Beyoncé tut es. Lena Dunham tut es. Miley Cyrus tut es. Emma Watson tut es. Judith Holofernes tut es. Charlotte Roche tut es. Sie bezeichnen sich als Feministinnen. Und sie zeigen, wie aktuell das Thema gerade heute ist!Ist es dir vielleicht auch schon mal passiert, dass du auf der Straße schief angeguckt wirst, weil dein Rock zu kurz ist? Dass dein Lehrer denkt, Frauen verstehen Physik eh nicht? Und der Typ im Bewerbungsgespräch sich mehr für deine Brüste interessiert als für deine Fähigkeiten?Dann tu etwas und entdecke die Superkräfte des Feminismus! Denn mit etwas Selbstbewusstsein und Humor kannst du der Welt jeden Tag zeigen, wie du als Frau behandelt werden willst: mit Respekt und nicht etwa anders als ein Mann!
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.04.2017Mit einem Grinsen infrage gestellt
„Ene, mene, Missy“ ist ein unterhaltsames Aufklärungsbuch für Jugendliche
„Es geht um Freiheit, Befreiung und Gleichheit! Ich weiß wirklich nicht, was meine Brüste damit zu tun haben“, ruft Emma Watson fassungslos in die Kamera. Die durch die „Harry Potter“-Verfilmungen bekannt gewordene Schauspielerin setzt sich weltweit als UN-Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte ein, nun wurde sie von Feministinnen scharf kritisiert. Sie hatte sich für die März-Ausgabe der Zeitschrift Vanity Fair fotografieren lassen, die Brüste kaum bedeckt, wie unverfroren! Über Emma Watson brach ein Shitstorm herein, viele kritisierten sie für ihre Freizügigkeit und haben infolgedessen auch ihre Glaubwürdigkeit als Feministin in Frage gestellt. Dabei wird vor allem eines klar: Die Gesellschaft hat immer noch ein Feminismus-Problem. Das erklärt die Journalistin Sonja Eismann gleich zu Beginn ihres Sachbuchs „Ene, mene, Missy“, eines feministischen Aufklärungsbuchs für Jugendliche, und begründet auch, warum wir heute immer noch Feministinnen brauchen und Frauen noch längst nicht am Ziel sind. Locker und leicht führt sie durch die Geschichte der Frauenbewegung, erklärt wichtige Begriffe und präsentiert Zahlen, die im Alltag helfen sollen.
Wer genau weiß, wie groß der Gender Pay Gap wirklich ist oder wie wenige Frauen weltweit in Spitzenpositionen arbeiten, dem wird schnell klar, dass Feminismus immer noch ein brandaktuelles Thema ist. Dass dieses Buch so leicht verständlich geworden ist, liegt einerseits am umgangssprachlichen Ton, andererseits am klug durchdachten Buchkonzept: Auf die theoretische Abhandlung einiger Feminismusformen und deren Definition folgt ein kurzes Kapitel zu den unterschiedlichen Lebens- und Liebesformen. Die sich selbst als pansexuell bezeichnende Miley Cyrus vermag zum Beispiel, alle Geschlechtsidentitäten gleichermaßen zu lieben, andere Stars wie Beyoncé oder Taylor Swift liefern unterhaltsame Zitate. Die Mischung lässt Sonja Eismanns Streifzug durch die „Superkräfte des Feminismus“, so der Untertitel des Buches, kurzweilig und informativ werden, ohne zu belehren.
