worten zu tasten und das dahinter Verborgene zu erspüren. Als ihre früheren Berliner Kollegen sie bei einem Mordfall um Mithilfe bitten, wird Aaron jäh in ihre Vergangenheit gerissen: Reinhold Boenisch, für dessen Verurteilung sie als junge Polizistin sorgte, soll im Gefängnis eine Psychologin getötet haben. Aaron nimmt den Fall an und muss schon bald erkennen, dass Boenisch nur der Anfang ist - eine Schachfigur in einem Komplott. Nach und nach wird ihr offenbar, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Vorbereitung auf die folgenden beiden Tage war. Um dieses Leben wird Aaron kämpfen müssen wie nie zuvor.
Autorenporträt
Andreas Pflüger wurde 1957 in Thüringen geboren. Er wuchs im Saarland auf und lebt seit vielen Jahren in Berlin. Zu seinen Werken zählen Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher, Dokumentarfilme und Romane. Nach dem Spionagethriller Operation Rubikon, seiner preisgekrönten Bestseller-Trilogie um die blinde Elitepolizistin Jenny Aaron und Ritchie Girl legt Pflüger nun seinen sechsten Roman vor.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Fünf Jahre, nachdem sie durch eine Schussverletzung erblindet ist, wird die BKA-Profilerin Jenny Aaron von ihrer Geschichte eingeholt. Ihr früherer Widersacher Holm holt seinen mörderischen Bruder aus dem Knast und erpresst fünf Millionen - doch eigentlich treibt ihn etwas anderes an: Er hat mit der Polizistin eine Rechnung offen. Jenny Aarons hochentwickelte Fähigkeit, den Verlust des Sehens durch alle anderen Sinne auszugleichen - von Andreas Pflüger wurde diese Perspektive bestens recherchiert und als Spannungselement klug eingesetzt -, macht sie zur ebenbürtigen Gegnerin Holms. Und sie ist nicht allein, sondern Teil einer geheimen BKA-Einheit. Deren Effektivität beschreibt der Autor so cool, dass es die Leserinnen nicht mit Adrenalinwolken vertreibt. Auch Aarons ebenso fähige Chefin Demirci sorgt für die nötige Balance. Indem er ihre Geschichten subtil mitschwingen lässt, verleiht Pflüger all seinen Figuren Profil und Tiefenschärfe. Der neue Thriller des bekannten Drehbuchautors lässt sich wie ein rasanter Film lesen, aber das Buch bietet doch so viel mehr als einen packenden Plot: eine philosophische Grundierung durch zahlreiche Anspielungen auf Literatur und die Tugenden der Samurai-Krieger, perfektes Timing in eleganter Sprache und eine Verbeugung vor dem Leben - trotz all der Toten!

© BÜCHERmagazin, Lore Kleinert
»Freundschaft, Ehrlichkeit, eine Allianz der Gerechten ... ein unheimlich intensives, ein sehr, sehr gutes Buch.« Michael Sahr das blaue sofa 20160320

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Action aufs Papier zu bringen ist schwierig, weiß Rezensent Tobias Gohlis. Umso beeindruckter ist er von Andreas Pflügers Thriller "Endgültig". Die Spezialagentin Jenny Aron verliert durch einen Kopfschuss ihr Augenlicht, sticht aber noch als blinde Verhörspezialistin ihre Kollegen im Feld in Sachen Schießen und Verfolgungsjagden aus, berichtet der Rezensent. Die eingeschränkte Wahrnehmung erweist sich als großartiger dramaturgischer Kniff, um Spannung zu erzeugen, lobt Gohlis und die partielle Amnesie der Heldin, die sich an die Umstände ihrer Erblindung kaum erinnert, lässt den Rezensenten auf eine Fortsetzung hoffen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.02.2016

Die blinde Seherin
Perfekte Technik: Andreas Pflüger punktet mit einer gehandicapten Ermittlerin

Herausforderungen der besonderen Art gehören berufsbedingt zum Leben von Jenny Aaron. Die härteste Prüfung erlebt die Ermittlerin bei einem Einsatz in Barcelona: Dort soll sie sich mit einem gewissen Holm treffen, der ein geraubtes Chagall-Gemälde verkaufen will. Doch das Treffen erweist sich als Hinterhalt, es kommt zu einem Blutbad, in dessen Verlauf mehrere Polizisten sterben. Zwar kann die verletzte Jenny Aaron in letzter Sekunde flüchten. Doch lässt sie nicht nur ihren am Boden liegenden Kollegen zurück. Sie verliert, von einer Kugel am Kopf getroffen, auch ihr Augenlicht. Seither ist Jenny Aaron, die akribische Spurenleserin und einstige Berühmtheit jener Berliner Sondereinheit, die so besonders ist, dass sie nicht einmal einen Namen trägt, blind.

