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"Entwicklungssoziologie" : Begriff, Mode, Politik Die Entwicklungssoziologie oder Soziologie der Entwicklungslän der ist als besonderer Untersuchungsbereich eine der typischen "Bin destrich-Soziologien" und weit mehr noch als andere, ähnlich gela gerte Themen einer Vielzahl von Einflüssen aus Nachbardisziplinen unterworfen. Eine sich aus der Komplexität des Untersuchungsge genstandes ergebende, zwangsläufige Offenheit in wissenschaftli cher Hinsicht geht notwendig zusammen mit der notorischen Aktua lität der Probleme der Entwicklungsländer, die sich in Tagespresse und Verlautbarungen…mehr

Produktbeschreibung
"Entwicklungssoziologie" : Begriff, Mode, Politik Die Entwicklungssoziologie oder Soziologie der Entwicklungslän der ist als besonderer Untersuchungsbereich eine der typischen "Bin destrich-Soziologien" und weit mehr noch als andere, ähnlich gela gerte Themen einer Vielzahl von Einflüssen aus Nachbardisziplinen unterworfen. Eine sich aus der Komplexität des Untersuchungsge genstandes ergebende, zwangsläufige Offenheit in wissenschaftli cher Hinsicht geht notwendig zusammen mit der notorischen Aktua lität der Probleme der Entwicklungsländer, die sich in Tagespresse und Verlautbarungen zahlreicher Institutionen widerspiegelt. In gewisser Weise ist damit die Herausbildung einer Entwicklungsso ziologie nichts anderes als die Verlängerung der öffentlichen De batte um eine umfassende, gegenwärtig krisenhaft zugespitzte Pro blematik, die jedoch unter einem spezifisch soziologischen Gesichts punkt stattfindet. Wie die allgemeine Soziologie selbst versteht sich die Entwicklungs soziologiegrundsätzlich als eine "kritische" Wissenschaft, in dem Sinne, daß sie ganz entscheidend von der kritischen Analyse des Etablierten und Faktischen lebt. Ihre Funktion ist somit auch in erster Linie entlarvend und aufdeckend, und das gleich in zweifa cher Hinsicht: zum einen entlarvend gegenüber dem historisch fun dierten Verhältnis der Industriegesellschaften zu den Entwicklungs ländern, zum anderen auch aufdeckend gegenüber den Verhältnis sen in den Entwicklungsländern selbst. Es ist eine Grundforderung an den "Entwicklungssoziologen", daß er die Argumente und Ver- _ hal1!ensweisen der herrscheniden Gruppen in Entwicklungsländern genauso kritisch überprüft, wie er es in seiner eigenen Gesellschaft auch tun würde. Erfüllt er diese Forderung nicht, so läuft er Gefahr, sich in genau der gleichen, eifersüchtig gehüteten Herrschaftsposition wiederzufinden, die er womöglich an anderen oder in anderen Fäl len kritisiert.
Autorenporträt
Dr. phil. Dieter Goetze, geboren 1942, ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Regensburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind allgemeine soziologische Theorie, Entwicklungssoziologie, politische Soziologie, Kultursoziologie, Ethnosoziologie und Soziologie der Geschlechterverhältnisse.