Ein bisher weitgehend vernachlässigtes Thema behandelt der Autor nun umso intensiver: Das Scherzo als typischer Binnensatz zyklischer Werke wird eingehend untersucht, nach verschiedenen Typen geordnet und in seiner Bedeutung für das ganze Werk beurteilt. Die Kompositionen Schuberts, Beethovens, Mendelssohns und Schumanns, aber auch vieler weiterer Komponisten, werden einbezogen und gegenübergestellt. Von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist die Ablösung des Menuetts durch das Scherzo, die nicht ohne den Ausgangspunkt des Menuetts bei Mozart betrachtet werden kann.Der Autor sieht das Scherzo einerseits als Relikt der Musik des 18. Jahrhunderts, andererseits als Resultat eines großen Modernisierungsdrucks, im Zuge dessen sich das Scherzo als Typus des schnellen Mittelsatzes etabliert hat. Breiten Raum nimmt die Frage nach der kompositorischen Umsetzung des Komischen, des Humors oder des Grotesken ein. Anders als das Sonatensatzprinzip muss das Scherzo das Geistvolle und Überraschende schon in einem Thema offenbaren. Die sehr differenzierte und umfangreiche Arbeit will auch Studenten Instrumente und Beispiele für die Analyse der Musik dieser Zeit an die Hand geben.