Der Kartoffel, der Bohne und dem Pilz widmet Christian Enzensberger das erste Prosagedicht dieses Bandes, und von den Pflanzen geht er direkt zur Wäschemangel, die wahrscheinlich noch nie so schön besungen wurde. In diesem äußerst heiteren Manuskript, das sich im Nachlass des Schriftstellers fand, hat dieser nicht nur in Form von Gedichten poetisch über ungewöhnliche Dinge nachgedacht, sondern auch den Prozess des Schreibens kommentiert. In dieser Verschränkung von Poesie und Poetik liegt der Reiz des Buches.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kleine, flüchtige, poetische Sätze. Jede Menge davon entdeckt Helmut Böttiger in diesem kleinen Buch des vor zwei Jahren verstorbenen Christian Enzensberger. Ob der einen Pilz sprachlich fasst und ihm so eine Aura verpasst oder ob er dem Gegacker eines Huhns nachgeht - stets steckt darin für Böttiger auch der Versuch, dem Schreibprozess auf die Spur zu kommen. Wie unter einem Vergrößerungsglas, meint Böttiger, gehe das vor sich, genau und mit einer Tendenz zum Surrealen und Absurden. Die versammelten Kurzprosastücke werden für den Rezensenten so zu einer poetischen Reise in die Poesie und in die Werkstatt des Autors.
© Perlentaucher Medien GmbH
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