Navid Kermani ist entlang den Gräben gereist, die sich gegenwärtig in Europa neu auftun: von seiner Heimatstadt Köln nach Osten bis ins Baltikum und von dort südlich über den Kaukasus bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern. Mit untrüglichem Gespür für sprechende Details erzählt er in seinem Reisetagebuch von vergessenen Regionen,in denen auch heute Geschichte gemacht wird.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.02.2018Überall Heinrich
Ein Westdeutscher reist mit Siebenmeilenstiefeln durch Osteuropa
bis nach Isfahan: Navid Kermanis Reportagen „Entlang den Gräben“
VON SONJA ZEKRI
Wie ist der neue Kermani? Fragen wir ihn doch einfach selbst. Im Abspann, also in den Danksagungen, fasst er die größten Vorzüge seines jüngsten Werkes zusammen. Er danke dem Spiegel für die finanzielle und redaktionelle Unterstützung, schreibt er, denn ohne sie wäre sein Buch „weniger dicht, weniger informativ, weniger relevant“ geworden. Zu dieser wohlwollenden Perspektive auf das eigene Schaffen passt, dass Navid Kermani sein Buch nicht etwa mit Widmungen oder Zitaten anderer Autoren einrahmt, sondern mit Auszügen aus einem seiner Bücher. So ausgestattet hat es „Entlang den Gräben“ trotz eigenwilliger Titel-Grammatik aus dem Stand auf die Bestseller-Listen geschafft.
Navid Kermani ist im Auftrag des Spiegel durch den Osten Europas gereist, durch Polen, Weißrussland, die Ukraine und über die Krim, quer durch den Kaukasus bis in den Iran. Ein Drittel dieser Reportagen wurde bereits gedruckt, zwei Drittel waren unveröffentlicht. Zwar beruhen die Texte auf verschiedenen, an- und absetzenden Reisen, doch ordnet er sie im Buch zu einer durchgehenden Route von 54 Tagen an. Man ahnt ein wenig Willkür der Sortierung. Es leuchtet nicht ein, warum er sich gerade für diese Dauer und diese Etappen entschieden hat. Aber das ist nicht das Entscheidende.
Legt man Kermanis Route zugrunde, so ergeben sich je ein Tag Aufenthalt für Kaunas, Kiew und Grosny, je zwei Tage für Tiflis und Jerewan, ein paar Stunden für Moskau und drei Tage für Teheran. Kurz, Navid Kermani hat eine völlig neue journalistische Form aus der Taufe gehoben: die Hochgeschwindigkeitsreportage. Natürlich ist es, begreift man das Reisen als Form des Erkenntnisgewinns, der schiere Wahnsinn, auf so halsbrecherische Weise durch ein Gebiet von diesen – topografischen, historischen und politischen – Dimensionen zu hasten. Aber man muss Kermani lassen, dass er durchaus Schritt mit sich selbst hält. Er ist ein fleißiger, neugieriger und strapazierfähiger Reporter, hockt in den Schützengräben des Donbass, besucht Gottesdienste in mindestens einem Dutzend Kirchen, Moscheen und Synagogen und bestaunt in Bergkarabach einen nagelneuen Flughafen, von dem noch nie ein Flugzeug gestartet ist.
Der Spiegel hat ihm kluge Begleiter und ein fantastisches Casting beschert – Oppositionelle, Minister, Chorleiterinnen, Designerinnen, Literaten, Soldaten, Architekten. Und Kermani erweist sich als aufmerksamer, aber durchaus widerspruchsbereiter Zuhörer, was zu interessanten Momenten führt. So streitet er mit dem weißrussischen Philosophen Valentin Akudowitsch über Wohl oder Wehe des Nationalismus. Während Kermani den modernen Nationalismus für Kriege, Vertreibungen und das aktuelle Elend der Populisten verantwortlich macht, lobt der Weißrusse den Nationalismus als „angemessenste Organisationsform für Gesellschaften“: „Als ob es vorher keine Massenmorde gegeben hätte! Denken Sie nur an den Mongolensturm.“
Kermani hat ein paar Standardwerke gelesen, vor allem Timothy Snyders „Bloodlands“, und so reist er zu Beginn vor allem zu den Gräberfeldern und ehemaligen Lagern, Gedenkstätten und anonymen Mordplätzen. Durchaus ehrenwert ist dies der Versuch, auf seiner Reise die dunklen Kräfte, die zuweilen verdrängte Vergangenheit Osteuropas ernst zu nehmen. Doch so wenig man eine Region versteht ohne die Geschichte ihrer Katastrophen, ihres Leids und ihrer Verbrechen, so wenig erklären allein Katastrophen, Leid und Verbrechen eine Region vollständig. Die Unterbelichtung der Gegenwart, auch mancher positiver Entwicklungen der letzten Jahre, führt zu einem Geisterbahn-Effekt. Ob der Orientalist Kermani glücklich wäre, wenn ein Westeuropäer auf diese Weise die Schädelstätten des Nahen Ostens abhaken würde?
