Der Ausbau des deutschen Höchstspannungsnetzes hat in den letzten Jahren in vielen der betroffenen Regionen zu Protesten geführt. Bürgerinitiativen sind die Hauptträger dieser Proteste. Wie diese Bürgerinitiativen den Protest organisieren, welches Selbstverständnis sie haben und welche Faktoren ihre Kommunikationsstrategien beeinflussen, wird im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Da die Kommunikationsaktivitäten von Bürgerinitiativen bislang kaum Gegenstand empirischer Forschung waren, wurden insgesamt acht Fallstudien mit Bürgerinitiativen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Bürgerinitiativen den politischen sowie medialen Diskurs sorgfältig beobachten. Darauf aufbauend entwickeln sie aktiv Problemdeutungen und Lösungsvorschläge, die sie in den unterschiedlichen Arenen der Öffentlichkeit gezielt kommunizieren. Die Studie stellt das analytische Handwerkszeug und die theoretischen Modelle bereit, auf die zukünftige Forschung zurückgreifen kann. Darüber hinaus werden Impulse für die Verbesserung der Kommunikation und Partizipation im Rahmen des Netzausbaus gegeben.