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Willkommen in Epic. Das Spiel kann beginnen ...
Epic ist mehr als ein Computerspiel. Auf Neuerde, einem Planeten irgendwo im Universum, ist Epic eine Frage von Leben und Tod. Die Menschen, die hier leben, spielen in Epic um ihre Zukunft, ihre gesellschaftliche Stellung und ihren Besitz. Eric weiß, dass er erfolgreich sein muss, um zu verhindern, dass seine Familie alles verliert. Immer weiter wagen Eric und seine Freunde sich hinein in die gefährliche Welt, die von Drachen und Fantasiegestalten beherrscht ist. Eric hat nur ein Ziel: Er möchte das Zentrale Lenkungskomitee, das alle Regeln…mehr

Produktbeschreibung
Willkommen in Epic. Das Spiel kann beginnen ...

Epic ist mehr als ein Computerspiel. Auf Neuerde, einem Planeten irgendwo im Universum, ist Epic eine Frage von Leben und Tod. Die Menschen, die hier leben, spielen in Epic um ihre Zukunft, ihre gesellschaftliche Stellung und ihren Besitz. Eric weiß, dass er erfolgreich sein muss, um zu verhindern, dass seine Familie alles verliert. Immer weiter wagen Eric und seine Freunde sich hinein in die gefährliche Welt, die von Drachen und Fantasiegestalten beherrscht ist. Eric hat nur ein Ziel: Er möchte das Zentrale Lenkungskomitee, das alle Regeln bestimmt, besiegen und die Menschen in eine bessere Zukunft führen …
Ein Fantasy-Thriller aus der Welt der Computerspiele - auch für Erwachsene atemberaubend spannend!

7 Fragen an Conor Kostick, den Autor des neuen Cyber-Romans „Epic“

1. Wie ist die Idee zu „Epic“ entstanden?
Conor Kostick: Online-Spiele sind ein boomender Markt. In Fernost hat ein einziges Spiel vier Millionen eingeschriebene Teilnehmer. An den zwei beliebtesten Fantasy-Spielen in den USA beteiligen sich mehr als 500.000 bzw. 400.000 Menschen. Die virtuellen Aktivitäten dieser riesigen Gemeinschaften greifen unvermeidlich auf unsere wirkliche Welt über, denn die Spieler treiben Handel: Sie verkaufen Waffen, magische Items, Land und sogar ihre geliebten Spielfiguren. Jemand hat kürzlich ausgerechnet, dass der gesamte Umsatz – in realem Geld –, der mit solchen virtuellen Werten erzielt wird, das Bruttosozialprodukt von Bulgarien übersteigt.
Die Idee zu „Epic“ hat sich aus den Fragen entwickelt, die ich mir angesichts dieser Situation gestellt habe: Wie würde eine Welt aussehen, die ganz von einem einzigen Spiel dominiert würde, in der jeder Mensch gezwungen wäre, an dem Spiel teilzunehmen, in der Wohlstand, politischer Einfluss, Zukunfts-aussichten jedes Einzelnen von seinem Erfolg in diesem Spiel bestimmt würden?

2. Epic gilt als ein Werk einer neuen Gattung, die man „Cyber Fiction“ nennt. An welchen Vorbildern haben Sie sich orientiert?
Conor Kostick: Natürlich gibt es eine Menge Fantasy-Autoren, die sich mit der Wechselwirkung zwischen virtuellen Realitäten und der physischen Welt befassen. Meine eigenen Ideen zu dem Thema sind aber weniger von Büchern anderer Autoren beeinflusst als vielmehr durch mein Nachdenken über die gesellschaftlichen Veränderungen, die ich soeben beschrieben habe. Mich beschäftigte einfach die Frage: Wie wäre es, in einer Welt zu leben, wo alles und jedes davon abhängt, wie gut oder wie schlecht ich mich in einer virtuellen Umgebung bewähre? Ich habe mich für die möglichst glaubwürdige Darstellung einer solchen Welt von politischen Denkern wie Machiavelli, Hobbes und Marx anregen lassen. Sie werden bei der Lektüre vielleicht bemerken, dass einzelne Figuren die Welt aus diesen unterschiedlichen Perspektiven heraus zu deuten versuchen. Was die Bücher betrifft, so würde ich sagen, dass Greg Egan in diesem Genre der Autor ist, den ich am meisten bewundere. William Gibson, der als Begründer des „Cyber Punk“ gilt, gefällt mir auch sehr gut, wenn auch seine Geschichten sehr viel düsterer sind als „Epic“.