Das hat es so noch nicht gegeben. Selbst im Fernsehen, wo man auf kaum eine Profilvariante bei Kommissaren verzichtet, ist die Idee einer blinden Kommissarin bisher über den Versuch nie hinausgekommen. Tatsächlich gehören die Beschreibungen eines extremen Lebens in der Dunkelheit zum Interessantesten in diesem an Erschießungen, Entführungen und Verfolgungsjagden nicht eben armen Thriller von Andreas Pflüger. Zu erblinden, das sei so endgültig wie der Tod eines geliebten Menschen, heißt es an einer Stelle. Minutiös beschreibt der Autor zunächst die Stadien der Angst, die seine Heldin nach ihrer Erblindung durchläuft, ehe sie beschließt, ihr Schicksal zu akzeptieren.

Angeleitet von ihrem Vater, einem ehemaligen GSG-9-Kämpfer, der bei der Entführung der Lufthansa-Maschine in Mogadischu als Erster das Flugzeug stürmte, lernt sie buchstäblich alles neu. Ganz so, wie es in Frischs Roman "Mein Name sei Gantenbein" heißt, dass jeder Mensch früher oder später eine Geschichte erfinden müsse, die er für sein Leben halte, muss auch die eiserne Aaron ein neues Leben finden, um nicht ausgelöscht zu werden.

Seither ist sie nicht nur in asiatischem Kampfsport versiert, sondern kommt im Bundeskriminalamt Wiesbaden, wohin sie sich nach der Tragödie von Barcelona versetzen ließ, immer dann als Befragerin zum Einsatz, wenn die Kollegen in Verhören nicht mehr weiterkommen. Die Blinde hat ihre restlichen Sinne derart geschärft, dass sie anhand kleinster Regungen wahrnehmen kann, was den sendenden Kollegen, durch den Augenschein abgelenkt, oft genug entgeht.

Andreas Pflüger hat für seinen Thriller gründlich recherchiert. Die verblüffenden Tricks und Kniffe, derer sich Jenny Aaron bedient, um sich ihre Umwelt zu erschließen, finden so auch in der Wirklichkeit Anwendung. Dass sie Angstschweiß ebenso riecht wie sie Blumen anhand ihres Dufts erkennt, versteht sich von selbst. Aber Jenny Aaron trägt anders als früher inzwischen auch nur noch Stöckelschuhe, um anhand des Klackens der Absätze die Beschaffenheit des Bodens zu erkennen. Und dass sie unentwegt mit der Zunge schnalzt, hält nur ihre sehende Umwelt für eine Marotte. In Wahrheit verschafft sie sich über diesen für sie mitunter überlebenswichtigen Klicksonar einen räumlichen Eindruck.

Das bürgerliche Wiesbaden zwischen Neroberg und Gründerzeitpracht ist für die Perfektionistin mit Handicap zum Ort des Vergessens geworden. Zu ihrem ehemaligen Geliebten, jenem damals totgeglaubten Kollegen, hat sie so wenig Kontakt wie zum Rest der Mannschaft von einst. Umso überraschter ist sie, als sie von ihrer früheren Einheit angefordert wird, eine Befragung in einem Berliner Gefängnis durchzuführen. Sie ahnt nicht, dass diese Dienstreise alles andere als Zufall ist, sondern in direktem Zusammenhang mit den Ereignissen von Barcelona steht. Es ist ihr Gegenspieler von damals, der hochintelligente Borderliner Holm, der sie wie eine Marionette über unsichtbare Fäden nach Berlin gelenkt hat. Ihm hat sie, ohne es zu wissen, das Liebste genommen.

Nicht so sehr das reißerische Finale, dessen Showdown über Landstraßen, in verlassene Gehöfte und tiefe Gewässer führt, bleibt von diesem Thriller im Gedächtnis, sondern die Kunst seiner blinden Heldin, Sehende hinters Licht zu führen. Dabei gerät am Ende auch sie, die längst nicht mehr am Überqueren einer Straße scheitert, ins Stolpern. Denn ihre eigene Geschichte sieht sie plötzlich in einem anderen Licht.

SANDRA KEGEL

Andreas Pflüger: "Endgültig". Thriller.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 459 S., geb., 19,95 [Euro].

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