Die Beziehung zwischen der Pulpa und dem Zahnhalteapparat ist dynamisch. Der Zahnhalteapparat und die Pulpa sind eng miteinander verwandt, sie stehen in einer embryonalen, anatomischen und funktionellen Beziehung zueinander. 1919 beschrieben Turners und Drew erstmals die Auswirkungen von Parodontalerkrankungen auf die Pulpa. 1964 wurde die Beziehung zwischen Parodontal- und Pulpaerkrankungen erstmals von Simring und Goldberg beschrieben. Der Kliniker sollte sich darüber im Klaren sein, dass endodontische und parodontale Läsionen durch Entzündung oder Degeneration beider Gewebe entstehen. Die Funktion des Zahns hängt von der Gesundheit und Vitalität des Parodontiums und nicht vom Zustand der Pulpa ab. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen endodontischen und parodontalen Erkrankungen ist entscheidend für eine korrekte Diagnose, Prognose und Behandlungsentscheidung. Pulpa- und Parodontalprobleme sind für mehr als 50 % der Zahnsterblichkeit verantwortlich. Die Diagnose ist oft schwierig, da die Krankheiten in erster Linie als getrennte Entitäten untersucht wurden und jede andere Primärerkrankung die klinischen Merkmale anderer Krankheiten nachahmen kann.