Seit dem Ende des Kalten Krieges gab es eine intensive Debatte darüber, ob die NATO Länder aus dem ehemaligen Sowjetblock aufnehmen sollte. Die mögliche Aufnahme neuer Mitglieder war zwar nur ein Aspekt des gesamten Prozesses der Umgestaltung der NATO im ersten Jahrzehnt nach dem Ende des Kalten Krieges, aber sie löste dennoch eine Reihe von Debatten aus, die alle anderen Elemente des Prozesses stark beeinflussten. Die mitteleuropäischen Beitrittskandidaten waren zwar zunächst ein externer Faktor, hatten aber auch einen erheblichen Einfluss auf die Frage der NATO-Erweiterung und damit auf die Umgestaltung der Organisation insgesamt. Hatte sich die NATO bis 1997 vor allem auf die interne Debatte darüber konzentriert, ob eine weitere Erweiterung des Bündnisses überhaupt notwendig sei, so stand die Zeit nach 1997 vor allem im Zeichen der Mitgliedschaft der postkommunistischen Staaten Mittel- und Osteuropas. Entgegen den Befürchtungen vieler Wissenschaftler und Politiker hatte die Erweiterungspolitik der NATO nicht nur einen positiven Einfluss auf die Konsolidierung der neu gegründeten Demokratien in Mittel- und Osteuropa, sondern die neuen Mitglieder trugen auch erfolgreich zur Stärkung der Fähigkeiten des Bündnisses selbst bei.
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