Gründen ausgedehnt und wird auch im Osten bald im Durchschnitt den Weststandard erreicht haben. Manche Entwicklungsaufgaben haben eine neue Akzentuierung erfahren und müssen unter neuen Bedingungen von den Jugendlichen bearbeitet werden. Das betrifft vor allem die schulische und berufliche "Karriere" mit neuen Möglichkeiten und Risiken. So ist denn auch ein Begriff, der in allen vier Beiträgen eine bedeutende Rolle spielt, hervorzuheben: Die Arbeit. Bei der politischen Orientierung und bei den Werthaltungen mag dies jedem verständlich sein. Auch bei der Frage danach, wie Arbeitslosigkeit von Jugendlichen wahrgenommen und verarbeitet wird. Daß auch der ganz intime Lebensbereich der Jugendlichen davon nicht isoliert zu sehen ist, mag manchen auf den ersten Blick verwun dern, der Sexualität isolierend vom "Rest des Lebens" abgrenzt oder gar eher ängstlich verdrängt. Etwas früher Selbstverständliches -Arbeit- geriet in Gefahr. Es war für Jugendliche, männliche und weibliche, auch früher wichtig im Rahmen der Lebensplanung, schien, wenn auch mit bestimmten, den einzelnen mögli cherweise unterschiedlich deprivierenden Beschränkungen in der DDR gesi chert, und diese staatlich gewährleistete Sicherheit war vielleicht einer der vielen wesentlichen Faktoren für das Ende der DDR in einer Welt der Glo balisierung und Neuverteilung der Ressource Arbeit. Auf der individuellen Ebene ist der Verlust von Arbeit, wie auch immer im jeweiligen Zeitpunkt objektiv verursacht und subjektiv bewertet, insgesamt eine gravierende Ein schränkung der freien Selbstgestaltung der eigenen Entwicklung.
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