Kermani macht keinen Hehl daraus, dass ihn die Reise in unbekanntes Terrain führt, und manchmal hat sein Abgleichen von Lektüre und Wirklichkeit etwas Entwaffnendes. Dass die Masurische Seenplatte wirklich so aussieht wie bei Siegfried Lenz, und die Krim bei Regen an das Siegerland erinnert – wer hätte das gedacht? Das Staunen dieses Reisenden ist ein durch und durch westdeutsches Staunen, und nie ist es westdeutscher als in Auschwitz, wo er einer deutschsprachigen Reisegruppe zugeordnet wird. Manchmal schießt er mit seiner Begeisterung für die deutsche Kultur auch übers Ziel hinaus. Auf einem Soldatenfriedhof auf der Krim geht ihm plötzlich auf, „wie schön deutsche Namen eigentlich sind: Heinrich, Johann, Albert …“. Heinrich? Im Ernst?
Aber Kermani ist sich seiner Stellung als, spitz ausgedrückt, offizieller Lieblingsmuslim der Deutschen viel zu bewusst, um es dabei zu lassen. Im georgischen Hotel fragt ihn ein israelischer Tourist nach seiner Herkunft. Kermani überlegt, „welche Antwort die interessantere Reaktion hervorrufen wird“, sagt dann „Iran“ und lächelt „betont friedfertig“, während der andere aufschreit. So spielerisch wurde die oft grobschlächtige Identitätsdebatte selten auf den Stand gebracht.
Dennoch stellt sich nach und nach ein Unbehagen, ein perspektivischer Mangel ein, der nicht nur mit Kermanis zum Teil drastischen Fehleinschätzungen zu tun hat. Nein, der inzwischen staatenlose georgische Gernegroß Michail Saakaschwili ist keine Hoffnung Europas. Ja, es gab nach dem Zerfall der Sowjetunion auch einen üblen georgischen Nationalismus, der die kleinen Provinzen Russland in die Arme trieb, wo sie – trotz des Krieges, den Saakaschwili vom Zaun gebrochen hatte – bis heute bleiben. Nicht jeder Klassiker hilft, eine fremde Gesellschaft zu verstehen, und wer Leo Tolstois Alterswerk „Hadschi Murat“ als Tschetschenien-Exegese begreift und nicht – wie alle russische Kaukasus-Literatur – als indirekten Kommentar zu Russland selbst, der wird immer an der Oberfläche bleiben. Aber Kermani macht um Russland einen Bogen und bei seiner Stippvisite in Moskau beschränkt er sich auf ein eher mechanisches Hantieren mit dem alten Gegensatz von Westlern und Slawophilen, wo doch das Charakteristikum des heutigen Russland gerade darin liegt, dass man beides in einem sein kann – ein iPhone-Hipster in der Putin-Jugend.
Das weit gravierendere Defizit dieser Reise in den Osten liegt darin, dass Kermani nirgends, an keiner Stelle ein Verständnis und historisches Bewusstsein für jenes Gebilde erkennen lässt, das die Region siebzig Jahre zusammengehalten hat: das Menschheitsversprechen und Menschheitsverbrechen der Sowjetunion. Dass Ukrainer und Krimtataren, Weißrussen und Tschetschenen, Armenier und Aserbaidschaner einer Kultur- und Konsumgemeinschaft angehörten, gemeinsamen Idealen anhingen und gemeinsamen Zwängen gehorchten, dass sie „ein Raum“ sind, dafür findet Kermani keinen Ausdruck.
Dafür stichelt er hier und dort gegen die Volksbühne und das Regietheater. Er wird doch nicht seine nächste Entdeckungsreise nach Berlin machen?
Navid Kermani: Entlang den Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan. C.H. Beck Verlag, München 2018. 442 Seiten, 24,95 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Manchmal hat dieses Abgleichen
von Lektüre und
Wirklichkeit etwas Entwaffnendes
Westler versus Slawophile? Aktuell
ist der iPhone-Hipster in der
Putin-Jugend die Figur der Stunde
Ein Neubau, erstanden aus den Ruinen des Tschetschenien–Krieges: die Achmat-Kadyrow-Moschee in Grosny.
Foto: AFP
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Westdeutscher reist mit Siebenmeilenstiefeln durch Osteuropa
bis nach Isfahan: Navid Kermanis Reportagen „Entlang den Gräben“
VON SONJA ZEKRI
Wie ist der neue Kermani? Fragen wir ihn doch einfach selbst. Im Abspann, also in den Danksagungen, fasst er die größten Vorzüge seines jüngsten Werkes zusammen. Er danke dem Spiegel für die finanzielle und redaktionelle Unterstützung, schreibt er, denn ohne sie wäre sein Buch „weniger dicht, weniger informativ, weniger relevant“ geworden. Zu dieser wohlwollenden Perspektive auf das eigene Schaffen passt, dass Navid Kermani sein Buch nicht etwa mit Widmungen oder Zitaten anderer Autoren einrahmt, sondern mit Auszügen aus einem seiner Bücher. So ausgestattet hat es „Entlang den Gräben“ trotz eigenwilliger Titel-Grammatik aus dem Stand auf die Bestseller-Listen geschafft.