Als Mitbegründerin und Mitherausgeberin des Missy Magazine, einer pop-feministischen Zeitschrift, stellt sie „beständig den Status quo mit einem Grinsen infrage“, wie es auf der Homepage des Magazins zu lesen ist. Von diesem Stil ist auch „Ene, mene, Missy“ geprägt: Sonja Eismann bricht die Distanz zu den Leserinnen, indem sie konkret appelliert und immer wieder aufzeigt, wie sich Feminismus leben lassen könnte – ohne etwas vorzuschreiben. „Weil Feminismus sich eben für die Emanzipation aller einsetzt“ und jeder Mensch etwas zu diesem Kampf beitragen kann. Sei es durch Engagement in den sozialen Netzwerken, auf Twitter, über diverse Blogs, oder auch nur, indem man festgefahrene Strukturen und Konventionen nicht länger nickend belächelt, sondern ihnen aktiv widerspricht. Hinschauen, nachdenken, frei entscheiden! Sich stark machen für das, was einem selbst wichtig ist. (ab 14 Jahre und Erwachsene)
BRITTA SCHÖNHÜTL
Sonja Eismann: Ene, mene, Missy. Die Superkräfte des Feminismus. Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 256 Seiten, 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
„Ene, mene, Missy“ ist ein unterhaltsames Aufklärungsbuch für Jugendliche
„Es geht um Freiheit, Befreiung und Gleichheit! Ich weiß wirklich nicht, was meine Brüste damit zu tun haben“, ruft Emma Watson fassungslos in die Kamera. Die durch die „Harry Potter“-Verfilmungen bekannt gewordene Schauspielerin setzt sich weltweit als UN-Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte ein, nun wurde sie von Feministinnen scharf kritisiert. Sie hatte sich für die März-Ausgabe der Zeitschrift Vanity Fair fotografieren lassen, die Brüste kaum bedeckt, wie unverfroren! Über Emma Watson brach ein Shitstorm herein, viele kritisierten sie für ihre Freizügigkeit und haben infolgedessen auch ihre Glaubwürdigkeit als Feministin in Frage gestellt. Dabei wird vor allem eines klar: Die Gesellschaft hat immer noch ein Feminismus-Problem. Das erklärt die Journalistin Sonja Eismann gleich zu Beginn ihres Sachbuchs „Ene, mene, Missy“, eines feministischen Aufklärungsbuchs für Jugendliche, und begründet auch, warum wir heute immer noch Feministinnen brauchen und Frauen noch längst nicht am Ziel sind. Locker und leicht führt sie durch die Geschichte der Frauenbewegung, erklärt wichtige Begriffe und präsentiert Zahlen, die im Alltag helfen sollen.
Wer genau weiß, wie groß der Gender Pay Gap wirklich ist oder wie wenige Frauen weltweit in Spitzenpositionen arbeiten, dem wird schnell klar, dass Feminismus immer noch ein brandaktuelles Thema ist. Dass dieses Buch so leicht verständlich geworden ist, liegt einerseits am umgangssprachlichen Ton, andererseits am klug durchdachten Buchkonzept: Auf die theoretische Abhandlung einiger Feminismusformen und deren Definition folgt ein kurzes Kapitel zu den unterschiedlichen Lebens- und Liebesformen. Die sich selbst als pansexuell bezeichnende Miley Cyrus vermag zum Beispiel, alle Geschlechtsidentitäten gleichermaßen zu lieben, andere Stars wie Beyoncé oder Taylor Swift liefern unterhaltsame Zitate. Die Mischung lässt Sonja Eismanns Streifzug durch die „Superkräfte des Feminismus“, so der Untertitel des Buches, kurzweilig und informativ werden, ohne zu belehren.
