Schuld und Entschuldigung liegen oft im Dunkeln bei der Konfliktklärung. Die vertiefte Auseinandersetzung mit beiden wirft ein positives Licht auf das Thema: es besteht kein Schwarz oder Weiß, sondern facettenreiche Graustufen. Die Auseinandersetzung mit Schuld vermag sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft positive soziale Produktivität freizusetzen. Die Entschuldigung kann eine entscheidende Rolle dabei spielen diese Potentiale zu nutzen. Sie wird daher in einen Prozess heruntergebrochen, der die Beteiligten auf allen Seiten in einer Entschuldigung mit einbezieht. Um die Vorteile der sozialen Produktivität zu analysieren werden der Zivil- und Strafprozess als staatlich institutionalisierte Konfliktklärungsmethoden der weniger regulierten und freiwilligen Mediation gegenübergestellt. Die Arbeit zeigt die Paradigmen und Kodifizierungen im Umgang mit Entschuldigungserklärungen auf. Darauf aufbauend werden die konkreten Möglichkeiten der Handhabung von Schuld und Entschuldigung durch die jeweilige Verfahrensleitung sowie Implikationen für das Verfahrensdesign analysiert.