Navid Kermani ist im Auftrag des Spiegel durch den Osten Europas gereist, durch Polen, Weißrussland, die Ukraine und über die Krim, quer durch den Kaukasus bis in den Iran. Ein Drittel dieser Reportagen wurde bereits gedruckt, zwei Drittel waren unveröffentlicht. Zwar beruhen die Texte auf verschiedenen, an- und absetzenden Reisen, doch ordnet er sie im Buch zu einer durchgehenden Route von 54 Tagen an. Man ahnt ein wenig Willkür der Sortierung. Es leuchtet nicht ein, warum er sich gerade für diese Dauer und diese Etappen entschieden hat. Aber das ist nicht das Entscheidende.
Legt man Kermanis Route zugrunde, so ergeben sich je ein Tag Aufenthalt für Kaunas, Kiew und Grosny, je zwei Tage für Tiflis und Jerewan, ein paar Stunden für Moskau und drei Tage für Teheran. Kurz, Navid Kermani hat eine völlig neue journalistische Form aus der Taufe gehoben: die Hochgeschwindigkeitsreportage. Natürlich ist es, begreift man das Reisen als Form des Erkenntnisgewinns, der schiere Wahnsinn, auf so halsbrecherische Weise durch ein Gebiet von diesen – topografischen, historischen und politischen – Dimensionen zu hasten. Aber man muss Kermani lassen, dass er durchaus Schritt mit sich selbst hält. Er ist ein fleißiger, neugieriger und strapazierfähiger Reporter, hockt in den Schützengräben des Donbass, besucht Gottesdienste in mindestens einem Dutzend Kirchen, Moscheen und Synagogen und bestaunt in Bergkarabach einen nagelneuen Flughafen, von dem noch nie ein Flugzeug gestartet ist.
Der Spiegel hat ihm kluge Begleiter und ein fantastisches Casting beschert – Oppositionelle, Minister, Chorleiterinnen, Designerinnen, Literaten, Soldaten, Architekten. Und Kermani erweist sich als aufmerksamer, aber durchaus widerspruchsbereiter Zuhörer, was zu interessanten Momenten führt. So streitet er mit dem weißrussischen Philosophen Valentin Akudowitsch über Wohl oder Wehe des Nationalismus. Während Kermani den modernen Nationalismus für Kriege, Vertreibungen und das aktuelle Elend der Populisten verantwortlich macht, lobt der Weißrusse den Nationalismus als „angemessenste Organisationsform für Gesellschaften“: „Als ob es vorher keine Massenmorde gegeben hätte! Denken Sie nur an den Mongolensturm.“
Kermani hat ein paar Standardwerke gelesen, vor allem Timothy Snyders „Bloodlands“, und so reist er zu Beginn vor allem zu den Gräberfeldern und ehemaligen Lagern, Gedenkstätten und anonymen Mordplätzen. Durchaus ehrenwert ist dies der Versuch, auf seiner Reise die dunklen Kräfte, die zuweilen verdrängte Vergangenheit Osteuropas ernst zu nehmen. Doch so wenig man eine Region versteht ohne die Geschichte ihrer Katastrophen, ihres Leids und ihrer Verbrechen, so wenig erklären allein Katastrophen, Leid und Verbrechen eine Region vollständig. Die Unterbelichtung der Gegenwart, auch mancher positiver Entwicklungen der letzten Jahre, führt zu einem Geisterbahn-Effekt. Ob der Orientalist Kermani glücklich wäre, wenn ein Westeuropäer auf diese Weise die Schädelstätten des Nahen Ostens abhaken würde?
Kermani macht keinen Hehl daraus, dass ihn die Reise in unbekanntes Terrain führt, und manchmal hat sein Abgleichen von Lektüre und Wirklichkeit etwas Entwaffnendes. Dass die Masurische Seenplatte wirklich so aussieht wie bei Siegfried Lenz, und die Krim bei Regen an das Siegerland erinnert – wer hätte das gedacht? Das Staunen dieses Reisenden ist ein durch und durch westdeutsches Staunen, und nie ist es westdeutscher als in Auschwitz, wo er einer deutschsprachigen Reisegruppe zugeordnet wird. Manchmal schießt er mit seiner Begeisterung für die deutsche Kultur auch übers Ziel hinaus. Auf einem Soldatenfriedhof auf der Krim geht ihm plötzlich auf, „wie schön deutsche Namen eigentlich sind: Heinrich, Johann, Albert …“. Heinrich? Im Ernst?
