Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 15.5/20, , Sprache: Deutsch, Abstract: Es mag verwundern, dass sich ein afrikanischer Germanist an einem Autor wie Gustav Freytag, dessen Werk "Soll und Haben" wegen nicht unbegründeten Verdachts von Antisemitismus und Diskriminierungsapologie nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Kanon heraustritt und demzufolge in Vergessenheit geriet, interessiert. In der Tat werden im Zuge der neueren Paradigmen wie etwa der cultural studies manche als nicht mehr interessant gesehenen Werke mit ganz neuen Blicken wieder gelesen. So kann der Leser anhand mancher damit verbundenen spezifischen Theorieansätze und Lektüremodelle ein neues Licht auf solche Werke werfen. Diese Arbeit verschreibt sich demzufolge der Tendenz, in alten und als vergriffen betrachteten Texten ganz aktuelle Forschungsgegenstände mit ganz neuen Analyseperspektiven herauszuarbeiten.
Die Problematiken "Entwicklung" und "Kolonisation",die den Forschungsgegenstand der vorliegenden Studie bilden, stellen aktuelle Themenschwerpunkte dar, die den aktuellen gesellschaftlichen, medialen, politischen, ökonomischen und literarischen Raum in Afrika weiterhin besetzen. Es ist demzufolge interessant zu sehen, wie sie in einem Werk der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einer Epoche tiefergehender sozialer Umgestaltungen und sprunghaften ökonomischen Fortschritts im Zuge der Industriellen Revolution, literarisiert werden. Diese Problematiken in ihren sozialgeschichtlichen Kontext des Wilhelminischen Zeitalters zu setzen und sie einer diskursanalytischen Perspektive zu unterziehen, stellen deutlich den Vorteil dar, nicht nur die inszenierten Diskurse herauszustellen, sondern auch und vor allem zu untersuchen, welcher Diskurs von den jeweils handelnden gesellschaftlichen Akteuren vertreten wird.
Diese Untersuchung wird auf der folgenden Leitfrage aufgebaut: welche ideologischen Denksysteme und kulturellen Ideologeme liegen den jeweiligen inszenierten Diskursen der dargestellten Sozialgruppen zugrunde? Diese Studie setzt sich als Ziel, im Roman Freytags "Soll und Haben" die jeweiligen inszenierten diskursiven Konstruktionen über die Problematiken "Entwicklung" und "Kolonisation" zu analysieren. Darüber hinaus gehören die Diskursstrategien, die Positionierungen und die Modalitäten der Konstitution der jeweiligen Diskurse sowie die Beziehungen zwischen den dargestellten gesellschaftlichen Akteuren zu meinen Erkenntnisinteressen.
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Die Problematiken "Entwicklung" und "Kolonisation",die den Forschungsgegenstand der vorliegenden Studie bilden, stellen aktuelle Themenschwerpunkte dar, die den aktuellen gesellschaftlichen, medialen, politischen, ökonomischen und literarischen Raum in Afrika weiterhin besetzen. Es ist demzufolge interessant zu sehen, wie sie in einem Werk der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einer Epoche tiefergehender sozialer Umgestaltungen und sprunghaften ökonomischen Fortschritts im Zuge der Industriellen Revolution, literarisiert werden. Diese Problematiken in ihren sozialgeschichtlichen Kontext des Wilhelminischen Zeitalters zu setzen und sie einer diskursanalytischen Perspektive zu unterziehen, stellen deutlich den Vorteil dar, nicht nur die inszenierten Diskurse herauszustellen, sondern auch und vor allem zu untersuchen, welcher Diskurs von den jeweils handelnden gesellschaftlichen Akteuren vertreten wird.
Diese Untersuchung wird auf der folgenden Leitfrage aufgebaut: welche ideologischen Denksysteme und kulturellen Ideologeme liegen den jeweiligen inszenierten Diskursen der dargestellten Sozialgruppen zugrunde? Diese Studie setzt sich als Ziel, im Roman Freytags "Soll und Haben" die jeweiligen inszenierten diskursiven Konstruktionen über die Problematiken "Entwicklung" und "Kolonisation" zu analysieren. Darüber hinaus gehören die Diskursstrategien, die Positionierungen und die Modalitäten der Konstitution der jeweiligen Diskurse sowie die Beziehungen zwischen den dargestellten gesellschaftlichen Akteuren zu meinen Erkenntnisinteressen.
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