Darstellung der über 100-jährigen Geschichte der BWL. 100 Jahre BWL im Spiegel des C.E. Poeschel-Verlagsprogramms! Von der Gründung des Verlags im Jahre 1902 und der Geschichte der ersten Handelshochschulen über die Frühphasen der Betriebswirtschaftslehre bis hin zu den jüngsten Entwicklungen. Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bilden die Entwicklungen in wichtigen Teildisziplinen der BWL.
Von der Gründung des Verlags im Jahre 1902 und der Geschichte der ersten Handelshochschulen über die Frühphasen der Betriebswirtschaftslehre bis hin zu den jüngsten Entwicklungen.
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bilden die Entwicklungen in wichtigen Teildisziplinen der BWL.
100 Jahre BWL im Spiegel des C.E. Poeschel-Verlagsprogramms!
Von der Gründung des Verlags im Jahre 1902 und der Geschichte der ersten Handelshochschulen über die Frühphasen der Betriebswirtschaftslehre bis hin zu den jüngsten Entwicklungen.
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt bilden die Entwicklungen in wichtigen Teildisziplinen der BWL.
100 Jahre BWL im Spiegel des C.E. Poeschel-Verlagsprogramms!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2002Neues aus der Vergangenheit
Hundert Jahre Betriebswirtschaftslehre
Eduard Gaugler/Richard Köhler (Herausgeber): Entwicklungen der Betriebswirtschaftslehre. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2002, 552 Seiten, 79,95 Euro.
Gleich zwei Jubiläen sind zu begehen: Zum einen der hundertste Geburtstag des Schäffer-Poeschel-Verlags (vormals C. E. Poeschel-Verlag), zum anderen der hundertste Geburtstag der Fachdisziplin Betriebswirtschaftslehre, auch wenn es sich strenggenommen schon um den 104. Geburtstag handelt. Die Gründung der ersten Handelshochschulen 1898 wird gemeinhin als Beginn der Betriebswirtschaftslehre betrachtet. Zur angemessenen Würdigung des doppelten Jubiläums skizzieren die Autoren die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre entlang der Fachpublikationen des Stuttgarter Verlags. Der Band gliedert sich in drei Teile. Zunächst wird die Verlagsgeschichte präsentiert, während die anschließenden sechs Beiträge der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre in ihren wichtigsten Phasen gewidmet sind. Im dritten Teil wenden sich die Autoren den Teilgebieten der Betriebswirtschaftslehre aus historischer Perspektive zu, vollziehen also die Entwicklungen in Marketing, Produktion, Controlling und anderen Teilbereichen nach. Sämtliche Beiträge sind von Hochschullehrern verfaßt, die in den Teildisziplinen zu den führenden Vertretern zählen.
Der Band schließt eine Lücke. Die Betriebswirtschaftslehre als recht junge Wissenschaft war noch nicht häufig Gegenstand fachhistorischer Abhandlungen. Dabei ist den Herausgebern zuzustimmen, wenn sie den Nutzen dieses Blicks in den Rückspiegel betonen: So läßt sich "die bislang verbreitete Neigung, früher erarbeitete Lösungen betriebswirtschaftlicher Probleme unbeachtet zu lassen", vermeiden.
Trotz einiger Redundanzen - der Leser erfährt beispielsweise gleich zweimal, wie sich die Betriebs- von der Volkswirtschaftslehre abgegrenzt hat und was den entscheidungsorientierten vom systemorientierten Ansatz unterscheidet - ist die Phasendarstellung der Geschichte des Fachs im zweiten Teil des umfangreichen Werks durchaus gelungen. Der vielleicht bedeutendste Beitrag dabei ist der Beitrag von Erich Potthoff über die Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus: Zu diesem Thema war bisher kaum Literatur zu finden. Potthoff schreibt aus der Perspektive des Zeitzeugen - er war von 1937 bis 1946 Mitarbeiter von Eugen Schmalenbach am Lehrstuhl für Organisation an der Universität Köln.
