Der Erforschung der DDR-Gesellschaft widmeten sich in den vergangenen drei Jahren eine Vielzahl von Forschungsprojekten, in denen jedoch statt der Akteure vorrangig die Strukturen und ihre derzeitigen Veränderungen analysiert wurden. Daher wendet sich diese Untersuchung einer Gruppe zu, die in besonderem Maße in die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozesse eingebunden war - die Gruppe ehemaliger Kombinats- und Betriebsdirektoren. Ausgehend von Identitätskonzepten und Inkonsistenztheorien sowie einem Abriß zur Wirtschaftsentwicklung in der DDR von 1963 - 1989 werden Lebens- und Berufsverläufe von ehemaligen Kombinats- und Betriebsdirektoren der DDR-Wirtschaft analysiert. Es werden theoretische Handlungsmöglichkeiten dieser Führungskräfte entworfen. Die in biographisch-narrativen Interviews gewonnenen Texte werden interpretiert und Handlungsstrategien herausgearbeitet, die mit den theoretischen Vorhersagen kontrastiert werden.