Liegt die Zukunft der Arbeit tatsächlich in ihrer allseitigen Entgrenzung, wie vielfach in Wissenschaft und Politik behauptet wird? Dieser Band zeigt, daß es "entgrenzte Arbeit" in Reinform selbst bei hochqualifizierten, kreativen Tätigkeiten nicht gibt, denn stets gehen Fehlen oder Wegfall von Regulierungsstrukturen und -mechanismen mit der Fortexistenz alter und der Herausbildung neuer sozialer Bindungen einher. Die Autorinnen und Autoren spüren solche Grenzen der Entgrenzung exemplarisch im Bereich der Medien- und Kulturindustrie auf - Branchen, die als Vorreiter einer "entgrenzten" Arbeitswelt gelten. Eingeleitet von einer begrifflich-analytischen Reflexion über die Kategorien Selbst- und Fremdbindung werden empirische Ergebnisse eines Forschungsverbundes präsentiert, der sich aus unterschiedlichen Perspektiven (Arbeitssoziologie, Industrial-Relations-, Arbeitsmarkt- und Geschlechterforschung, Betriebswirtschaftslehre, Arbeitsrecht und Arbeitspsychologie) mit der Arbeit in Internet- und Multimediaunternehmen, Journalismus, TV-Produktion, öffentlichem und privatem Rundfunk sowie Museen befaßt hat. Dabei kommen vielfältige Grenzen der Entgrenzung von Erwerbsarbeit und Organisation zur Sprache - neu entstehende, weiterhin bestehende und solche, die künftig aktiv gesetzt werden müssen.