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Eine grundlegende Studie über Moral und Ästhetik des Erinnerns an die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Der Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert markiert auch den Übergang von einer von Zeitzeugen gespeisten Erinnerung zu organisierten und symbolischen Formen des "kulturellen Gedächtnisses". Welche Erzählung vom kapitalen Zivilisationsbruch des vergangenen Jahrhunderts wird dabei an kommende Generationen weitergereicht? Die Virulenz der Polemiken um den "richtigen" Geschichtsdiskurs (Historikerstreit, Martin Walsers Paulskirchenrede etc.) belegt, dass die Debatte um die "narrative…mehr

Produktbeschreibung
Eine grundlegende Studie über Moral und Ästhetik des Erinnerns an die deutsche Geschichte des
20. Jahrhunderts.
Der Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert markiert auch den Übergang von einer von Zeitzeugen gespeisten Erinnerung zu organisierten und symbolischen Formen des "kulturellen Gedächtnisses". Welche Erzählung vom kapitalen Zivilisationsbruch des vergangenen Jahrhunderts wird dabei an kommende Generationen weitergereicht? Die Virulenz der Polemiken um den "richtigen" Geschichtsdiskurs (Historikerstreit, Martin Walsers Paulskirchenrede etc.) belegt, dass die Debatte um die "narrative Identität" der Deutschen als Täter- und neuerdings wieder Opfervolk noch lange nicht abgeschlossen ist. Selten wird jedoch nach den spezifisch ästhetischen und poetischen Voraussetzungen des Erinnerns und Erzählens von Geschichte gefragt, vielmehr richtet sich das Augenmerk auf die moralische Perspektive des Autors. Am Beispiel von drei großen Geschichtserzählungen (Dieter Forte), Geschichtsinszenierungen (Walter Kempowski) und Geschichtsbefragungen (W.G. Sebald) geht Ritte der Frage nach, wie und ob sichheute noch die Geschichte der deutschen Katastrophe literarisch erzählen lässt, und entwickelt eine literarische Ästhetik des Erinnerns.
Autorenporträt
Jürgen Ritte, 1956 geboren, ist Direktor des germanistischen Instituts an der Université de la Sorbonne Nouvelle. Er gibt die deutsche Ausgabe der Korrespondenz Marcel Prousts heraus. 2013 wurde ihm der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis zugesprochen. Ritte lebt in Paris.