Erklärungsversuche zu Preisbildungsprozessen an Wertpapiermärkten basieren auf der idealtypischen Annahme rational entscheidender Marktteilnehmer. Viele Phänomene realer Wertpapiermärkte lassen sich aus dieser Perspektive nur unzureichend erklären. Uwe Schroeder-Wildberg analysiert das Entscheidungs- und Lernverhalten an einer komplexen experimentellen Computerbörse. Dabei wird deutlich, daß die Markteilnehmer das Entscheidungsproblem unterschiedlich wahrnehmen und vereinfachte Entscheidungsheuristiken anwenden. Mit zunehmender Erfahrung der Marktteilnehmer wird eine verbesserte Effizienz der Marktpreise beobachtet. Der Autor weist nach, daß das Entscheidungsverhalten nicht dem rationalen Ideal entspricht, sondern auf der Bildung von Bewertungskonventionen beruht.
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