Aber Kermani ist sich seiner Stellung als, spitz ausgedrückt, offizieller Lieblingsmuslim der Deutschen viel zu bewusst, um es dabei zu lassen. Im georgischen Hotel fragt ihn ein israelischer Tourist nach seiner Herkunft. Kermani überlegt, „welche Antwort die interessantere Reaktion hervorrufen wird“, sagt dann „Iran“ und lächelt „betont friedfertig“, während der andere aufschreit. So spielerisch wurde die oft grobschlächtige Identitätsdebatte selten auf den Stand gebracht.
Dennoch stellt sich nach und nach ein Unbehagen, ein perspektivischer Mangel ein, der nicht nur mit Kermanis zum Teil drastischen Fehleinschätzungen zu tun hat. Nein, der inzwischen staatenlose georgische Gernegroß Michail Saakaschwili ist keine Hoffnung Europas. Ja, es gab nach dem Zerfall der Sowjetunion auch einen üblen georgischen Nationalismus, der die kleinen Provinzen Russland in die Arme trieb, wo sie – trotz des Krieges, den Saakaschwili vom Zaun gebrochen hatte – bis heute bleiben. Nicht jeder Klassiker hilft, eine fremde Gesellschaft zu verstehen, und wer Leo Tolstois Alterswerk „Hadschi Murat“ als Tschetschenien-Exegese begreift und nicht – wie alle russische Kaukasus-Literatur – als indirekten Kommentar zu Russland selbst, der wird immer an der Oberfläche bleiben. Aber Kermani macht um Russland einen Bogen und bei seiner Stippvisite in Moskau beschränkt er sich auf ein eher mechanisches Hantieren mit dem alten Gegensatz von Westlern und Slawophilen, wo doch das Charakteristikum des heutigen Russland gerade darin liegt, dass man beides in einem sein kann – ein iPhone-Hipster in der Putin-Jugend.
Das weit gravierendere Defizit dieser Reise in den Osten liegt darin, dass Kermani nirgends, an keiner Stelle ein Verständnis und historisches Bewusstsein für jenes Gebilde erkennen lässt, das die Region siebzig Jahre zusammengehalten hat: das Menschheitsversprechen und Menschheitsverbrechen der Sowjetunion. Dass Ukrainer und Krimtataren, Weißrussen und Tschetschenen, Armenier und Aserbaidschaner einer Kultur- und Konsumgemeinschaft angehörten, gemeinsamen Idealen anhingen und gemeinsamen Zwängen gehorchten, dass sie „ein Raum“ sind, dafür findet Kermani keinen Ausdruck.
Dafür stichelt er hier und dort gegen die Volksbühne und das Regietheater. Er wird doch nicht seine nächste Entdeckungsreise nach Berlin machen?
Navid Kermani: Entlang den Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan. C.H. Beck Verlag, München 2018. 442 Seiten, 24,95 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Manchmal hat dieses Abgleichen
von Lektüre und
Wirklichkeit etwas Entwaffnendes
Westler versus Slawophile? Aktuell
ist der iPhone-Hipster in der
Putin-Jugend die Figur der Stunde
Ein Neubau, erstanden aus den Ruinen des Tschetschenien–Krieges: die Achmat-Kadyrow-Moschee in Grosny.
Foto: AFP
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.02.2018Die Saat für neue Konflikte ist ausgebracht
Ein Plädoyer für Europa im Angesicht der blutigen Verwüstungen seiner Geschichte: Navid Kermani berichtet von einer Reise, die ihn von Köln bis nach Isfahan führte.
Die Geschichte bestehe seit Kain und Abel aus Krieg, Massakern und Vertreibungen, schreibt Navid Kermani resigniert. So erblickt er entlang der Autobahnen und Landstraßen in Weißrussland und der Ukraine einen Friedhof nach dem anderen, und wo es kein Dorf mehr gibt, steht ein einzelnes Denkmal ohne einen Friedhof auf dem Feld. "Bloodlands" hat der amerikanische Historiker Timothy Snyder das von Krieg gezeichnete Gebiet zwischen Polen und der Ukraine genannt. Von 1930 bis 1945 wurden dort vierzehn Millionen Zivilisten Opfer der Sowjets und der Nationalsozialisten.
In Osteuropa ist die Geschichte mit ihren Kriegen und Katastrophen allgegenwärtig. Aber auch in der Gegenwart könne man im Kaukasus, so der Autor, in nur zwei Stunden durch drei verschiedene Kriege fahren - auf einer Fläche, die kaum größer ist als Deutschland, leben mehr als fünfzig Völker mit eigenen Sprachen. Fassungslos erlebt der Autor in der tschetschenischen Hauptstadt Grosnyi, wie das Nationalmuseum nicht an die beiden Kriege mit Russland erinnert, obwohl durch diese jeder vierte Tschetschene getötet und mehr als die Hälfte der Bevölkerung vertrieben wurde.
