Im Rochlitzer Raum sesshaft gewordene Sorben waren es wohl, welche dem Fluss vor über 1000 Jahren seinen Namen gaben: "Kamenica", zu deutsch "Steinbach". Allerdings stand das landschaftlich reizvolle Tal stets im Schatten der gleichnamigen Industriemetropole, deren uralter Name fast 40 Jahre durch Karl Marx ersetzt wurde. Die Chemnitz ist ein Wasserlauf ohne Quelle, sie entsteht durch Vereinigung der Erzgebirgsflüsse Zwönitz und Würschnitz. Genauso kurios ist die Geschichte der Chemnitztalbahn: Erst im Jahre 1902 in Betrieb genommen, entstand sie 30 Jahre später als die fast parallel verlaufende Linie Chemnitz - Kieritzsch. Als eine der aufwendigsten Nebenbahnen Sachsens kam ihr Bau nur aufgrund von besonderen Umständen zustande. Durch "verschleierte" Kosten wurde sie 50% teurer als wie geplant. Das brachte den sächsischen Finanzminister um sein Amt. Nach 97 Betriebsjahren fuhr 1999 der letzte Zug durch das Chemnitztal, die Natur holte sich die Trasse zurück. Dieses Buch mit dem Reprint der Originalfestschrift aus dem Jahre 1902 im Anhang, möchte dazu beitragen, das dieses Stück Verkehrsgeschichte nicht in Vergangenheit gerät.