Der dritte Teil vereint Beiträge von durchweg recht hoher Qualität und Lesbarkeit. Zur Enttäuschung gerät lediglich der Beitrag über die Geschichte des Rechnungswesens: Der Autor hat den Auftrag, sich an den Veröffentlichungen aus dem Schäffer-Poeschel-Verlag zu orientieren, allzu wörtlich genommen. Statt zu erläutern, wie sich das Rechnungswesen und die dahinterstehenden theoretischen Konzepte entwickelt haben - was angesichts der derzeit zu beobachtenden Umbrüche in der Bilanzierung von hohem Nutzen gewesen wäre -, erfährt man nahezu ausschließlich wenig Aufschlußreiches über die Veröffentlichungspraxis des Verlags. Die übrigen Autoren haben der Darstellung fachlicher Fragen einen mehr oder minder deutlichen Vorrang vor der Verlagsgeschichte eingeräumt - zum Wohle des Lesers.
Die Auswahl der zu behandelnden Teildisziplinen im dritten Teil ergibt sich größtenteils von selbst aus der Gliederung der betriebswirtschaftlichen Funktionen, ist aber im Detail Geschmackssache. Ob man beispielsweise der Wirtschaftsinformatik mit ihrer kurzen Geschichte und ihrem halbwegs interdisziplinären Ansatz ein eigenes Kapitel einräumen muß, sei dahingestellt. Daß jedoch das Thema Unternehmensbewertung nirgendwo behandelt wird - der Begriff fehlt sogar im Register -, ist ein herausgeberisches Versäumnis. Die Frage, welche Lösungen im Lauf der Jahrzehnte zur richtigen Bewertung von Unternehmen gefunden wurden, wäre aufschlußreich gewesen und hätte in einem der Fachbeiträge zumindest skizziert werden müssen. Trotz dieser kleineren Mängel sei das Buch zur Lektüre empfohlen. Denn nur, wer den alten Wein kennt, merkt auch, wann ihm dieser in neuen Schläuchen angeboten wird. Was in der Betriebswirtschaftslehre nicht selten vorkommt.
RALF NÖCKER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Hundert Jahre Betriebswirtschaftslehre
Eduard Gaugler/Richard Köhler (Herausgeber): Entwicklungen der Betriebswirtschaftslehre. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2002, 552 Seiten, 79,95 Euro.
Gleich zwei Jubiläen sind zu begehen: Zum einen der hundertste Geburtstag des Schäffer-Poeschel-Verlags (vormals C. E. Poeschel-Verlag), zum anderen der hundertste Geburtstag der Fachdisziplin Betriebswirtschaftslehre, auch wenn es sich strenggenommen schon um den 104. Geburtstag handelt. Die Gründung der ersten Handelshochschulen 1898 wird gemeinhin als Beginn der Betriebswirtschaftslehre betrachtet. Zur angemessenen Würdigung des doppelten Jubiläums skizzieren die Autoren die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre entlang der Fachpublikationen des Stuttgarter Verlags. Der Band gliedert sich in drei Teile. Zunächst wird die Verlagsgeschichte präsentiert, während die anschließenden sechs Beiträge der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre in ihren wichtigsten Phasen gewidmet sind. Im dritten Teil wenden sich die Autoren den Teilgebieten der Betriebswirtschaftslehre aus historischer Perspektive zu, vollziehen also die Entwicklungen in Marketing, Produktion, Controlling und anderen Teilbereichen nach. Sämtliche Beiträge sind von Hochschullehrern verfaßt, die in den Teildisziplinen zu den führenden Vertretern zählen.
Der Band schließt eine Lücke. Die Betriebswirtschaftslehre als recht junge Wissenschaft war noch nicht häufig Gegenstand fachhistorischer Abhandlungen. Dabei ist den Herausgebern zuzustimmen, wenn sie den Nutzen dieses Blicks in den Rückspiegel betonen: So läßt sich "die bislang verbreitete Neigung, früher erarbeitete Lösungen betriebswirtschaftlicher Probleme unbeachtet zu lassen", vermeiden.