Protzige moderne Phantasiegebäude, die in den letzten Jahren hochgezogen wurden, verdrängen das Elend, mit dem Grosnyi nach den beiden Russland-Kriegen als die am meisten zerstörte Stadt der Welt bekannt wurde. Weiter südlich im Kaukasus schweigen die Waffen noch heute nicht. In Göygöl an der Waffenstillstandslinie zwischen Aserbaidschan und Armenien lässt ihn eine alte Frau wissen, es habe doch mit ihren armenischen Nachbarn keine Probleme gegeben: "Das kam alles über uns wie eine Naturkatastrophe." Dabei sind Kriege und Vertreibungen allein von Menschen gemacht.
Der Autor setzt diesen Abgründen das Europa von heute als Hoffnung gegenüber. Kermani gelingt dabei, ein flammendes Plädoyer für Europa, das seinen Platz im überschaubaren Kreis der einflussreichen Intellektuellen Deutschlands festigt. Bei ihm steht nicht die bekannte Erzählung im Vordergrund, dass es sieben Jahrzehnte keinen Krieg gegeben habe, auch nicht die Begehrlichkeiten auf die Brüsseler Fleischtöpfe. Europa bedeutet für ihn vielmehr, dass das friedliche Nebeneinander von Unterschieden gelingt, dass Vielfalt ausgehalten werden kann. Immer wieder hört er auf seiner Reise, wie die Völker, die sich gegen Russland behaupten wollen, ihre Hoffnung auf Europa richten.
Eindrucksvoller erster Höhepunkt des Reiseberichts ist sein Besuch in Auschwitz. Dort musste er sich für eine Sprache entscheiden, und so klebte an seiner Brust der Schriftzug "deutsch". In diesem Augenblick habe er sich den Tätern zugehörig gefühlt und nicht den Opfern, schreibt er. Nicht durch die Herkunft gehöre er dazu, sondern durch die Sprache und damit die Kultur. Da wird ihm bewusst, dass nicht die Menschenrechte und der Säkularismus das Spezifische an der deutschen Leitkultur sind. Diese Werte seien europäisch, wenn nicht universal. Für spezifisch deutsch hält er vielmehr "das Bewusstsein seiner Schuld, das Deutschland nach und nach gelernt und auch rituell eingeübt hat".
Wie brutal und unwiderruflich die Auslöschung ist, die von 1930 bis 1950 gewütet und eine breite Schneise hinterlassen hat, wird an Kermanis Stationen in Litauen deutlich. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg stellten Juden ein Drittel der litauischen Bevölkerung. Fünfundneunzig Prozent von ihnen wurden im Holocaust getötet. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gab es in Litauen noch polnische, litauische, russische, jiddische und weißrussische Zeitungen. Diese gelebte Vielfalt ist Geschichte. Kermani trifft aber noch auf Einzelne, die Jiddisch sprechen, und in Odessa, einer einst von Juden geprägten kosmopolitischen Stadt, beobachtet er, wie jüdisches Leben wieder aufblüht: "Vielleicht gibt es keinen besseren Maßstab, um zu erkennen, ob Europa doch noch gelingt."
Solche Hoffnungsschimmer sind selten in Kermanis Buch. Der Schatten der Geschichte ist zu lang, entlang seiner Route liegen zu viele Vernichtungslager, auch weniger bekannte. Um nur einige zu nennen: In Paneriai brachten die SS und litauische Freiwillige Juden und russische Kriegsgefangene um, Kurapaty war ein stalinistisches Vernichtungslager, in Trostenez ermordeten die Nazis sechzigtausend Juden. Und in der Gegenwart ist das Reaktorunglück von Tschernobyl an der ukrainischen Grenze zu Weißrussland eine weitere von Menschenhand gemachte Katastrophe. Heute lebt jeder fünfte Weißrusse auf kontaminiertem Grund.
In jeder Stadt sucht Kermani die Begegnung mit einheimischen Schriftstellern, Historikern und Philosophen, um die Leser mit der Literatur der Länder vertraut zu machen. In Minsk trifft er den Philosophen Valentin Akudowitsch, dem er sagt: "So viele Menschen wurden ermordet, überall, so viele Kulturen vernichtet, die ganze gewachsene Vielfalt, damit sich Nationen herausbilden konnten, und dann haben diese Nationen sich auch noch gegenseitig mit Kriegen überzogen, weil sie sich entweder überlegen oder bedroht fühlten - oder beides zugleich." Kühl antwortet ihm der Philosoph: "Der Nationalstaat ist die angemessenste Organisationsform der Gesellschaften." Auch Weißrussland brauche eine eigene Identität, um sich gegen Russland zu behaupten, denn "Russland frisst uns auf."
In der Gegenwart Vielfalt zu erhalten ist Kermanis großes Anliegen. Da lässt er nicht gelten, dass in Polen Vielfalt weniger als Chance, sondern als Gefahr gesehen wird. Als den Beginn des Zeitalters der Völkermorde setzt er den 24. April 1915 an, als die Jungtürken den armenischen Genozid einleiteten. Später hätten in der Ukraine zwei Jahrzehnte genügt, um ein jahrhundertealtes Völker- und Sprachgemisch sowie ein Nebeneinander von hundert Nationalitäten zu zerstören.
