Will man das gesellschaftsrechtliche Entsendungsrecht in seiner Gesamtheit verstehen, ist essenziell, dass parallel zur rechtlichen Durchsetzbarkeit auch die ökonomische Tragweite der damit einhergehenden Maßnahmen ausreichend Beachtung zukommt. Deren Relevanz zeigt sich insbesondere bei der Einräumung von Entsendungsrechten und den damit zusammenhängenden Übertragungsmöglichkeiten, wobei hierbei auch die innergesellschaftliche Harmonie als Faktor miteinbezogen werden muss. Dahingehend überrascht die anhaltende Zurückhaltung bei der Ausgabe von aktiengebundenen Entsendungsrechten in der Praxis nicht. Das Erfordernis der Zustimmungsverpflichtung in diesem Fall stellt eine Schranke dar, die zwar die grobe Verschlechterung der innergesellschaftlichen Verhältnisse schützt, allerdings einen klar begrenzten Schutzbereich hat. Diese und weitere rechtlich-ökonomische Gegenüberstellungen werden in diesem Werk erörtert. Die Ausführungen strecken sich von der Bestellung über die Abberufung eines entsandten Aufsichtsratsmitglieds, bis zur syndikatsrechtlichen und satzungsmäßigen Verankerung dieser Rechte. In Zukunft muss ein schlüssiger und praxisorientierter Ansatz geschaffen werden.