Vor 100 Jahren, 1920, erschien im Rowohlt-Verlag die bis heute maßgebliche Anthologie expressionistischer Lyrik „Menschheitsdämmerung“, in der auch Jakob van Hoddis vertreten war. Van Hoddis zerbrach an seiner familiären und der gesellschaftlichen Situation und wurde zum Patienten der Tübinger psychiatrischen Klinik. Deren Leiter, Robert Gaupp, befasste sich in den 1920er-Jahren bereits mit der Trennung zwischen lebenswerten und lebensunwürdigen Existenzen. Gaupp entwickelte sich zum Befürworter der Euthanasie.