Das stetige Anwachsen des Bedarfes an elektrischer Energie führte seit der denkwürdigen ersten Hochspannungsübertragung mit 20 kV von Laufen nach Frankfurt a. M. (1891) zu einer Weiterentwicklung der Drehstromübertragung bis 220 kV. Es wurde die Anlage Big Creek Los Angeles im Jahre 1920 mit dieser Spannung betrieben und in den Jahren 1923 bis 1929 die Rheinlandleitung geschaffen, die die Alpen. wasserkräfte mit den Dampfkraftwerken des Ruhrgebietes verbindet. Die Übertragung Boulder Dam nach Los Angeles erforderte die Ver wendung noch höherer Spannungen, und so wurde im Jahre 1936 diese Übertragung mit 287 kV in Betrieb genommen, die im ersten Ausbau für eine übertrugungsleistung von 240 MW über eine Entfernung von 430 km ausgelegt war. Die Betriebssicherheit dieser Drehstromüber tragungen erreichte ein hohes Ausmaß, gestützt auf eine sorgfältige ·Weiterentwicklung des elektrotechnischen Materials. Die Schaffung von Rohstoffwerken mit ihrem hohen spezifischen Energieverbruuch, z. B. für die synthetische Erzeugung von Kautschuk, für die elektrolytische Gewinnung von Leichtmetallen, für die Kohle hydrierung zur Treibstoffgewinnung, erforderte Werke, die allein mehrere 100000 kW aufnehmen. Der Standort der Energiequellen, ganz gleich, ob es sich um Kohlenreviere oder Wasserkräfte handelt, fiel häufig nicht mit den Verbruuchszentren zusammen, und so stand man ent weder vor der Notwendigkeit, die Brennstoffe über weite Entfernungen zu transportieren oder über Hochleistungsstränge die elektrische Energie auf weite Entfernungen zu übertragen.