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Beyoncé tut es. Lena Dunham tut es. Miley Cyrus tut es. Emma Watson tut es. Judith Holofernes tut es. Charlotte Roche tut es. Sie bezeichnen sich als Feministinnen. Und sie zeigen, wie aktuell das Thema gerade heute ist!Ist es dir vielleicht auch schon mal passiert, dass du auf der Straße schief angeguckt wirst, weil dein Rock zu kurz ist? Dass dein Lehrer denkt, Frauen verstehen Physik eh nicht? Und der Typ im Bewerbungsgespräch sich mehr für deine Brüste interessiert als für deine Fähigkeiten?Dann tu etwas und entdecke die Superkräfte des Feminismus! Denn mit etwas Selbstbewusstsein und…mehr

Produktbeschreibung
Beyoncé tut es. Lena Dunham tut es. Miley Cyrus tut es. Emma Watson tut es. Judith Holofernes tut es. Charlotte Roche tut es. Sie bezeichnen sich als Feministinnen. Und sie zeigen, wie aktuell das Thema gerade heute ist!Ist es dir vielleicht auch schon mal passiert, dass du auf der Straße schief angeguckt wirst, weil dein Rock zu kurz ist? Dass dein Lehrer denkt, Frauen verstehen Physik eh nicht? Und der Typ im Bewerbungsgespräch sich mehr für deine Brüste interessiert als für deine Fähigkeiten?Dann tu etwas und entdecke die Superkräfte des Feminismus! Denn mit etwas Selbstbewusstsein und Humor kannst du der Welt jeden Tag zeigen, wie du als Frau behandelt werden willst: mit Respekt und nicht etwa anders als ein Mann!
Autorenporträt
Eismann, Sonja
Sonja Eismann, geboren 1973, lebt als freie Journalistin und Kulturwissenschaftlerin in Berlin und ist Mitgründerin, Mitherausgeberin und Redakteurin des Missy Magazine.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.05.2017

Feminismus für Anfängerinnen

Mit einem Sachbuch klärt Sonja Eismann junge Mädchen über viel mehr als nur Gleichberechtigung auf. Ein sehr guter Überblick - den man Jungen auch gewünscht hätte.

Wir werden nicht als Feministinnen geboren, wir werden dazu. Aber warum eigentlich? Sind Frauen nicht längst gleichberechtigt? Nein, sagt Sonja Eismann. Trotz Bundeskanzlerin und Verteidigungsministerin - an den entscheidenden Schalthebeln sitzen haufenweise Männer und nur vereinzelte Frauen. Aber es geht um viel mehr als nur um Karriere in Eismanns Buch "Ene, Mene, Missy!". Es geht auch um körperliche Übergriffe auf Frauen, um die Farbe Pink, um Sprachgebrauch und um sexuelle Identitäten. Ein wirklich umfassender Überblick entsteht da, der auch auf die Historie eingeht und wohltuend neutral beschreibt, statt zu urteilen.

Das ist besonders wertvoll bei den verschiedenen Strömungen des Feminismus, die einzeln erklärt werden. Von Anarchafeminismus über dekonstruktiven Feminismus und Lipstick Feminism bis hin zum Xenofeminismus findet hier alles seinen Platz. Anders ginge es auch gar nicht, schließlich ist der Feminismus längst viel zu facettenreich, um als eine homogene Bewegung verstanden zu werden. Das zeigt sich allein schon daran, dass unter Feministinnen beim Thema Prostitution Uneinigkeit herrscht. Durch die offene Beschäftigung mit den Strömungen kann sich jedes Mädchen selbst aussuchen, was ihm plausibel erscheint.

Sonja Eismann ist die Mitherausgeberin und Chefredakteurin des "Missy Magazine", das über Pop, Mode, Kunst und Politik aus weiblichen Blickwinkeln berichtet. Einerseits ist sie deshalb genau die Richtige, um über Feminismus gut gelaunt und ohne Panik vor einem pinkfarbenen Cover zu schreiben. Andererseits, und das merkt man hier und da, ist sie es gewohnt, dass sie bei ihrer erwachsenen Leserschaft einiges voraussetzen kann. "Ene, Mene, Missy!" scheint sich hingegen an Mädchen ab dem Einsetzen der Pubertät zu wenden, die wahrscheinlich schon noch den ein oder anderen Hinweis brauchen, was ein sexistisches Foto sein könnte oder was mit Manifest gemeint ist - Letzteres wird später erklärt, aber nicht beim ersten Aufkommen des Begriffs. Gelegentlich fällt die Autorin auch in eine etwas trockene Sprache ("Trotzdem ist es hilfreich ..."). Das kennt die Zielgruppe vielleicht von Geographie-Lehrbüchern.

Ansonsten ist Eismann ganz nah an den jungen Mädchen dran. Sie warnt sie vor einfachen Wahrheiten. Sie bereitet sie auf Diskussionen vor, in denen Männer destruktive Kommunikationsstrategien anwenden oder sie einfach in Grund und Boden reden werden, indem sie den Mädchen freundliche, aber bestimmte Sätze an die Hand gibt, die Wichtigtuer zum Schweigen bringen. Sie erklärt, warum ein Mädchen sich gedemütigt fühlt, wenn ihm wegen seiner kurzen Hosen "Schlampe" hinterhergerufen wird. Sie bringt zur Sprache, dass die weibliche Brust im Gegensatz zur männlichen permanent sexualisiert wird, sogar bei stillenden Müttern. Sie führt Zahlen an, die belegen, dass Moderatoren zwar weiblich sein dürfen, dann aber jung sein müssen - alt zu sein, das können sich im Fernsehen nur Männer erlauben. Sie erklärt, dass schwarze Frauen noch ganz anderen Benachteiligungen ausgesetzt sind als weiße. Sie zitiert Popstars und Schauspielerinnen, die inspirierende Role Models abgeben. Und sie schreibt, was leider immer noch viel zu wenige Mädchen wissen: dass Frauen nicht einfach nur keinen Penis und auch sonst nichts Nennenswertes haben, sondern unter anderem eine Klitoris, die unter der Haut etwa elf Zentimeter lang ist.

Das ist alles so klar, analytisch und zugleich praxisnah, dass es viel mehr liefert als bloß eine Anregung zum Nachdenken. Vor allem die handfesten Verhaltensempfehlungen unterscheiden dieses Jugendbuch von entsprechender Literatur für Erwachsene.

Schade ist nur, dass es sich ausschließlich an Mädchen richtet. Zum einen sollte auch das Bewusstsein von Jungen für strukturelle Benachteiligung geschärft werden, zum anderen leiden Jungen ebenfalls unter starren Rollenbildern, wenn sie etwa die Dreistigkeit besitzen, ein rosa T-Shirt tragen oder Harfe lernen zu wollen. Immerhin gibt Eismann den Leserinnen Fragen an Jungen und Männer mit: "Schickt ihr euren Freunden Nachrichten, dass ihr sicher zu Hause angekommen seid?" Die Antwort darauf zeigt es deutlich: Solange Mädchen sich nicht so angstfrei in der Öffentlichkeit bewegen können wie Männer, brauchen wir Feminismus.

JULIA BÄHR

Sonja Eismann: "Ene, Mene, Missy!" Die Superkräfte des Feminismus.

Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 256 S., br., 12,99 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Viele Fragen, ein Buch. Für alle Mädchen und Jungs, die mitreden und mitgestalten wollen. TOPIC 20170426