Als Mitbegründerin und Mitherausgeberin des Missy Magazine, einer pop-feministischen Zeitschrift, stellt sie „beständig den Status quo mit einem Grinsen infrage“, wie es auf der Homepage des Magazins zu lesen ist. Von diesem Stil ist auch „Ene, mene, Missy“ geprägt: Sonja Eismann bricht die Distanz zu den Leserinnen, indem sie konkret appelliert und immer wieder aufzeigt, wie sich Feminismus leben lassen könnte – ohne etwas vorzuschreiben. „Weil Feminismus sich eben für die Emanzipation aller einsetzt“ und jeder Mensch etwas zu diesem Kampf beitragen kann. Sei es durch Engagement in den sozialen Netzwerken, auf Twitter, über diverse Blogs, oder auch nur, indem man festgefahrene Strukturen und Konventionen nicht länger nickend belächelt, sondern ihnen aktiv widerspricht. Hinschauen, nachdenken, frei entscheiden! Sich stark machen für das, was einem selbst wichtig ist. (ab 14 Jahre und Erwachsene)
BRITTA SCHÖNHÜTL
Sonja Eismann: Ene, mene, Missy. Die Superkräfte des Feminismus. Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 256 Seiten, 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.05.2017Feminismus für Anfängerinnen
Mit einem Sachbuch klärt Sonja Eismann junge Mädchen über viel mehr als nur Gleichberechtigung auf. Ein sehr guter Überblick - den man Jungen auch gewünscht hätte.
Wir werden nicht als Feministinnen geboren, wir werden dazu. Aber warum eigentlich? Sind Frauen nicht längst gleichberechtigt? Nein, sagt Sonja Eismann. Trotz Bundeskanzlerin und Verteidigungsministerin - an den entscheidenden Schalthebeln sitzen haufenweise Männer und nur vereinzelte Frauen. Aber es geht um viel mehr als nur um Karriere in Eismanns Buch "Ene, Mene, Missy!". Es geht auch um körperliche Übergriffe auf Frauen, um die Farbe Pink, um Sprachgebrauch und um sexuelle Identitäten. Ein wirklich umfassender Überblick entsteht da, der auch auf die Historie eingeht und wohltuend neutral beschreibt, statt zu urteilen.
Das ist besonders wertvoll bei den verschiedenen Strömungen des Feminismus, die einzeln erklärt werden. Von Anarchafeminismus über dekonstruktiven Feminismus und Lipstick Feminism bis hin zum Xenofeminismus findet hier alles seinen Platz. Anders ginge es auch gar nicht, schließlich ist der Feminismus längst viel zu facettenreich, um als eine homogene Bewegung verstanden zu werden. Das zeigt sich allein schon daran, dass unter Feministinnen beim Thema Prostitution Uneinigkeit herrscht. Durch die offene Beschäftigung mit den Strömungen kann sich jedes Mädchen selbst aussuchen, was ihm plausibel erscheint.
Sonja Eismann ist die Mitherausgeberin und Chefredakteurin des "Missy Magazine", das über Pop, Mode, Kunst und Politik aus weiblichen Blickwinkeln berichtet. Einerseits ist sie deshalb genau die Richtige, um über Feminismus gut gelaunt und ohne Panik vor einem pinkfarbenen Cover zu schreiben. Andererseits, und das merkt man hier und da, ist sie es gewohnt, dass sie bei ihrer erwachsenen Leserschaft einiges voraussetzen kann. "Ene, Mene, Missy!" scheint sich hingegen an Mädchen ab dem Einsetzen der Pubertät zu wenden, die wahrscheinlich schon noch den ein oder anderen Hinweis brauchen, was ein sexistisches Foto sein könnte oder was mit Manifest gemeint ist - Letzteres wird später erklärt, aber nicht beim ersten Aufkommen des Begriffs. Gelegentlich fällt die Autorin auch in eine etwas trockene Sprache ("Trotzdem ist es hilfreich ..."). Das kennt die Zielgruppe vielleicht von Geographie-Lehrbüchern.
