Wie viele andere Biomaterialien auch neigen Harnleiterschienen zur Biofilmbildung. Dies ist eine für den Patienten sehr unangenehme und ggf. gefährliche Komplikation und erfordert eine sofortige Entfernung der Harnleiterschiene. Das häufige Wechseln der Implantate ist sowohl für den Patienten unangenehm als auch aus ökonomischen Gründen unvorteilhaft. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der erfolgreichen Immobilisierung von antibakteriell wirksamen Substanzen (Desinfizientien) in den Harnleiterschienen, um die Verkeimungsgefahr zu verringern und eine längere Liegedauer der Harnleiterschienen zu ermöglichen. Unter Verwendung der Spektralphaseninterferenz (SPI) und der Reflektometrischen Interferenzspektroskopie (RIfS) wurde das Bindungsverhalten der in Frage kommenden Substanzen an verschiedene Oberflächen untersucht. Nach der Auswahl eines Wirkstoffes und dem Festlegen einer Immobilisierungsstrategie wurden Freisetzungsexperimente zur Optimierung der Immobilisierungsmethode durchgeführt. Abschließend wurden verschiedene mikrobiologische Experimente durchgeführt, um in vitro die Wirksamkeit der modifizierten Harnleiterschiene nachzuweisen.