Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: In den letzten Jahren scheinen die Nachrichtenbeiträge über den Terror des sogenannten Islamischen Staates, dem Heiligen Krieg im Namen Allahs, nicht abzureißen. Das Bild des Islam verschlechtert sich in der westlichen Gesellschaft zusehends und gleichzeitig steigt die Angst vor weiteren Angriffen. Es wird mit dem Finger auf ein Problem gezeigt, welches auch vor unserereigenen Haustür besteht. Greifen denn nicht auch teilweise Christen, Hindus und andere religiöse Gruppierungen, Muslime auf Grundlage einer eingebildeten, ethischen Überlegenheit an?Hier setzen tiefgreifende Erforschungen des Phänomens, welches wir als Fundamentalismus kennen, an. Für viele Christen ist dieses Phänomen jedoch gar nicht so präsent wie es meiner Meinung nach sein sollte. Natürlich sind es immer nur Minoritäten, die sich einem fundamentalistischen Gedankengut zugehörig fühlen, jedoch sollte sich ein Christ darüberbewusst werden, was in den Untergründen seiner Konfession vonstattengeht. Folglich sollte auch in den Medien so über dieses Problem gesprochen werden, dass das überreligiöse Ausmaß deutlich wird. Denn mit der Transparenz kann Aufklärung und mit der Aufklärung Prävention geschaffen werden.Nur wenn man in seiner eigenen Religion die Zeichen einer Tendenz zum Fundamentalismus erkennen kann, kann man sich davor schützen, selbst dafür anfällig zu werden. Wie in einem der folgenden Kapitel nämlich noch erläutert werden wird, haben vor allem die Führungspersönlichkeiten in (christlich-)fundamentalistischen Gruppierungen eine hohe Anziehungskraft auf eine bestimmte Art von Menschen.Bevor wir jedoch über das Problem eines protestantischen und römisch-katholischen, Fundamentalismus sprechen können, müssen wir zunächst einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des christlichen Fundamentalismus´ und ihre Gründe werfen.So finden sich die Anfänge, wie in vielen Büchern zu lesen ist, im vorigen Jahrhundert. Jedoch kann man den Anstoß eines solchen Denkens höchstwahrscheinlich schon im 19. Jahrhundert datieren. Die naturwissenschaftliche Forschung und ihre Methoden befanden sich auf dem Vormarsch und bis dahin gängige Wahrheiten wurden in ihren Grundfesten erschüttert. Auch das Bild des Individuums wurde anders gezeichnet. Nach und nach wurden Lebensweisen akzeptiert, die zuvor gesellschaftlich nicht akzeptabel waren. Das Subjekt eroberte sich einen neuen Freiraum, der Platz und Möglichkeit zu verschiedenster Entfaltung ließ. [...]
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