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Der Komponist August Brunetti-Pisano (1870, St. Gilgen-1943, Salzburg) hat länger als ein halbes Jahrhundert in Salzburg gewirkt und war schon zu Lebzeiten eine schillernde Persönlichkeit. Zunächst als Turn- und Zeichenlehrer an unterschiedlichen Schulen und Schultypen. Er verstand sich als Pädagoge, dessen Rolle in seinem Verhältnis zu den ihm anvertrauten Schülern weit über die des mit der Klasse - im Wortsinn - konfrontierten staatlichen Bildungsverwalters hinausging. Hier wie auch als privater Musiklehrer für die Töchter und Söhne von Salzburger Bürgerfamilien, zu denen die Familien Trakl,…mehr

Produktbeschreibung
Der Komponist August Brunetti-Pisano (1870, St. Gilgen-1943, Salzburg) hat länger als ein halbes Jahrhundert in Salzburg gewirkt und war schon zu Lebzeiten eine schillernde Persönlichkeit. Zunächst als Turn- und Zeichenlehrer an unterschiedlichen Schulen und Schultypen. Er verstand sich als Pädagoge, dessen Rolle in seinem Verhältnis zu den ihm anvertrauten Schülern weit über die des mit der Klasse - im Wortsinn - konfrontierten staatlichen Bildungsverwalters hinausging. Hier wie auch als privater Musiklehrer für die Töchter und Söhne von Salzburger Bürgerfamilien, zu denen die Familien Trakl, Breitner in Mattsee und Wertheimer in Ranshofen gehörten, hinterließ er nachhaltige Spuren in seiner Schülerschaft. Nach ersten frühen Kompositionsversuchen hatte er seine Begabung auf diesem Gebiet des Musikschaffens entdeckt. Mit seinen Liedern, den Klavier- und Violinkonzerten sowie Messen, Chor- und Orchesterwerken hatte Brunetti-Pisano durchaus Erfolg, während seine großen Opern nie zur Aufführung gelangten. Seine Verehrung für Richard Wagner, Gustav Mahler und Erich Wolfgang Korngold ist in seinen der Spätromantik verhafteten Werken deutlich spürbar. Er bemühte sich immer wieder die Großen der Kulturwelt seiner Zeit auf sich aufmerksam zu machen, erhielt sogar Unterstützung durch eine eigene "Brunetti-Gesellschaft", der auch Stefan Zweig angehörte. Der Durchbruch als Musiker blieb ihm aber verwehrt. Brunetti-Pisano vermochte seine Schüler und Freunde als Zauberkünstler zu begeistern und verblüffte auch durch Erfindungen. Seinem "Lippenschützer" für Biertrinker verweigerte das Patentamt allerdings die behördliche Anerkennung. Für seinen "Linien-Apparat", der Notenzeilen auf Papier auftragen konnte, bemühte er sich gar nicht mehr um Patentierung. Wie andere Zeitgenossen beschäftigte ihn die Idee einer Notenschreibmaschine. Und als begeisterter Radfahrer widmete er sich der Entwicklung einer für die damalige Zeit völlig neuen Felgenbremse.