Trotz einiger Redundanzen - der Leser erfährt beispielsweise gleich zweimal, wie sich die Betriebs- von der Volkswirtschaftslehre abgegrenzt hat und was den entscheidungsorientierten vom systemorientierten Ansatz unterscheidet - ist die Phasendarstellung der Geschichte des Fachs im zweiten Teil des umfangreichen Werks durchaus gelungen. Der vielleicht bedeutendste Beitrag dabei ist der Beitrag von Erich Potthoff über die Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus: Zu diesem Thema war bisher kaum Literatur zu finden. Potthoff schreibt aus der Perspektive des Zeitzeugen - er war von 1937 bis 1946 Mitarbeiter von Eugen Schmalenbach am Lehrstuhl für Organisation an der Universität Köln.
Der dritte Teil vereint Beiträge von durchweg recht hoher Qualität und Lesbarkeit. Zur Enttäuschung gerät lediglich der Beitrag über die Geschichte des Rechnungswesens: Der Autor hat den Auftrag, sich an den Veröffentlichungen aus dem Schäffer-Poeschel-Verlag zu orientieren, allzu wörtlich genommen. Statt zu erläutern, wie sich das Rechnungswesen und die dahinterstehenden theoretischen Konzepte entwickelt haben - was angesichts der derzeit zu beobachtenden Umbrüche in der Bilanzierung von hohem Nutzen gewesen wäre -, erfährt man nahezu ausschließlich wenig Aufschlußreiches über die Veröffentlichungspraxis des Verlags. Die übrigen Autoren haben der Darstellung fachlicher Fragen einen mehr oder minder deutlichen Vorrang vor der Verlagsgeschichte eingeräumt - zum Wohle des Lesers.
Die Auswahl der zu behandelnden Teildisziplinen im dritten Teil ergibt sich größtenteils von selbst aus der Gliederung der betriebswirtschaftlichen Funktionen, ist aber im Detail Geschmackssache. Ob man beispielsweise der Wirtschaftsinformatik mit ihrer kurzen Geschichte und ihrem halbwegs interdisziplinären Ansatz ein eigenes Kapitel einräumen muß, sei dahingestellt. Daß jedoch das Thema Unternehmensbewertung nirgendwo behandelt wird - der Begriff fehlt sogar im Register -, ist ein herausgeberisches Versäumnis. Die Frage, welche Lösungen im Lauf der Jahrzehnte zur richtigen Bewertung von Unternehmen gefunden wurden, wäre aufschlußreich gewesen und hätte in einem der Fachbeiträge zumindest skizziert werden müssen. Trotz dieser kleineren Mängel sei das Buch zur Lektüre empfohlen. Denn nur, wer den alten Wein kennt, merkt auch, wann ihm dieser in neuen Schläuchen angeboten wird. Was in der Betriebswirtschaftslehre nicht selten vorkommt.
