Die vorliegende Arbeit behandelt enunziative Infinitive im Spanischen. Da es sich hier um ein relativ junges Phanomen handelt, das nachweisbar erst seit der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts auftritt, bewegen wir uns im linguistischen Teilbereich des Sprachwandels, genauer im aktuellen Wandel in der Syntax & der Morphosyntax. Es soll untersucht werden, wie diese besondere Form der Infinitive entstanden sein konnte & ob - beziehungsweise inwieweit - sie sich in der Standardsprache bereits verbreiten oder vielleicht sogar etablieren konnte. Hierfür ist eine quantitative Korpusanalyse durchgeführt worden, durch die eine genügend große Menge an enunziativen Infinitiven herausgefiltert werden konnte, um eine aussagekraftige Einschatzung diesbezüglich vorzunehmen. Da für eine Deutung des Phanomens Kenntnisse über den erweiterten Kontext & die konkrete Sprechsituation unerlasslich sind, spielen auch Elemente der Textlinguistik & der Pragmatik in die Analyse hinein. Des Weiteren sollenbisher aufgestellte Thesen der sprachwissenschaftlichen Diskussion rund um das Thema enunziative Infinitive auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden & neue Erkenntnisse gewonnen werden.