Heroinabhängigkeit stellt ein bedeutendes medizinisches und volkswirtschaftliches Problem dar. Die medikamentöse Behandlung erfolgt in Entgiftungs-, Entzugs- oder Substitutionsbehandlungen mehrheitlich mit Methadon/L-Polamidon. Erst in den vergangenen Jahren wurde das halbsynthetische Opioid Buprenorphin hierfür zugelassen und auch eingesetzt. In der vorliegenden Studie wurden, zum Zeitpunkt ihrer Durchführung vermutlich erstmalig in Deutschland, L-Polamidon und Buprenorphin in ihren Eigenschaften in der stationären Opiatentgiftung systematisch verglichen. Die mit Buprenorphin behandelten Patienten zeigten signifikant weniger Entzugssymptome, eine bessere emotionale Befindlichkeit, waren weniger depressiv und weniger ängstlich. In der Polamidongruppe fehlten solche Veränderungen. Die Buprenorphin-Probanden waren mit der Behandlung außerdem zufriedener. Buprenorphin weist aufgrund seiner besonderen Rezeptorkinetik und -affinität in der Entgiftungsbehandlung von Opiatabhängigen mitpolyvalentem Konsummuster Vorteile gegenüber dem meist verwandten L-Polamidon auf. Das psychopharmakologische Vorgehen während einer Opiatentgiftung mit Buprenorphin wird in der Arbeit beschrieben.