Kermani ist Realist genug und akzeptiert, dass sich Geschichte nicht umkehren lässt: "Am Ende hat jedes Volk, sofern es nicht ausgelöscht worden ist, Ansprüche, Vorwürfe, Traditionen, Lieder oder schlicht ein Stück Boden von seinen Vorfahren geerbt, auf das andere ebenfalls ererbtes Anrecht haben, so dass die Saat für neue Konflikte angelegt ist."
Dieser Saat geht er auf der Krim nach, wo er im neunzehnten Jahrhundert den ersten Krieg der Moderne gegen die Zivilbevölkerung verortet. Dabei ist die Krim doch Urgrund Europas, denn die griechische Antike dehnte sich weit nach Asien aus und nicht so sehr nach Westen.
Gegenüber diesem intensiven Spannungsbogen fällt der letzte Teil des Reiseberichts ab, bei dem Kermani von Armenien aus Iran besucht, das Land, aus dem seine Eltern 1959 nach Deutschland migriert sind. Er zeichnet das Bild einer - trotz Unterdrückung - kraftvollen Kunstszene und eines unfähigen Regimes: "Aber sie können nicht regieren, sie lernen's einfach nicht." In Isfahan, woher seine Familie stammt, fließen dann doch unter der Kuppel der Lotfollah-Moschee und ihrer raffinierten Ornamentik Ost und West zusammen. In diese Kuppel zu blicken, das sei wie Bach zu hören.
Den Abschluss seiner Reise empfindet er als traurig. Ausgetrocknet ist der Fluss, über den eine berühmte Brücke führt, all die schönen Orte aus seinen Kindheitserinnerungen sind wie von einem Dämon weggezaubert. Früher wurde getötet. Heute wird noch immer getötet. Doch nun gerät auch das Neue hässlich, was der Welt ihre Schönheit raubt. So schließt sich der Bogen doch noch.
RAINER HERMANN
Navid Kermani: "Entlang den Gräben". Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan.
C. H. Beck Verlag, München 2018. 442 S., geb., 24, 95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Plädoyer für Europa im Angesicht der blutigen Verwüstungen seiner Geschichte: Navid Kermani berichtet von einer Reise, die ihn von Köln bis nach Isfahan führte.
Die Geschichte bestehe seit Kain und Abel aus Krieg, Massakern und Vertreibungen, schreibt Navid Kermani resigniert. So erblickt er entlang der Autobahnen und Landstraßen in Weißrussland und der Ukraine einen Friedhof nach dem anderen, und wo es kein Dorf mehr gibt, steht ein einzelnes Denkmal ohne einen Friedhof auf dem Feld. "Bloodlands" hat der amerikanische Historiker Timothy Snyder das von Krieg gezeichnete Gebiet zwischen Polen und der Ukraine genannt. Von 1930 bis 1945 wurden dort vierzehn Millionen Zivilisten Opfer der Sowjets und der Nationalsozialisten.
In Osteuropa ist die Geschichte mit ihren Kriegen und Katastrophen allgegenwärtig. Aber auch in der Gegenwart könne man im Kaukasus, so der Autor, in nur zwei Stunden durch drei verschiedene Kriege fahren - auf einer Fläche, die kaum größer ist als Deutschland, leben mehr als fünfzig Völker mit eigenen Sprachen. Fassungslos erlebt der Autor in der tschetschenischen Hauptstadt Grosnyi, wie das Nationalmuseum nicht an die beiden Kriege mit Russland erinnert, obwohl durch diese jeder vierte Tschetschene getötet und mehr als die Hälfte der Bevölkerung vertrieben wurde.
Protzige moderne Phantasiegebäude, die in den letzten Jahren hochgezogen wurden, verdrängen das Elend, mit dem Grosnyi nach den beiden Russland-Kriegen als die am meisten zerstörte Stadt der Welt bekannt wurde. Weiter südlich im Kaukasus schweigen die Waffen noch heute nicht. In Göygöl an der Waffenstillstandslinie zwischen Aserbaidschan und Armenien lässt ihn eine alte Frau wissen, es habe doch mit ihren armenischen Nachbarn keine Probleme gegeben: "Das kam alles über uns wie eine Naturkatastrophe." Dabei sind Kriege und Vertreibungen allein von Menschen gemacht.
