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Bei Betrachtung der dynamischen Entwicklung des biologischen Landbaus in Österreich stellt sich nach anfänglicher berechtigter Freude bei genauerer Hinsicht bald auch eine gewisse Skepsis ein. Manche AgrarpolitikerInnen fühlen sich bemüßigt, den "Bio-Boom" vorschnell als Beweis für die positive Entwicklung des Agrarsektors und der Agrarpolitik sowie einer erfolgreichen Realisierung der Ökologisierung der österreichischen Landwirtschaft zu interpretieren. Ein Blick in andere europäische Länder scheint diesen Eindruck ja vorerst zu bestätigen. Anderseits betrachten viele Bio-ExpertInnen und vor…mehr

Produktbeschreibung
Bei Betrachtung der dynamischen Entwicklung des biologischen Landbaus in Österreich stellt sich nach anfänglicher berechtigter Freude bei genauerer Hinsicht bald auch eine gewisse Skepsis ein. Manche AgrarpolitikerInnen fühlen sich bemüßigt, den "Bio-Boom" vorschnell als Beweis für die positive Entwicklung des Agrarsektors und der Agrarpolitik sowie einer erfolgreichen Realisierung der Ökologisierung der österreichischen Landwirtschaft zu interpretieren. Ein Blick in andere europäische Länder scheint diesen Eindruck ja vorerst zu bestätigen. Anderseits betrachten viele Bio-ExpertInnen und vor allem BiobäuerInnen "der ersten Stunde" diese Entwicklung auch mit einigem Unbehagen. Von Entideologisierung, Aufgabe der Eigenständigkeit, Überhitzung der Entwicklung und TrittbrettfahrerInnen ist die Rede. Vor allem seit dem Einstieg großer Handelsketten in die Biovermarktung werden die sinkende Marktmacht der ProduzentInnen, der Preisdruck, zunehmende Abhängigkeiten sowie Defizite bei der Bio-Vermarktung beklagt. Auf internationaler Ebene laufen derzeit recht kontroversielle Diskussionen bezüglich der zukünftigen Entwicklungschancen und -strategien des Bio-Landbaus, die vor allem im Kontext der kommenden GAP-Reform sowie der nächsten WTO-Runde im Jahr 2000 zu sehen sind. Dabei sind prinzipiell zwei unterschiedliche Diskussionslinien auszumachen: - Die Marktnischenstrategie (ökonomischer Ansatz) - Die Ökologisierungsstrategie (ökonomisch – ökologischer Ansatz) Gerade die Konzeption und die Inhalte der AGENDA 2000 (als Reaktion auf die kommende GAP-Reform, die Osterweiterung, die anstehenden WTO-Verhandlungen und das neue US-Landwirtschaftsgesetz) erfordern in nächster Zeit eine klare Positionierung der künftigen Agrarpolitik in Österreich. Setzt man zukünftig konsequenter auf eine - oft propagierte und teilweise umgesetzte - qualitätsorientierte Ökologisierungsstrategie, oder aber wird sich auch in Österreich - als Reaktion auf die aktuellen agrarpolitischen Trends und Entwicklungen (Einsatz der Gentechnologie, weitere Spezialisierung und Zentralisierung, Steigerung der agrarischen Produktion auf Weltmarktpreisniveau, anhaltender Strukturwandel auch im Vor- und Nachgelagerten Bereich) - vor allem in den Gunstlagen die Industrialisierung der Landwirtschaft noch weiter dynamisieren? In dieser Arbeit wird versucht, die Bedeutung, Struktur und Entwicklungsdynamik des biologischen Landbaus - mit Schwerpunkt auf die Situation in Österreich - darzustellen, Rahmenbedingungen und Ursachen dieser Entwicklungen im internationalen Kontext zu analysieren sowie Ansätze für Zukunftsstrategien dieses Bereiches aufzuzeigen. Als eine der wesentlichen Einflußgrößen des "Bio-Boom's" wird auf die Entwicklung der Förderung des biologischen Landbaus im Zusammenhang mit der Entwicklung der agrarischen Umweltpolitik in Europa genauer eingegangen.