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Fast unbemerkt hat sich in der Bundesrepublik eine einflussreiche esoterische Bewegung herausgebildet. Eine gefährliche Entwicklung, wie Jutta Ditfurth in ihrem Buch belegt. Sie arbeitet die Überschneidungen mit ökofaschistischer Theorie und Praxis heraus und zeigt, welche Bedeutung die Esoterik für die Verbreitung von antidemokratischem und antiemanzipatorischem Denken hat.In der Bundesrepublik wächst eine einflussreiche esoterische Bewegung mit einer modernen biologisch orientierten Massenbasis zusammen. Jutta Ditfurth beschreibt, wie ein Bild des Menschen propagiert wird, in dem er…mehr

Produktbeschreibung
Fast unbemerkt hat sich in der Bundesrepublik eine einflussreiche esoterische Bewegung herausgebildet. Eine gefährliche Entwicklung, wie Jutta Ditfurth in ihrem Buch belegt. Sie arbeitet die Überschneidungen mit ökofaschistischer Theorie und Praxis heraus und zeigt, welche Bedeutung die Esoterik für die Verbreitung von antidemokratischem und antiemanzipatorischem Denken hat.In der Bundesrepublik wächst eine einflussreiche esoterische Bewegung mit einer modernen biologisch orientierten Massenbasis zusammen. Jutta Ditfurth beschreibt, wie ein Bild des Menschen propagiert wird, in dem er 'kosmischer' Untertan oder 'Schädling' der Erde ist. Die Lage ist bedrohlich: Die Emanzipation und die soziale Gleichheit des Menschen sollen verhindert werden.Historisch ist die Esoterik - etwa als Germanenmystik und völkischer Okkultismus - eine Wurzel des Nationalsozialismus. Auch die heutigen Varianten vernebeln die Köpfe mit Irrationalismen, entpolitisieren die Menschen und bereiten sie auf eine autoritäre politische Entwicklung vor. Die Medien picken sich üblicherweise nur mal die eine oder andere skurrile Gruppe heraus, um sich über sie lustig zu machen. Aufklärung erfolgt kaum. Nicht über die vielen meditationsgeschädigten, schwer kontaktgestörten Menschen und schon gar nicht über den gefährlichen ideologischen Hintergrund dieser Bewegung.
Autorenporträt
Autorin, Soziologin, seit den 70er Jahren politisch aktiv - u.a. undogmatische Linke, Anti-AKW-Bewegung, Anti-§218-Bewegung. Bundesvorsitzende der Grünen 1984-1988. Austritt 1991 wegen Rechtsentwicklung der Grünen, Gründung der "Ökologischen Linken", die 2001 in das Frankfurter Rathaus einzog, Herausgeberin der Zeitschrift ÖkoLinX. Sechs Jahre im Bundesvorstand der dju/IG Medien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.1996

Heiligkeit

DITFURTH. Wie demokratisch ist einer, der sich für eine Reinkarnation hält und sich "Seine Heiligkeit" titulieren läßt? Die Rede ist nicht von Bundeskanzler Helmut Kohl, sondern vom Dalai Lama, dem Hauptvertreter der "asiatischen Form einer feudalen Sklavengesellschaft", und Frage wie Einsicht stammen original von Jutta Ditfurth. Die Antwort auf das Rätsel (wie demokratisch einer ist, der sich für eine Reinkarnation hält und "Seine Heiligkeit" titulieren läßt) soll hier nicht verraten werden, weil es sich nicht gehört, anderen die Pointen zu stehlen. Hauptsächlich geht es in dem Buch aber um "Ökofaschismus", und wer wollte leugnen, daß die Autorin für das Thema qualifiziert ist, wenn nicht gar überqualifiziert? Jutta Ditfurth ist immer kurzweilig, jedenfalls für Leute, die durch das Privatfernsehen abgehärtet sind, und wir bedauern, ehrlich gesagt, daß sie bei den Grünen nicht mehr mitmischt. Immerhin kann man sie noch nachlesen. (Jutta Ditfurth: Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus. Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1996. 224 Seiten, 28,- Mark.) V.Z.

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