Diese Untersuchung befasst sich mit der Carta del Lavoro aus dem Jahre 1927. Mit dieser, auch als Arbeitsverfassung der italienischen Faschisten bezeichneten, Charta sollte ein korporativer Ständestaat entstehen, der die Arbeit des Einzelnen in den Mittelpunkt allen gesellschaftlichen Lebens stellen wollte. Der homo corporativus sollte als neuer faschistischer Idealtypus seine Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft und der Nation einsetzen, um eine Gesellschaft zu schaffen, deren Grundlage das Privateigentum blieb und mittels derer die marxistisch-sozialistischen Gesellschaftsutopien sowie die kapitalistisch-wirtschaftsliberalen Realitäten überwunden werden sollten. Trotz mancher in die italienische Nachkriegs-Demokratie übernommener sozialpolitischer Errungenschaften war die Idee des faschistischen Korporativismus zum Scheitern verurteilt.
"Zusammenfassend liefert die Untersuchung wertvolle Einblicke in die Geschichte der italienischen Arbeits- und Sozialgesetzgebung der 30er Jahre. Sie wird alle Spezialisten der italienischen Rechts- und Verfassungsgeschichte sicher interessieren." (Filippo Ranieri, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte)