Dieses Buch versucht, den Einsatz digitaler Medien in der Kampagne für die Europawahlen im Mai 2014 zu erforschen. Nach einer Untersuchung der europäischen digitalen Landschaft vertieft der Autor das Beispiel der Kampagne der Parti Socialiste. Um auf einen schwierigen Kontext wachsender Euroskepsis zu reagieren, bemühte sich die PS um die Entwicklung einer europäischen Debatte in Frankreich durch ständige Aktivität in sozialen Netzwerken und durch die Einrichtung einer digitalen Plattform für Bürgeranfragen. Vor dem Hintergrund der Wahlergebnisse kritisiert der Bericht die Nutzung des Internets in der Politik, seine Wirksamkeit und seine Aktionsmethoden anhand des Scheiterns der sozialistischen Kampagne. Das Web ist ein gefürchtetes Mobilisierungswerkzeug, hat aber Schwierigkeiten, sich als politisches Kommunikationsmittel durchzusetzen. Dennoch ist es offensichtlich, dass die verstärkte Nutzung des Internets auf europäischer Ebene die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeitwährend des Wahlkampfs ermöglicht hat, und zwar durch die politischen Ereignisse des Wahlkampfs und ihre Verbreitung über das Netz. Das Web erscheint somit als eine zukunftsweisende Plattform für Europa, deren politisches Potenzial von seinen Nutzern noch nicht voll ausgeschöpft wird.