Viel Interessantes über weniger bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten in Venetien
Eine Österreicherin zieht der Liebe wegen in die italienische Region Lombardei und bereist ein Jahr lang die Nachbarregion Venetien. Daraus entstand dieses Buch mit 34 Kapiteln, die von mehr oder weniger Sehenswertem
in dieser achtgrößten Region Italien berichten.
Sie beschreibt sehr authentisch-selbst erlebt…mehrViel Interessantes über weniger bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten in Venetien
Eine Österreicherin zieht der Liebe wegen in die italienische Region Lombardei und bereist ein Jahr lang die Nachbarregion Venetien. Daraus entstand dieses Buch mit 34 Kapiteln, die von mehr oder weniger Sehenswertem in dieser achtgrößten Region Italien berichten.
Sie beschreibt sehr authentisch-selbst erlebt die Orte, was der Besucher unbedingt sehen oder erleben sollte. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass man anhand ihrer Beschreibungen dann auch alles gesehen hat. Doch es sind abwechslungsreiche Vorschläge: Besuch einer Reismühle, ein Ausflug ins Naturparadies Po-Delta, zehn besondere Museen, kleinere Städte wie Rovigo oder den Ort Arquà Petrarca, ein Besuch in Possagno bei Antonio Canova u. a. Als Abschluss bei jedem Kapitel einer Provinz gibt es ganz Venetien betreffende Kapitel, z. B. Venetiens schönste Dörfer, schönsten Villen, Gartenlabyrinthe, so schmeckt Venetien oder stilvoll wohnen (sieben Vorschläge, wobei der Begriff stilvoll dabei sehr weit ausgelegt wird). Am Ende des Buches bietet die Autorin auf fünf Seiten hilfreiche italienische Vokabeln für Konversation und ein kleines Speiselexikon.
Jedes Kapitel umfasst durchschnittlich fünf Seiten in einem Format, das etwas größer ist als das A5-Format ist: Eine Einleitungsseite mit Bild, meist ein bis eineinhalb Textseite locker gesetzt, gefolgt von einer Seite „Zeit für…“ mit Adressen, Veranstaltungen oder Ausflüge in der unmittelbaren Umgebung. Diese Informationen sind kurzgehalten, aber ausreichend mit Telefonnummern und Internetadressen. Dem Verlag sei hier ein Zeigefinder erhoben: Die Überschriften „Zeit für…“ und die darunter befindlichen Teilüberschriften sind in weiß auf pastellfarbenen Hintergründen gesetzt. Also fast nicht lesbar. Unterschiedlich die Bildgrößen, die manchmal auch eine Seite, hie und da auch zwei Seiten füllen. Viele Bilder, schreibt die Autorin, wurden ihr von Städten, Gemeinden, Museen und Villen zur Verfügung gestellt.
Womit ich beim Lesen aber doch durchgehend meine persönlichen, wohl subjektiven Probleme hatte, ist die Sprache, die Ausdrucksweise der Autorin. Ziemlich viele Orte und Sehenswertes sind „grandios“, „atemberaubend“, „urig“, „hochkarätig“, „verträumt“, „phänomenal“, „wunderbar“ und mit anderen Superlativen beschrieben. Es wirkt für mich manchmal sehr übertrieben, fast touristisch-werbemäßig. Nun kenne ich den überwiegenden Teil der beschriebenen Orte persönlich von Reiseleitungen über Jahrzehnte und weiß, dass nicht alles ganz zutrifft, wie Beate Giacovelli es erlebt haben mag. Vielleicht war sie auch da und dort nur einmal auf einen Kurzbesuch. Dass in Bassano del Grappa in der Grapperia auf der Ponte Vecchio “ein Getränk in rauen Mengen ausgeschenkt wird“ mag ich so formuliert auch nicht ganz glauben. Ebenso wenig, dass der Dom in Adria sehenswert wäre. Aber das sind eben meine persönlich-subjektiven Empfindungen.
Mein Gesamteindruck des Buches ist aber, dass Beate Giacovelli viel Interessantes zusammengetragen und übersichtlich beschrieben hat. Es ist vielleicht kein Reiseführer im klassischen Stil mit vielen Details, aber ein Führer, der etliche, in der Landschaft versteckte Kleinode der „terra ferma“, des venezianischen Festlandes dem Leser näherbringt.