RALF NÖCKER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Interesse hat Ralf Nöcker dieses Buch gelesen, das die hundertjährige Geschichte des Schäffer-Poeschel Verlages einerseits und die ebenso lange Geschichte der Betriebswirtschaftslehre andererseits parallel behandelt. Insgesamt fällt sein Urteil positiv aus: er betont, dass die Studie eine "Lücke schließt" und nimmt angetan zur Kenntnis, dass die einzelnen Beiträge von den "führenden Vertretern" der jeweiligen Fachdisziplin verfasst wurden. Der Rezensent räumt ein, einige "Redundanzen" im Buch gefunden zu haben, doch insgesamt lobt er das Werk als "durchaus gelungen". Insbesondere den Beitrag über Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus, den Erich Potthoff aus der Sicht des Zeitzeugen verfasst hat, findet er sehr erhellend, zumal es nicht viel Literatur zu dem Thema gibt. Lediglich die Darstellung der Geschichte des Rechnungswesens bezeichnet er als "Enttäuschung". Hier habe sich der Autor allzu sehr an der Vorgabe orientiert, seinen Beitrag anhand der Verlagsgeschichte auszurichten, moniert der Rezensent. Ebenso bemängelt Nöcker, dass das Thema "Unternehmensbewertung" nirgends, nicht einmal im Register, auftaucht. Dennoch alles nur "kleine Mängel" in einem insgesamt empfehlenswerten Buch, befindet der Rezensent abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein brandneues Werk greift die einzelnen Phasen in der Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre auf. Die Kompetenz der beiden Herausgeber sowie der Umfang des einmaligen Werkes mit weiteren 20 Autoren "erster Garnitur" sprechen für sich." (Infodienst Sicherheit und Ökonomie)
"Die renommierten Autoren des Verlags haben unter der Herausgeberschaft zweier Altmeister der BWL, E. Gaugler und R. Köhler, nach sehr klarem und stringentem Konzept die ersten 100 Jahre BWL zum einen nach ihren Entwicklungsphasen, zum anderen nach Sektoren dargestellt und analysiert. Das Ergebnis ist nicht nur ein wertvolles Kompendium, sondern insbesondere eine uneingeschränkt spannende Beschreibung dieses noch jungen Fachs und seiner Irrungen und Wirrungen, aber auch Lösungsansätze und Diskussionsbeiträge. Tief beeindruckt aber muss jeder von dem Zeitzeugenbericht des Doyen des Fachs, E. Potthoff, zur Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus sein: Chapeau!" (DER BETRIEB)
"Zur angemessenen Würdigung des doppelten Jubiläums skizzieren die Autoren die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre entlang der Fachpublikationen des Stuttgarter Verlags. Der Band schließt eine Lücke. Der vielleicht bedeutendste Beitrag ist von Erich Potthoff über die Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus: Zu diesem Thema war bisher kaum Literatur zu finden." (FAZ)
"Insgesamt skizziert und interpretiert der Band die facettenreiche Entwicklung von 100 Jahren Betriebswirtschaftslehre auf gelungene Weise und verknüpft sie eindrucksvoll mit der Verlagsgeschichte. Die Autoren bleiben aber nicht beim Resümee stehen, sondern bieten auch diskussionswerte Ausblicke auf die mögliche weitere Entwicklung." (controller magazin)
"Die renommierten Autoren des Verlags haben unter der Herausgeberschaft zweier Altmeister der BWL, E. Gaugler und R. Köhler, nach sehr klarem und stringentem Konzept die ersten 100 Jahre BWL zum einen nach ihren Entwicklungsphasen, zum anderen nach Sektoren dargestellt und analysiert. Das Ergebnis ist nicht nur ein wertvolles Kompendium, sondern insbesondere eine uneingeschränkt spannende Beschreibung dieses noch jungen Fachs und seiner Irrungen und Wirrungen, aber auch Lösungsansätze und Diskussionsbeiträge. Tief beeindruckt aber muss jeder von dem Zeitzeugenbericht des Doyen des Fachs, E. Potthoff, zur Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus sein: Chapeau!" (DER BETRIEB)
"Zur angemessenen Würdigung des doppelten Jubiläums skizzieren die Autoren die Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre entlang der Fachpublikationen des Stuttgarter Verlags. Der Band schließt eine Lücke. Der vielleicht bedeutendste Beitrag ist von Erich Potthoff über die Betriebswirtschaftslehre im Nationalsozialismus: Zu diesem Thema war bisher kaum Literatur zu finden." (FAZ)
"Insgesamt skizziert und interpretiert der Band die facettenreiche Entwicklung von 100 Jahren Betriebswirtschaftslehre auf gelungene Weise und verknüpft sie eindrucksvoll mit der Verlagsgeschichte. Die Autoren bleiben aber nicht beim Resümee stehen, sondern bieten auch diskussionswerte Ausblicke auf die mögliche weitere Entwicklung." (controller magazin)