Über den Krieg gibt es viele Bücher. Viele, die von diesen dunklen Jahren berichten und vom Leben aller Zeitgenossen. Meines Erachtens kann man gar nicht genug davon lesen, da man sehr viel für sein eigenes Leben mitnimmt und gleichzeitig mühelos sein Geschichtswissen auffrischt.
Zufällig bin ich
auf dieses Buch gestoßen, was mich wegen des Covers auf Anhieb angesprochen hat. Als ich den…mehrÜber den Krieg gibt es viele Bücher. Viele, die von diesen dunklen Jahren berichten und vom Leben aller Zeitgenossen. Meines Erachtens kann man gar nicht genug davon lesen, da man sehr viel für sein eigenes Leben mitnimmt und gleichzeitig mühelos sein Geschichtswissen auffrischt.
Zufällig bin ich auf dieses Buch gestoßen, was mich wegen des Covers auf Anhieb angesprochen hat. Als ich den Klappentext las und erfuhr, dass es um eine Zeitreise ins Frühjahr 1945 in Dänemark geht, war ich überzeugt, das Werk Jonas Kleinschmidts lesen zu wollen.
Der Protagonist heißt Johannes und zu Beginn der Geschichte stirbt sein Großvater. Je näher er dem Krankenhaus und damit dem Leichnam kommt, desto schlechter geht es ihm und als er in jenem Krankenzimmer steht, ergreift die Panik von ihm Besitz. Johannes flüchtet nach draußen und schnappt sich ein altes Fahrrad, um bloß wegzukommen. Nach einiger Zeit überholt ihn plötzlich ein anderer Fahrer, etwa in demselben Alter wie er selbst. Dessen Augen lösen einen Verdacht bei Johannes aus, der sich bestätigt, nachdem er sich mit Raf, dem jungen Mann, bekannt gemacht hat. So wurde sein Opa immer genannt. Er ist es wahrhaftig und gemeinsam mit ihm erlebt Johannes eine aufregende Zeit, die mit einer Tragödie endet, welche der Grund ist, weshalb sein Großvater nie über seine Kriegserlebnisse sprechen konnte. Für den Jungen ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen und es tut ihm gut, einige letzte Tage mit seinem Opa zu verbringen, um sich hinterher in der Zukunft von ihm verabschieden zu können.
Johannes war mir beim Lesen stets sympathisch. Er ist eine unglaublich nette, aufrichtige Person mit Gerechtigkeitsempfinden und viel Empathie. Jeder hätte wohl gerne einen solchen Bruder, da können sich seine beiden Schwestern glücklich schätzen. Auch Raf, der im 21. Jahrhundert Johannes Großvater sein würde, ist ein liebenswerter Junge, sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Beide Charaktere sind mir ans Herz gewachsen und haben mich toll durch die Geschichte begleitet. Auch Edith, Rafs Mutter und Johannes spätere Urgroßmutter, ist eine großartige Mama. Sie hat es nicht leicht, da ihr Mann vor vielen Jahren schon plötzlich und unerwartet verstarb, aber trotzdem halten sie und ihr Sohn zusammen.
Die Atmosphäre in Kopenhagen im Jahr 1945 wird von dem Autor sehr authentisch beschrieben und man versinkt richtig im Geschehen, besonders zum Ende des Buches.
Durch den flüssigen Schreibstil bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb nur eines Tages beendet. Vor allem jetzt in der kalten und dunklen Jahreszeit ist es eine hervorragende Lektüre, um sich gemütlich einzukuscheln und dem Alltag kurz zu entfliehen. Die Ereignisse machen nachdenklich und bringen einem Dänemarks Sicht auf den Zweiten Weltkrieg näher, die hierzulande in den Schulen nicht unbedingt erwähnt wird.
Ich habe eine gute Geschichte erwartet und sie auch bekommen. Alle Buchliebhaber, die sich für die Historie, den Krieg und allgemein das Leben der Menschen in der jüngeren Vergangenheit interessieren, sollten nach "Engel über der Stadt" greifen. Das Buch ist nicht dick, ist aber für die eigene Horizonterweiterung ungemein hilfreich.
Fazit: Ein sehr gelungener historischer Roman aus der Perspektive eines Jugendlichen, der einen nach Dänemark ins Jahr 1945 entführt und von einer unglaublichen Katastrophe erzählt. Meinerseits gibt es nichts zu beanstanden und ich vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!