Der Autor setzt diesen Abgründen das Europa von heute als Hoffnung gegenüber. Kermani gelingt dabei, ein flammendes Plädoyer für Europa, das seinen Platz im überschaubaren Kreis der einflussreichen Intellektuellen Deutschlands festigt. Bei ihm steht nicht die bekannte Erzählung im Vordergrund, dass es sieben Jahrzehnte keinen Krieg gegeben habe, auch nicht die Begehrlichkeiten auf die Brüsseler Fleischtöpfe. Europa bedeutet für ihn vielmehr, dass das friedliche Nebeneinander von Unterschieden gelingt, dass Vielfalt ausgehalten werden kann. Immer wieder hört er auf seiner Reise, wie die Völker, die sich gegen Russland behaupten wollen, ihre Hoffnung auf Europa richten.
Eindrucksvoller erster Höhepunkt des Reiseberichts ist sein Besuch in Auschwitz. Dort musste er sich für eine Sprache entscheiden, und so klebte an seiner Brust der Schriftzug "deutsch". In diesem Augenblick habe er sich den Tätern zugehörig gefühlt und nicht den Opfern, schreibt er. Nicht durch die Herkunft gehöre er dazu, sondern durch die Sprache und damit die Kultur. Da wird ihm bewusst, dass nicht die Menschenrechte und der Säkularismus das Spezifische an der deutschen Leitkultur sind. Diese Werte seien europäisch, wenn nicht universal. Für spezifisch deutsch hält er vielmehr "das Bewusstsein seiner Schuld, das Deutschland nach und nach gelernt und auch rituell eingeübt hat".
Wie brutal und unwiderruflich die Auslöschung ist, die von 1930 bis 1950 gewütet und eine breite Schneise hinterlassen hat, wird an Kermanis Stationen in Litauen deutlich. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg stellten Juden ein Drittel der litauischen Bevölkerung. Fünfundneunzig Prozent von ihnen wurden im Holocaust getötet. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gab es in Litauen noch polnische, litauische, russische, jiddische und weißrussische Zeitungen. Diese gelebte Vielfalt ist Geschichte. Kermani trifft aber noch auf Einzelne, die Jiddisch sprechen, und in Odessa, einer einst von Juden geprägten kosmopolitischen Stadt, beobachtet er, wie jüdisches Leben wieder aufblüht: "Vielleicht gibt es keinen besseren Maßstab, um zu erkennen, ob Europa doch noch gelingt."
Solche Hoffnungsschimmer sind selten in Kermanis Buch. Der Schatten der Geschichte ist zu lang, entlang seiner Route liegen zu viele Vernichtungslager, auch weniger bekannte. Um nur einige zu nennen: In Paneriai brachten die SS und litauische Freiwillige Juden und russische Kriegsgefangene um, Kurapaty war ein stalinistisches Vernichtungslager, in Trostenez ermordeten die Nazis sechzigtausend Juden. Und in der Gegenwart ist das Reaktorunglück von Tschernobyl an der ukrainischen Grenze zu Weißrussland eine weitere von Menschenhand gemachte Katastrophe. Heute lebt jeder fünfte Weißrusse auf kontaminiertem Grund.
In jeder Stadt sucht Kermani die Begegnung mit einheimischen Schriftstellern, Historikern und Philosophen, um die Leser mit der Literatur der Länder vertraut zu machen. In Minsk trifft er den Philosophen Valentin Akudowitsch, dem er sagt: "So viele Menschen wurden ermordet, überall, so viele Kulturen vernichtet, die ganze gewachsene Vielfalt, damit sich Nationen herausbilden konnten, und dann haben diese Nationen sich auch noch gegenseitig mit Kriegen überzogen, weil sie sich entweder überlegen oder bedroht fühlten - oder beides zugleich." Kühl antwortet ihm der Philosoph: "Der Nationalstaat ist die angemessenste Organisationsform der Gesellschaften." Auch Weißrussland brauche eine eigene Identität, um sich gegen Russland zu behaupten, denn "Russland frisst uns auf."
In der Gegenwart Vielfalt zu erhalten ist Kermanis großes Anliegen. Da lässt er nicht gelten, dass in Polen Vielfalt weniger als Chance, sondern als Gefahr gesehen wird. Als den Beginn des Zeitalters der Völkermorde setzt er den 24. April 1915 an, als die Jungtürken den armenischen Genozid einleiteten. Später hätten in der Ukraine zwei Jahrzehnte genügt, um ein jahrhundertealtes Völker- und Sprachgemisch sowie ein Nebeneinander von hundert Nationalitäten zu zerstören.
Kermani ist Realist genug und akzeptiert, dass sich Geschichte nicht umkehren lässt: "Am Ende hat jedes Volk, sofern es nicht ausgelöscht worden ist, Ansprüche, Vorwürfe, Traditionen, Lieder oder schlicht ein Stück Boden von seinen Vorfahren geerbt, auf das andere ebenfalls ererbtes Anrecht haben, so dass die Saat für neue Konflikte angelegt ist."
Dieser Saat geht er auf der Krim nach, wo er im neunzehnten Jahrhundert den ersten Krieg der Moderne gegen die Zivilbevölkerung verortet. Dabei ist die Krim doch Urgrund Europas, denn die griechische Antike dehnte sich weit nach Asien aus und nicht so sehr nach Westen.
