Oberflächlich und fragmentiert bleiben alle Bemühungen um ein Verständnis des Neuen, solange die theoretischen und historischen Grundlagen fehlen. Erstmalig untersucht Nicolas Dierks sowohl die philosophiegeschichtliche Entwicklung der Rede vom Neuen als auch ihre lebenspraktische Verankerung. Ist die Rolle in unserer raumzeitlichen und narrativen Orientierung klarer, erscheinen bisherige Erklärungen des Neuen in anderem Licht: Die Verabsolutierung des Neuen ist nur eine Variante seiner Bedeutung für Kultur, Ästhetik und Musik. Begriffsgeschichtlich übergangen wurde bislang auch, dass die Kategorie des Neuen mit dem Aufstieg des Geniekonzepts aus der Ästhetik verschwand - um später mit Macht zurückzukehren. Vor diesem Hintergrund kann das Neue als diagnostisches Kraftzentrum einer Philosophie der Moderne fungieren - exemplarisch gezeigt an der Philosophie Adornos.
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