Der wirtschaftliche Erfolg der im Eisenbahnbau tätigen Unternehmen wird maßgeblich von der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Projekt- und BauleiterInnen bestimmt. Aufgrund der enormen Relevanz dieser Führungskräfte für die Unternehmen betrachtet das vorliegende Buch deren Arbeitsplatzsituation. In diesem Kontext wird speziell die Selbstausbeutung und deren Folgen für die Führungskräfte analysiert. Nach Analyse und Bewertung der Fachliteratur werden die Folgen der Selbstausbeutung empirisch untersucht. Als Grundlage hierfür wurde unter den Führungskräften und deren Vorgesetzten eine elektronische Umfrage durchgeführt. Diese Umfrage verdeutlicht, dass zwischen den Führungskräften und deren Vorgesetzten nicht immer Konsens herrscht. Weiterhin kommt die empirische Untersuchung u. a. zu folgenden Ergebnissen: Die Projekt- und BauleiterInnen im Eisenbahnbau zeigen infolge der freiwilligen und individuellen Selbstausbeutung eine hohe Bereitschaft zur ständigen Erreichbarkeit und zu (unbezahlter) Mehrarbeit. Weiterhin stehen die Führungskräfte im Eisenbahnbau häufig unter Stress und leiden häufig an Erschöpfungssymptomen wie z. B. Schlafstörungen. Diese Forschungsergebnisse stehen im Wesentlichen in Analogie zu den theoretisch gewonnenen Erkenntnissen.