Seit den 1970er-Jahren engagierten sich zahlreiche Menschen in der Schweiz für die sogenannte Dritte Welt. Ziel dieser Bewegung war es, über Öffentlichkeitskampagnen in der Schweiz ein Bewusstsein für die Probleme der Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas und für die Zusammenhänge zwischen dem Reichtum des Nordens und der Armut des Südens zu schaffen.Im Zentrum des Buches steht das entwicklungspolitische Argument, dass weniger die Entwicklungshilfe ausgebaut, sondern vielmehr die wirtschaftlichen Beziehungen und Ausbeutungsverhältnisse verändert werden müssten. Die Dritte-Welt-Bewegung in…mehr
Seit den 1970er-Jahren engagierten sich zahlreiche Menschen in der Schweiz für die sogenannte Dritte Welt. Ziel dieser Bewegung war es, über Öffentlichkeitskampagnen in der Schweiz ein Bewusstsein für die Probleme der Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas und für die Zusammenhänge zwischen dem Reichtum des Nordens und der Armut des Südens zu schaffen.Im Zentrum des Buches steht das entwicklungspolitische Argument, dass weniger die Entwicklungshilfe ausgebaut, sondern vielmehr die wirtschaftlichen Beziehungen und Ausbeutungsverhältnisse verändert werden müssten. Die Dritte-Welt-Bewegung in der Schweiz thematisierte daher Welthunger, Fluchtgeld und Finanzplatz Schweiz, internationale Verschuldung, multilaterale Kooperation, Entwicklungshilfebudgets ebenso kritisch wie pionierhaft. Diese innenpolitische Kritik einer 'entwicklungspolitischen Solidarität' beeinflusste Konfliktmuster und ideologische Konfrontationen.Der Autor zeigt, wie der Solidaritätsbegriff im 'verlorenen Jahrzehnt' der 1980er-Jahre und die Dritte-Welt-Bewegung zerfielen, dabei aber neue Formen von politischem Engagement entstehen liessen. Die Studie basiert auf Archivquellen entwicklungspolitischer Organisationen, schweizerischer Hilfswerke und politischer Gruppen und leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte über Entwicklungspolitik, zur Rolle zivilgesellschaftlicher Bewegungen und zum Verständnis der jüngsten schweizerischen Zeitgeschichte.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Konrad J. Kuhnist Historiker und Lehrbeauftragter an den Universitäten Zürich und Basel. Forschungsschwerpunkte:die Geschichte der Entwicklungspolitik und die Geschichte sozialer Bewegungen.
Inhaltsangabe
1. Einleitung2. 'Entwicklung heisst Befreiung' - das schweizerische Symposium der Solidarität 19812.1 'Nationale Manifestation der Solidarität mit der Dritten Welt' - Selbstverständnis und Idee der Bewegung2.2 Die Hilfswerke im Abseits2.3 Ziele und Themen des 'Symposiums der Solidarität'2.4 Aktionsformen der entwicklungspolitischen Gruppierungen und der Solidaritätskomitees2.5 Entwicklungspolitisches Manifest für die 1980er-Jahre - Formierung einer Gegenkraft2.6 Nachspiel im Parlament - oder: Umstrittene Entwicklungspolitik zwischenWirtschaftsinteressen und gesellschaftsverändernder Kraft2.7 Neue Themen, heterogene Bewegung, alte Aktionsformen: Die Dritte-Welt-Bewegung am Beginn der 1980er-Jahre3. Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftskrise - die Aktion 'Entwicklungshilfe ist eine Überlebensfrage' 1983-19843.1 Entwicklungshilfe des Bundes - Ausgangslage und Budget3.2 Eine breite Allianz gegen die Budgetkürzungen3.3 Memorandum der Landeskirchen zur öffentlichen Entwicklungshilfe3.4 Die Aktion als politisches Instrument und Informationskampagne3.5 Erfolg und Ernüchterung - Aktionsverlauf und Zusammenarbeit in der Dritte-Welt-Bewegung3.6 Resonanz und Lippenbekenntnisse - die Petition im Parlament3.7 Kritik und Widerspruch: Die Dritte-Welt-Bewegung unter Druck3.8 Hilfswerke und politische Aktion zu Beginn der 1980er-Jahre4. Fluchtgeld und Finanzplatz Schweiz - die Bankeninitiative als entwicklungspolitisches Projekt 1978-19844.1 Fluchtgeld als entwicklungspolitisches Thema - Finanzplatz Schweiz und Dritte Welt4.2 Der Chiasso-SKAndal: Kristallisationspunkt und Fanal4.3 Die Initiative - Kampfansage an die 'Bankenmacht4.4 Die Bankeninitiative und die Dritte-Welt-Bewegung4.5 Der Abstimmungskampf zwischen Entwicklungspolitik und helvetischer Realität4.6 Unangreifbare Banken und 'immunisiertes Bankgeheimnis' - die Bankeninitiative als taktischer Fehler?5. 'Bomben fürs Leben' oder 'Problem der Satten' - Hunger zwischen Naturkatastrophe, Verteilungsproblem und Mitverantwortung5.1 Wissenschaftstheoretischer Hintergrund: Neo-Althusianismus, Welternährungskrise und Welthungerdebatte5.2 Biafra, Katastrophenhilfe und Hungeraktionen - Hilfswerke und der Hunger5.3 'Hunger ist ein Skandal' - kritische Thematisierung des Hungers5.4 Lernprozesse und Annäherungen - Hunger als Diskurs6. Kreative Entschuldung oder Schuldenstreichung -kontroverse Debatten um Verschuldung6.1 'Die Schulden sind bezahlt!' - Thematisierungsversuche in der Schweiz6.2 'Entwicklung braucht Entschuldung' - die Entschuldungspetition der Hilfswerke zwischen Grosserfolg und Kritik6.3 Kreative 'Schuldenstreichung - selbst gemacht'6.4 Die Verschuldung als zentrale weltpolitische Thematik mit schwieriger innenpolitischer Vermittlung - ein Fazit7. IWF und Weltbank - Die Beitrittsfrage spaltet die Bewegung7.1 Wirtschaftsinteressen und Sonderrolle - die Bretton-Woods-Institutionen und die Schweiz7.2 Das Referendum zwischen Mobilisierung und Pfadabhängigkeit7.3 Schwierige Positionsbezüge und Spaltungen - die Bretton-Woods-Institutionen und die entwicklungspolitischen Organisationen7.4 'Weniger das Abstimmungsresultat als eine gute entwicklungspolitische Debatte' - der Abstimmungskampf unter Zeitdruck7.5 Das Referendum als Fanal für den Umbruch der schweizerischen Dritte-Welt-Bewegung - ein Fazit8. Das 'Ende der Dritten Welt' als Ende der Solidarität?8.1 Kritik an der Praxis - gegen 'weisse Helfer' und ihre 'tödliche Hilfe'8.2 Entwicklungszusammenarbeit - bewegt sie noch? Grundsatzdebatten in der Umbruchphase8.3 Ratlosigkeit und Ende der Utopien - eine Bilanz9. Schlusswort
