Die Ökumene scheint ins Stocken geraten zu sein. Einsichten über Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen, ökumenische Dialoge und Annäherungen bleiben praktisch folgenlos. Innovative Durchbrüche fehlen. In dieser blockierten Situation ist es dringend geboten, die ökumenische Vorgehensweise zu überdenken. Appelle an die geistliche Ökumene bedürfen einer Konkretisierung, um nicht in fragwürdiger Weise vertröstend zu wirken. Vielmehr gilt es, die Bereitschaft zur Verantwortlichkeit zu stärken.Darum ist es lohnend, das Potenzial der ignatianischen Spiritualität für das ökumenische Engagement zu erschließen. Ihre zielorientierte Entschlossenheit, die nach innovativen Mitteln Ausschau hält, fordert zur Verbindlichkeit in den Annäherungen und Beziehungen zwischen den Kirchen. Die in den Geistlichen Übungen aufgespürten Handlungsprinzipien wie die Unterscheidung von Ziel und Mitteln, die Übungen für die Neuordnung des Lebens und andere Elemente der ignatianischen Spiritualität werden zu Inspirationen für das ökumenische Handeln.