Unsere schnelllebige Zeit unter dem Motto „Höher-Schneller-Weiter“ macht leider auch vor unseren vierbeinigen Hausgenossen nicht Halt. Manch ein Hund hat einen ähnlich gestressten und durchgetackteten Alltag wie sein Mensch. Die Nebenwirkungen unserer digitalen, hektischen Welt lassen unser Gehirn
ständig auf Hochtouren laufen. Allzeit bereit, allzeit erreichbar und verfügbar.
„Das Gehirn des…mehrUnsere schnelllebige Zeit unter dem Motto „Höher-Schneller-Weiter“ macht leider auch vor unseren vierbeinigen Hausgenossen nicht Halt. Manch ein Hund hat einen ähnlich gestressten und durchgetackteten Alltag wie sein Mensch. Die Nebenwirkungen unserer digitalen, hektischen Welt lassen unser Gehirn ständig auf Hochtouren laufen. Allzeit bereit, allzeit erreichbar und verfügbar.
„Das Gehirn des modernen Menschen (…) kann bei der massenhaften Verarbeitung von Informationen quasi „verlernen“, dass es auch mal Pausen braucht. Pause bedeutet Abschalten und Abschalten wiederum ist mit Ruhe verbunden. Schlaflose Nächte bei immer mehr Menschen zeigen deutlich, wie fatal sich mittlerweile fehlende Ruhe und damit auch fehlende Entschleunigung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken können.“ (Seite 5).
Manch ein Mensch meint, sich mit der Anschaffung eines Hundes ein wenig Ruhe und Gelassenheit in seinen Alltag zu holen, doch allzu oft ist das Gegenteil der Fall und die Anspannung und der Stress des Halters übertragen sich auf den Hund. Gut gedacht ist eben nicht immer auch gut gemacht!
Die Autoren gehen im ersten Kapitel zunächst auf den Menschen ein, denn die Arbeit des Hundetrainers oder Verhaltensberaters geht immer über den Menschen am anderen Ende der Leine. Sie bearbeiten die Frage, warum jemand, der von sich behauptet total gestresst zu sein und eigentlich überhaupt keine Zeit zu haben glaubt, dass es eine gute Idee sei sich einen Hund anzuschaffen.
„Keine Zeit, aber ein Hund!“ (Seite 22)
Sicherlich eine gewagte Aussage, doch blicken die Autoren Thomas und Ina Baumann auf viele Jahre beruflicher Erfahrung mit Hunden und ihren Haltern zurück um diese Aussage in ihrem Buch auch hinreichend begründen zu können. Sie beleuchten das Fehlinterpretieren von Hundeverhalten durch ihre Halter und fordern ein Umdenken, denn immer noch ist in vielen Hundehalterköpfen nicht angekommen, dass ein Hund 16-18 Stunden Schlaf und Ruhe am Tag braucht um bei geistiger und körperlicher Gesundheit zu bleiben.
Was Stress bei Hund und Mensch auslösen kann, wird in diesem Buch anhand vieler Praxisbeispiele dem Leser nahegebracht. Aber es wird auch erklärt, warum es eben auch nicht ganz ohne Stress geht. Weiter geht es zu einem kurzen Ausflug in die Ethologie und die Domestikation des Hundes, bevor ein großes Thema die Stimmungsübertragung und die Mensch-Hund Bindung ist.
Ein weiterer Themenkomplex, der mir besonders gut gefallen hat, ist die Thematik eines wertigen und sinnvollen Hundetrainings sowie die Methodenvielfalt, die Hundeschulen heute zur Verfügung stehen. Training sollte immer eine Mischung aus positiver Verstärkung und Erziehung sein. Hier verweisen die Autoren auf die „Tool-Box“ eines guten Hundetrainers, in der eben durchaus auch noch die heute schnell verpönten Erziehungsgegenstände wie Disc-Scheiben, Wasserspritzflasche, etc. enthalten sein können.
Verhaltensauffälligkeiten sind ebenfalls Themen im Buch, aber auch die sozialen Bedürfnisse eines Hundes wie Liebe und Anerkennung. Es geht eben nicht nur um Futter und Gassi gehen, auch Streicheleinheiten und gemeinsame Unternehmungen gehören zu einer verantwortungsvollen Hundehaltung, die auf Beziehung und Bindung ausgerichtet sein sollte, dazu.
„ Es ist vielleicht gar nicht so falsch, die Bindung als das „Salz in der Suppe“ im Rahmen einer Beziehung anzusehen. Oder auch als sozialen „Klebstoff“, der aus einer guten Beziehung eine sehr gute Beziehung werden lässt.“ (Seite 47).
Wie eine gute Anamnese in der Verhaltensberatung gelingt, beschreiben Thomas und Ina Baumann anhand des „Verhaltens-Rads“, das zehn Parameter des Hundes bestimmt und so darüber Aufschluss gibt, wo Handlungsbedarf besteht.
„Nicht Wut und Verzweiflung, sondern Verständnis und Toleranz für das Fehlverhalten des Hundes aufbringen und mit Kraft und Energie neue Umgangsformen entwickeln, das ist das Ziel von LA-KO-KO!“ (Seite 140).
Zu guter Letzt runden noch die vielen vorgestellten Beschäftigungsmöglichk