1. Einleitung2. 'Entwicklung heisst Befreiung' - das schweizerische Symposium der Solidarität 19812.1 'Nationale Manifestation der Solidarität mit der Dritten Welt' - Selbstverständnis und Idee der Bewegung2.2 Die Hilfswerke im Abseits2.3 Ziele und Themen des 'Symposiums der Solidarität'2.4 Aktionsformen der entwicklungspolitischen Gruppierungen und der Solidaritätskomitees2.5 Entwicklungspolitisches Manifest für die 1980er-Jahre - Formierung einer Gegenkraft2.6 Nachspiel im Parlament - oder: Umstrittene Entwicklungspolitik zwischenWirtschaftsinteressen und gesellschaftsverändernder Kraft2.7 Neue Themen, heterogene Bewegung, alte Aktionsformen: Die Dritte-Welt-Bewegung am Beginn der 1980er-Jahre3. Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftskrise - die Aktion 'Entwicklungshilfe ist eine Überlebensfrage' 1983-19843.1 Entwicklungshilfe des Bundes - Ausgangslage und Budget3.2 Eine breite Allianz gegen die Budgetkürzungen3.3 Memorandum der Landeskirchen zur öffentlichen Entwicklungshilfe3.4 Die Aktion als politisches Instrument und Informationskampagne3.5 Erfolg und Ernüchterung - Aktionsverlauf und Zusammenarbeit in der Dritte-Welt-Bewegung3.6 Resonanz und Lippenbekenntnisse - die Petition im Parlament3.7 Kritik und Widerspruch: Die Dritte-Welt-Bewegung unter Druck3.8 Hilfswerke und politische Aktion zu Beginn der 1980er-Jahre4. Fluchtgeld und Finanzplatz Schweiz - die Bankeninitiative als entwicklungspolitisches Projekt 1978-19844.1 Fluchtgeld als entwicklungspolitisches Thema - Finanzplatz Schweiz und Dritte Welt4.2 Der Chiasso-SKAndal: Kristallisationspunkt und Fanal4.3 Die Initiative - Kampfansage an die 'Bankenmacht4.4 Die Bankeninitiative und die Dritte-Welt-Bewegung4.5 Der Abstimmungskampf zwischen Entwicklungspolitik und helvetischer Realität4.6 Unangreifbare Banken und 'immunisiertes Bankgeheimnis' - die Bankeninitiative als taktischer Fehler?5. 'Bomben fürs Leben' oder 'Problem der Satten' - Hunger zwischen Naturkatastrophe, Verteilungsproblem und Mitverantwortung5.1 Wissenschaftstheoretischer Hintergrund: Neo-Althusianismus, Welternährungskrise und Welthungerdebatte5.2 Biafra, Katastrophenhilfe und Hungeraktionen - Hilfswerke und der Hunger5.3 'Hunger ist ein Skandal' - kritische Thematisierung des Hungers5.4 Lernprozesse und Annäherungen - Hunger als Diskurs6. Kreative Entschuldung oder Schuldenstreichung -kontroverse Debatten um Verschuldung6.1 'Die Schulden sind bezahlt!' - Thematisierungsversuche in der Schweiz6.2 'Entwicklung braucht Entschuldung' - die Entschuldungspetition der Hilfswerke zwischen Grosserfolg und Kritik6.3 Kreative 'Schuldenstreichung - selbst gemacht'6.4 Die Verschuldung als zentrale weltpolitische Thematik mit schwieriger innenpolitischer Vermittlung - ein Fazit7. IWF und Weltbank - Die Beitrittsfrage spaltet die Bewegung7.1 Wirtschaftsinteressen und Sonderrolle - die Bretton-Woods-Institutionen und die Schweiz7.2 Das Referendum zwischen Mobilisierung und Pfadabhängigkeit7.3 Schwierige Positionsbezüge und Spaltungen - die Bretton-Woods-Institutionen und die entwicklungspolitischen Organisationen7.4 'Weniger das Abstimmungsresultat als eine gute entwicklungspolitische Debatte' - der Abstimmungskampf unter Zeitdruck7.5 Das Referendum als Fanal für den Umbruch der schweizerischen Dritte-Welt-Bewegung - ein Fazit8. Das 'Ende der Dritten Welt' als Ende der Solidarität?8.1 Kritik an der Praxis - gegen 'weisse Helfer' und ihre 'tödliche Hilfe'8.2 Entwicklungszusammenarbeit - bewegt sie noch? Grundsatzdebatten in der Umbruchphase8.3 Ratlosigkeit und Ende der Utopien - eine Bilanz9. Schlusswort
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