Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,0, Hochschule Coburg (FH), Sprache: Deutsch, Abstract: In vielen literarischen Werken findet die Thematik Epilepsie Verwendung. In dem Buch "Der Idiot" von Fjodor M. Dostojewskij verarbeitet der Schriftsteller seine eigene Erkrankung und die damit verbundenen Reaktionen der Umwelt, wie bspw.: "Verhält er sich wenigstens ruhig, wenn er seine Anfälle bekommt? ..." (vgl. Dostojewskij 1965: 70). In dem Buch "Rote Sonne, Schwarzes Land" von Barbara Wood, die Autorin war zehn Jahre als Chirurgie-Assistentin tätig, leidet ebenfalls eine Romanfigur an Epilepsie und deren Folgen (vgl. Wood 1989: 240 f, 306 f).Während meines Vorpraktikums in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung lernte ich einen Betroffenen kennen, der den ganzen Vormittag auf Reize, die von außen kamen nicht reagierte, da er sehr starke Antiepileptika nehmen musste und diese seine Sinne beeinträchtigten. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin während meiner Studienzeit erlebte ich in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung das erste Mal einen Grand-mal-Status mit. Die Hilflosigkeit mancher Teilnehmer machte mir das Ausmaß eines Anfalls und die Betroffenheit der Umstehenden bewusst.Die Frage, die mich beim Schreiben besonders leiten wird ist, in wieweit das soziale Umfeld das Denken, Fühlen und Handeln in einer Familie mit einem an einer Epilepsie erkrankten Familienmitglied beeinflussen kann. Eine Begriffsbestimmung von "Epilepsie" leitet diese Arbeit ein. Das Nervensystem, die Aufgabenverteilung im Gehirn und die Funktion der Nervenzellen werden anschließend betrachtet. Einer Beschreibung der Erkrankung, die die Entstehung, das Anfallsgeschehen, die Diagnostik und die unterschiedlichen Formen der Behandlung beinhaltet, folgt eine kurze geschichtliche Aufzeichnung. Mit einer Erläuterung des Begriffs "psychosozial" wird die Arbeit fortgesetzt. Nachdem die Situation der Familie bei Erkrankung eines Kindes oder bei Erkrankung eines Erwachsenen ausführlich beleuchtet wird, soll ein Bild vom Verhalten der sozialen Umwelt gegenüber dem Erkrankten und seiner Familie erstellt werden. Ausgehend von dieser Sicht werden mögliche Reaktionen der betroffenen Familie aufgezeigt. Ein besonderes Augenmerk gilt der Frage: "Erzähle ich dem Umfeld von meiner Epilepsie?". Abschließend erfolgt eine Darstellung eventuell auftretender psychischer und physischer Probleme für den Menschen mit Epilepsie. Mit Hilfe meiner theoretischen Ausarbeitung werde ich einen Fragenkatalog entwickeln, dessen Antworten mir zur Unterstützung meines Geschriebenen dienen sollen.
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