Gegenüber diesem intensiven Spannungsbogen fällt der letzte Teil des Reiseberichts ab, bei dem Kermani von Armenien aus Iran besucht, das Land, aus dem seine Eltern 1959 nach Deutschland migriert sind. Er zeichnet das Bild einer - trotz Unterdrückung - kraftvollen Kunstszene und eines unfähigen Regimes: "Aber sie können nicht regieren, sie lernen's einfach nicht." In Isfahan, woher seine Familie stammt, fließen dann doch unter der Kuppel der Lotfollah-Moschee und ihrer raffinierten Ornamentik Ost und West zusammen. In diese Kuppel zu blicken, das sei wie Bach zu hören.
Den Abschluss seiner Reise empfindet er als traurig. Ausgetrocknet ist der Fluss, über den eine berühmte Brücke führt, all die schönen Orte aus seinen Kindheitserinnerungen sind wie von einem Dämon weggezaubert. Früher wurde getötet. Heute wird noch immer getötet. Doch nun gerät auch das Neue hässlich, was der Welt ihre Schönheit raubt. So schließt sich der Bogen doch noch.
RAINER HERMANN
Navid Kermani: "Entlang den Gräben". Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan.
C. H. Beck Verlag, München 2018. 442 S., geb., 24, 95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"So lebendig, dass man gar nicht wieder aufhören kann"
Deutschlandfunk
"Vielleicht sind seine Reportagen das Hauptwerk dieses öffentlichen Intellektuellen. Sie ergeben eine Kulturgeschichte des Unmittelbaren."
Philipp Holstein, Saarbrücker Zeitung, 20. März 2018
"Der Reporter Navid Kermani ist fasziniert von der Fremde. Zu seiner Neugier auch auf unbequeme Wahrheiten kommt eine große Fähigkeit zur Einfühlung: Der Versuch, schreibend zu verstehen, was Menschen trennt - und was sie verbindet."
Andreas Lueg, ARD ttt, 18. März 2018
"Kermanis Blick für sprechende Details, sein ausgeprägtes Sensorium für Stimmungen und Atmosphären bewähren sich auch in der für ihn fremden Region."
Holger Heimann, SR2, 31. Januar 2018
"Kermani gelingt dabei, ein flammendes Plädoyer für Europa, das seinen Platz im überschaubaren Kreis der einflussreichen Intellektuellen Deutschlands festigt."
Rainer Hermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2018
"Nahezu auf jeder Seite gibt es für den Leser etwas zu bedenken, zu lernen, zu staunen."
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 10. Februar 2018
"Während viele der Menschen, von denen die Reportagen erzählen, nach Europa schauen, blickt der Westen nicht zurück. Kermani hingegen tut es - neugierig und vorurteilsfrei."
Holger Heimann, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 28. Januar 2018
"Ein Buch so prall und bewegend, dass es gut ist, sich dafür 54 Tage zu nehmen, also Tag für Tag wieder in eine neue Welt einzutauchen."
Katja Weise, NRD.de, 26. Januar 2018
"Ein überwältigendes Reisebuch."
Bayern2, Kirsten Böttcher
Deutschlandfunk
"Vielleicht sind seine Reportagen das Hauptwerk dieses öffentlichen Intellektuellen. Sie ergeben eine Kulturgeschichte des Unmittelbaren."
Philipp Holstein, Saarbrücker Zeitung, 20. März 2018
"Der Reporter Navid Kermani ist fasziniert von der Fremde. Zu seiner Neugier auch auf unbequeme Wahrheiten kommt eine große Fähigkeit zur Einfühlung: Der Versuch, schreibend zu verstehen, was Menschen trennt - und was sie verbindet."
Andreas Lueg, ARD ttt, 18. März 2018
"Kermanis Blick für sprechende Details, sein ausgeprägtes Sensorium für Stimmungen und Atmosphären bewähren sich auch in der für ihn fremden Region."
Holger Heimann, SR2, 31. Januar 2018
"Kermani gelingt dabei, ein flammendes Plädoyer für Europa, das seinen Platz im überschaubaren Kreis der einflussreichen Intellektuellen Deutschlands festigt."
Rainer Hermann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2018
"Nahezu auf jeder Seite gibt es für den Leser etwas zu bedenken, zu lernen, zu staunen."
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 10. Februar 2018
"Während viele der Menschen, von denen die Reportagen erzählen, nach Europa schauen, blickt der Westen nicht zurück. Kermani hingegen tut es - neugierig und vorurteilsfrei."
Holger Heimann, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 28. Januar 2018
"Ein Buch so prall und bewegend, dass es gut ist, sich dafür 54 Tage zu nehmen, also Tag für Tag wieder in eine neue Welt einzutauchen."
Katja Weise, NRD.de, 26. Januar 2018
"Ein überwältigendes Reisebuch."
Bayern2, Kirsten Böttcher