Ansonsten ist Eismann ganz nah an den jungen Mädchen dran. Sie warnt sie vor einfachen Wahrheiten. Sie bereitet sie auf Diskussionen vor, in denen Männer destruktive Kommunikationsstrategien anwenden oder sie einfach in Grund und Boden reden werden, indem sie den Mädchen freundliche, aber bestimmte Sätze an die Hand gibt, die Wichtigtuer zum Schweigen bringen. Sie erklärt, warum ein Mädchen sich gedemütigt fühlt, wenn ihm wegen seiner kurzen Hosen "Schlampe" hinterhergerufen wird. Sie bringt zur Sprache, dass die weibliche Brust im Gegensatz zur männlichen permanent sexualisiert wird, sogar bei stillenden Müttern. Sie führt Zahlen an, die belegen, dass Moderatoren zwar weiblich sein dürfen, dann aber jung sein müssen - alt zu sein, das können sich im Fernsehen nur Männer erlauben. Sie erklärt, dass schwarze Frauen noch ganz anderen Benachteiligungen ausgesetzt sind als weiße. Sie zitiert Popstars und Schauspielerinnen, die inspirierende Role Models abgeben. Und sie schreibt, was leider immer noch viel zu wenige Mädchen wissen: dass Frauen nicht einfach nur keinen Penis und auch sonst nichts Nennenswertes haben, sondern unter anderem eine Klitoris, die unter der Haut etwa elf Zentimeter lang ist.
Das ist alles so klar, analytisch und zugleich praxisnah, dass es viel mehr liefert als bloß eine Anregung zum Nachdenken. Vor allem die handfesten Verhaltensempfehlungen unterscheiden dieses Jugendbuch von entsprechender Literatur für Erwachsene.
Schade ist nur, dass es sich ausschließlich an Mädchen richtet. Zum einen sollte auch das Bewusstsein von Jungen für strukturelle Benachteiligung geschärft werden, zum anderen leiden Jungen ebenfalls unter starren Rollenbildern, wenn sie etwa die Dreistigkeit besitzen, ein rosa T-Shirt tragen oder Harfe lernen zu wollen. Immerhin gibt Eismann den Leserinnen Fragen an Jungen und Männer mit: "Schickt ihr euren Freunden Nachrichten, dass ihr sicher zu Hause angekommen seid?" Die Antwort darauf zeigt es deutlich: Solange Mädchen sich nicht so angstfrei in der Öffentlichkeit bewegen können wie Männer, brauchen wir Feminismus.
JULIA BÄHR
Sonja Eismann: "Ene, Mene, Missy!" Die Superkräfte des Feminismus.
Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 256 S., br., 12,99 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit einem Sachbuch klärt Sonja Eismann junge Mädchen über viel mehr als nur Gleichberechtigung auf. Ein sehr guter Überblick - den man Jungen auch gewünscht hätte.
Wir werden nicht als Feministinnen geboren, wir werden dazu. Aber warum eigentlich? Sind Frauen nicht längst gleichberechtigt? Nein, sagt Sonja Eismann. Trotz Bundeskanzlerin und Verteidigungsministerin - an den entscheidenden Schalthebeln sitzen haufenweise Männer und nur vereinzelte Frauen. Aber es geht um viel mehr als nur um Karriere in Eismanns Buch "Ene, Mene, Missy!". Es geht auch um körperliche Übergriffe auf Frauen, um die Farbe Pink, um Sprachgebrauch und um sexuelle Identitäten. Ein wirklich umfassender Überblick entsteht da, der auch auf die Historie eingeht und wohltuend neutral beschreibt, statt zu urteilen.
Das ist besonders wertvoll bei den verschiedenen Strömungen des Feminismus, die einzeln erklärt werden. Von Anarchafeminismus über dekonstruktiven Feminismus und Lipstick Feminism bis hin zum Xenofeminismus findet hier alles seinen Platz. Anders ginge es auch gar nicht, schließlich ist der Feminismus längst viel zu facettenreich, um als eine homogene Bewegung verstanden zu werden. Das zeigt sich allein schon daran, dass unter Feministinnen beim Thema Prostitution Uneinigkeit herrscht. Durch die offene Beschäftigung mit den Strömungen kann sich jedes Mädchen selbst aussuchen, was ihm plausibel erscheint.
