Die politisch-sozialen und vor allem die kulturellen Grundlagen der Moderne können sich in der frühen Neuzeit im 'Heimatland' der Reformation nur in mühsamer Auseinandersetzung mit den orthodoxen kirchlich-konfessionellen Herrschaftsansprüchen herausbilden. Von Anfang an spiegelt die Lyrik diesen Prozess und treibt ihn als wichtiges Organ öffentlicher und privater Selbstverständigung mit voran. Band 1 der "Deutschen Lyrik der frühen Neuzeit" begründet die Gesamtkonzeption dieser Lyrik-Geschichte, skizziert die wichtigsten Entwicklungstendenzen der Gattung und eröffnet die Epochendarstellung mit dem Spannungsverhältnis von Humanismus und Reformation einerseits, Reformation und Gemeinem Mann in der 'reformatorischen Öffentlichkeit' andererseits.