3. Ihre Hauptfigur Erik spielt das Online-Spiel Epic völlig anders als die meisten Spieler und entdeckt so ganz neue Möglichkeiten. Ist das der Rat, den Sie jungen Lesern geben würden? Mutig zu sein und Neues auszuprobieren, gegen den Strom zu schwimmen, ohne Angst, sich zu blamieren? Ich denke, es ist extrem ungewöhnlich, dass ein Junge eine weibliche Figur in einem Spiel wählt.
Conor Kostick: Genau. Dass sehr viele Leute gewisse Vorstellungen und Vorgehensweisen für richtig halten, beweist noch lange nicht, dass es keine besseren Möglichkeiten gibt, Dinge anzupacken. Viele Entwicklungen in Wissenschaft und Kunst verdanken sich einem neuen Blick auf Probleme. Wahrscheinlich ist das der wichtigste Grund, warum mir die Gestalt Eriks so gut gefällt: Er hat keine Scheu, etwas Neues zu versuchen, ja, ihm gefällt Epic nur dann, wenn er experimentieren kann.
Man hat übrigens herausgefunden, dass ungefähr 20 Prozent der Männer, die an Online-Spielen teilnehmen, weibliche Spielfiguren wählen. Dass diese Möglichkeit besteht, ist einer der interessantesten Züge dieses Mediums; es ist sehr spannend, zu sehen, wie verschieden die Leute reagieren, je nachdem, ob man ihnen als Mann oder als Frau gegenübertritt.

4. Planen Sie eine Fortsetzung von „Epic“?
Conor Kostick: Ich habe gerade „Saga“ beendet, das Ende 2006 in Irland und bald darauf im Ausland erscheinen soll. „Saga“ spielt im selben Universum wie „Epic“, aber wir haben es dort mit ganz anderen Figuren zu tun, und wir werden unter anderem erfahren, was aus Alterde geworden ist. Es ist keine Fortsetzung von „Epic“, allerdings hat Cindella (Eriks Spielfigur) wieder einige spektakuläre Auftritte.

5. Mögen Sie selbst Computerspiele? Oder lesen Sie lieber Bücher?
Conor Kostick: Ich spiele sehr gern, am liebsten Online-Spiele, aber ich kann auch Stunden mit Strategiespielen zubringen. Von meinem Neffen lasse ich mich manchmal zu hektischeren Sachen überreden, Fußball und Autorennen zum Beispiel, und auch das macht mir einen Riesenspaß. Aber Lesen ist mir wichtiger. Nicht nur wegen der Wissensvermittlung, sondern vor allem, weil das, was man liest, eine tiefere Wirkung hat: Nur beim Lesen kann man sich wirklich in Personen einfühlen, in ihr Inneres schlüpfen. Kein Spiel und kein Film vermittelt einem diese besondere Erfahrung. Und Texte eröffnen dem Leser eine Unendlichkeit möglicher Welten, während Spiele immer nur je besondere, begrenzte Räume zur Verfügung stellen. Die Phantasie, die ein so wichtiger Teil der Persönlichkeit ist, wird vom Spiel viel weniger gefordert als vom Buch. Zum Glück müssen wir uns aber nicht zwischen Büchern und Spielen entscheiden, wir können beides haben.

6. Sie sind der Erfinder des ersten Fantasy-Rollenspiels. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Conor Kostick: Besser gesagt: Ich war einer der Erfinder des ersten Live Fantasy-Rollenspiels. Es hieß „Treasure Trap“ und entstand auf Peckforton Castle in Cheshire in England: Leute trafen sich auf der Burg, um, phantastisch kostümiert, an Abenteuern teilzunehmen. Ich war erst 19 damals und lernte die Organisatoren im nahe gelegenen Chester kennen. Die Arbeit an „Treasure Trap“ machte mir sehr viel Spaß. Ich war zwar auch an der Entwicklung der Regeln beteiligt, aber meine Hauptaufgabe bestand darin, Abenteuerhandlungen zu erfinden. Bei der Konstruktion der Rahmengeschichten musste ich dafür sorgen, dass phosphoreszierende Skelettkostüme, riesige Plastikfelsen, allerlei spektakuläre Rauch- und Knalleffekte sowie die verschiedenen Monster und anderen Figuren möglichst gut zur Wirkung kamen. Leider war das Projekt seiner Zeit voraus und wurde, obwohl es viele sehr engagierte Leute anzog, kein finanzieller Erfolg. Aber die Regeln, die wir damals entwickelten, setzten sich durch und werden von heute aktiven Rollenspielgruppen immer noch verwendet.

7. Haben Sie Kinder?
Conor Kostick: Nein, aber ich habe einen siebenjährigen Neffen und eine vierjährige Nichte. Sie heißen Conor und Juno. Für Epic sind sie noch ein bisschen zu klein, aber ich habe auch schon ein paar Geschichten extra für sie geschrieben. Conor ist über das Alter hinaus, wo ich mich der Fairness halber bei gemeinsamen Computerspielen zurückhalten musste – jetzt ist er mir bei Autorennen und Fußballspielen meistens überlegen. Juno spielt außergewöhnlich gut Dame. Ich werde ihr bald Schach beibringen. Es wird Zeit, dass endlich mal eine Frau die Weltmeisterschaft im Schach gewinnt!

Das Interview mit Conor Kostick führte Judith Kaiser (Oetinger) im März 2006
Übersetzung aus dem Englischen von Peter Knecht

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.03.2007

Um Leben und Tod
Conor Kosticks Cyberspace-Roman „Epic”
Erik hasst das Leben auf dem Planeten Neuerde. Gerade einmal ins Teenageralter gekommen, muss er in einer Mine schuften, die allmächtige Regierung bestimmt seinen Tagesablauf, und eine Aussicht auf einen Studienplatz an der Universität besteht auch nicht. Allein das Computerspiel „Epic” bietet Abwechslung. Dort kann er sich austoben, prunkvoll einkleiden, neue Welten erforschen. Und vor allem: gefährliche Waffen kaufen.
Die braucht er, denn auf Neuerde sind die virtuelle und die reale Welt miteinander verbunden – ja, sie bedingen einander. Wer im Computerspiel erfolgreich ist, der hat die Chance, seine Situation im wirklichen Leben zu verbessern. Ein Sieg beim jährlichen Turnier etwa – und schon ist die Uni in greifbarer Nähe. Bei Misserfolg läuft es genauso: Wer in der virtuellen Welt getötet wird, muss mit einer Strafversetzung in eine Kolonie und knochenharter Arbeit rechnen.
Der Schlüssel zum Erfolg ist wie in vielen Online-Rollenspielen Geduld. Man muss die Spielfigur behutsam aufbauen, kleine Geldbeträge sammeln, sich langsam nach oben arbeiten. Eine Prozedur, die Erik zuwider ist. Er möchte schnell Erfolg haben, am besten gleich eine Revolution starten und die Diktatur beenden. Das wäre tatsächlich möglich, wenn man die Spielfigur eines der Regierungsmitglieder in der Arena besiegt. Diese Vision nährt die Hoffnungen der Bewohner des Planeten, darauf gründen sich ihre Wünsche und Ziele. Religion hat als Opium für das Volk ausgedient, im 21. Jahrhundert sind es Computerspiele, die das Volk ruhigstellen.
Freilich ist die Erlösung nicht leicht zu erreichen. Die Kreaturen des Komitees sind perfekt ausgerüstet, sie fungieren als gnadenlose Götter in der virtuellen Welt. Erik hatte es gewagt, sich mit ihnen anzulegen – seine Figur wurde getötet. Er muss ganz von vorne beginnen. Es bleiben ihm nur zwei Möglichkeiten. Er kann sich fügen und die Gegebenheiten akzeptieren – oder etwas Verrücktes tun: eine Figur kreieren, die unter normalen Umständen nicht in der Computerwelt überleben kann. Ohne Waffen, ohne Kraft, dafür aber schön und schnell. Er spielt „Epic ” so, wie es noch nie jemand gespielt hat – und erfährt, dass der Sinn des Spiels darin besteht, es zu vernichten. Genau das wollen die Mitglieder der Regierung verhindern, würden sie doch ihre einzige Kontrollfunktion verlieren. Sie setzen ihre gefährlichste Waffe ein, einen allmächtigen Krieger.
Autor Conor Kostick hat Treasure Trap erfunden, das erste Fantasy-Rollenspiel. Dabei haben sich Menschen in mittelalterlichen Kostümen getroffen, um in den schottischen Highlands ihre Phantasien auszuleben. In seinem Buch Epic, das auch spannende phantastische Motive enthält, geht er einen Schritt weiter. Das Spielen findet nicht mehr um des Spielens willen statt, sondern wird zu einer Angelegenheit, in der es um Leben und Tod geht. Computerspiele werden nicht zu einem Ersatz für das wirkliche Leben, sondern bestimmen es.
Betrachtet man den Ehrgeiz, mit dem Computerspieler in die virtuelle Welt eintauchen und wie ernst Online-Rollenspiele mittlerweile genommen werden, stellt man fest, dass Kosticks Jugend-Thriller nicht nur pure Sciencefiction ist, sondern der aktuellen Realität gefährlich nahekommt. JÜRGEN SCHMIEDER
CONOR KOSTICK: Epic. Aus dem Englischen von Peter Knecht. Oetinger Verlag 2006. 366 Seiten, 14,90 Euro.
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