Sonja Eismann ist die Mitherausgeberin und Chefredakteurin des "Missy Magazine", das über Pop, Mode, Kunst und Politik aus weiblichen Blickwinkeln berichtet. Einerseits ist sie deshalb genau die Richtige, um über Feminismus gut gelaunt und ohne Panik vor einem pinkfarbenen Cover zu schreiben. Andererseits, und das merkt man hier und da, ist sie es gewohnt, dass sie bei ihrer erwachsenen Leserschaft einiges voraussetzen kann. "Ene, Mene, Missy!" scheint sich hingegen an Mädchen ab dem Einsetzen der Pubertät zu wenden, die wahrscheinlich schon noch den ein oder anderen Hinweis brauchen, was ein sexistisches Foto sein könnte oder was mit Manifest gemeint ist - Letzteres wird später erklärt, aber nicht beim ersten Aufkommen des Begriffs. Gelegentlich fällt die Autorin auch in eine etwas trockene Sprache ("Trotzdem ist es hilfreich ..."). Das kennt die Zielgruppe vielleicht von Geographie-Lehrbüchern.
Ansonsten ist Eismann ganz nah an den jungen Mädchen dran. Sie warnt sie vor einfachen Wahrheiten. Sie bereitet sie auf Diskussionen vor, in denen Männer destruktive Kommunikationsstrategien anwenden oder sie einfach in Grund und Boden reden werden, indem sie den Mädchen freundliche, aber bestimmte Sätze an die Hand gibt, die Wichtigtuer zum Schweigen bringen. Sie erklärt, warum ein Mädchen sich gedemütigt fühlt, wenn ihm wegen seiner kurzen Hosen "Schlampe" hinterhergerufen wird. Sie bringt zur Sprache, dass die weibliche Brust im Gegensatz zur männlichen permanent sexualisiert wird, sogar bei stillenden Müttern. Sie führt Zahlen an, die belegen, dass Moderatoren zwar weiblich sein dürfen, dann aber jung sein müssen - alt zu sein, das können sich im Fernsehen nur Männer erlauben. Sie erklärt, dass schwarze Frauen noch ganz anderen Benachteiligungen ausgesetzt sind als weiße. Sie zitiert Popstars und Schauspielerinnen, die inspirierende Role Models abgeben. Und sie schreibt, was leider immer noch viel zu wenige Mädchen wissen: dass Frauen nicht einfach nur keinen Penis und auch sonst nichts Nennenswertes haben, sondern unter anderem eine Klitoris, die unter der Haut etwa elf Zentimeter lang ist.
Das ist alles so klar, analytisch und zugleich praxisnah, dass es viel mehr liefert als bloß eine Anregung zum Nachdenken. Vor allem die handfesten Verhaltensempfehlungen unterscheiden dieses Jugendbuch von entsprechender Literatur für Erwachsene.
Schade ist nur, dass es sich ausschließlich an Mädchen richtet. Zum einen sollte auch das Bewusstsein von Jungen für strukturelle Benachteiligung geschärft werden, zum anderen leiden Jungen ebenfalls unter starren Rollenbildern, wenn sie etwa die Dreistigkeit besitzen, ein rosa T-Shirt tragen oder Harfe lernen zu wollen. Immerhin gibt Eismann den Leserinnen Fragen an Jungen und Männer mit: "Schickt ihr euren Freunden Nachrichten, dass ihr sicher zu Hause angekommen seid?" Die Antwort darauf zeigt es deutlich: Solange Mädchen sich nicht so angstfrei in der Öffentlichkeit bewegen können wie Männer, brauchen wir Feminismus.
JULIA BÄHR
Sonja Eismann: "Ene, Mene, Missy!" Die Superkräfte des Feminismus.
Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 256 S., br., 12,99 [Euro]. Ab 14 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Viele Fragen, ein Buch. Für alle Mädchen und Jungs, die mitreden und mitgestalten wollen. TOPIC 20170426