Russland vor dem Bürgerkrieg? Europa vor dem Krieg?
»Die erste überzeugende Beschreibung dessen, was in den letzten 20 Jahren in Russland geschehen ist. Ein wichtiges Buch und eine Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu bekommen.« Swetlana Alexijewitsch (Literaturnobelpreis 2015)
Wie konnte Wladimir Putin zum Paria der Weltgemeinschaft werden? Warum destabilisiert der russische Präsident die Ukraine, Europa und sein eigenes Land? Michail Sygar, intimer Kenner des Kremls und der Machteliten, erklärt in seinem glänzend geschriebenen Buch die Wandlung Putins vom Reformer zu dem Mann, den die Welt fürchtet. Der im Jahr 2000 überraschend zum Präsidenten gewählte Wladimir Putin orientiert sich zunächst nach Westen, will in den Club der Staatenlenker wie Tony Blair, George W. Bush und Gerhard Schröder aufgenommen werden. Doch bald fühlt er sich betrogen, von der Nato-Osterweiterung, den angeblich vom Westen unterstützten »orangen« Revolutionen in Georgien und der Ukraine. Er räumt potenzielle Rivalen wie Michail Chodorkowski aus dem Weg und zieht innenpolitisch die Zügel an. Es folgt eine Phase, in der Putin sich eher wie ein mächtiger Oligarch gibt, in der er das »gute Leben« der Superreichen schätzen lernt. Während der Präsidentschaft Medwedews bleibt er mit seinen PR-Stunts - halbnackt auf dem Pferd, mit Weißkranichen fliegend - omnipräsent. Als sich zu Beginn seiner dritten Amtszeit das Großstadtpublikum von ihm abwendet, besinnt Putin sich auf das einfache Volk, mit dem er sich im Hass auf Amerika einig weiß. Die Maidan-Revolution in Kiew füttert seine Paranoia: Die USA haben es in Wirklichkeit auf ihn abgesehen. Die Folgen sind bekannt - aber unabsehbar auch für sein eigenes (politisches) Überleben.
»Die erste überzeugende Beschreibung dessen, was in den letzten 20 Jahren in Russland geschehen ist. Ein wichtiges Buch und eine Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu bekommen.« Swetlana Alexijewitsch (Literaturnobelpreis 2015)
Wie konnte Wladimir Putin zum Paria der Weltgemeinschaft werden? Warum destabilisiert der russische Präsident die Ukraine, Europa und sein eigenes Land? Michail Sygar, intimer Kenner des Kremls und der Machteliten, erklärt in seinem glänzend geschriebenen Buch die Wandlung Putins vom Reformer zu dem Mann, den die Welt fürchtet. Der im Jahr 2000 überraschend zum Präsidenten gewählte Wladimir Putin orientiert sich zunächst nach Westen, will in den Club der Staatenlenker wie Tony Blair, George W. Bush und Gerhard Schröder aufgenommen werden. Doch bald fühlt er sich betrogen, von der Nato-Osterweiterung, den angeblich vom Westen unterstützten »orangen« Revolutionen in Georgien und der Ukraine. Er räumt potenzielle Rivalen wie Michail Chodorkowski aus dem Weg und zieht innenpolitisch die Zügel an. Es folgt eine Phase, in der Putin sich eher wie ein mächtiger Oligarch gibt, in der er das »gute Leben« der Superreichen schätzen lernt. Während der Präsidentschaft Medwedews bleibt er mit seinen PR-Stunts - halbnackt auf dem Pferd, mit Weißkranichen fliegend - omnipräsent. Als sich zu Beginn seiner dritten Amtszeit das Großstadtpublikum von ihm abwendet, besinnt Putin sich auf das einfache Volk, mit dem er sich im Hass auf Amerika einig weiß. Die Maidan-Revolution in Kiew füttert seine Paranoia: Die USA haben es in Wirklichkeit auf ihn abgesehen. Die Folgen sind bekannt - aber unabsehbar auch für sein eigenes (politisches) Überleben.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Von einer spannenden, erkenntnisreichen Lektüre berichtet Johanna Roth: Anhand von zahlreichen Interviews mit einstigen Wegbegleitern Putins zeichnet der Journalist Michail Sygar den Weg des russischen Politikers zu seiner heutigen Machtposition als eine Abfolge von Wandlungen und Zufällen nach, die den heute gefürchteten Machtpolitiker als "gewissermaßen in sein Amt hineingestolpert" kenntlich machen. Demnach habe sich Putin erst an die Macht gewöhnen und sie zu schätzen lernen müssen, bevor er zur heute im Westen gefürchteten Figur geworden ist. Zweierlei führte er dabei im Sinn, referiert die Kritikerin: Einerseits suche er obsessiv nach den Bildern und Projektionen des Westens, die er bestätigen oder im eigenen Interesse aufgreifen kann, andererseits bediene er Sehnsüchte nach einer Heldenfigur im Innern. Mitunter mute das hochkonzentrierte Buch für westliche Kreise zwar etwas unzugänglich an, da es sich sehr auf wenig durchschaubare personelle Konstellationen konzentrierte, erklärt die Rezensentin. Auch der politische Nährboden der Jelzin-Ära bleibe eher unklar. Doch wichtig sei dieses Buch für Putin-Interessierten allemal.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die erste überzeugende Beschreibung dessen, was in den letzten 20 Jahren in Russland geschehen ist. Ein wichtiges Buch und eine Gelegenheit, Informationen aus erster Hand zu bekommen.« Swetlana Alexijewitsch