»Er lebt in einer stadtbekannten Kommune«, so lautete der Fichen-eintrag der Bundespolizei in den frühen 80er Jahren zu einem Mitglied der Wohngemeinschaft an der Neubrückstrasse 67 in Bern (kurz '67i'). Stadtbekannt war die Wohngemeinschaft tatsächlich, nicht zuletzt, weil Exponenten der Bewegungen nach 68, in den 80ern und rund um die Reitschule dort ihr Domizil hatten. Im 67i wohnten von 1974 bis 1993 über 60 Leute, die zusammen kochten, diskutierten und subversive Aktionen planten: an der Universität, in der Stadt, der Reitschule und in der Armee. Einigen ging es sogar um die Weltrevolution ...Das Buch beleuchtet damalige Aktionsformen für gesellschaftliche Veränderungen und die Politisierung von 67i-Bewohnenden. Es zeichnet, mit dem Fokus auf die Wohngemeinschaft, eine kulturelle Revolution nach. Wie vorwiegend junge Frauen und Männer aus dem engen, meist bürgerlichen Elternhaus mit seiner verklemmten Sexualmoral hinein ins offene und kunterbunte Leben des 67i flohen, wie sie mit der sogenannten 'freien Liebe' umgingen und sich in einer neuen Form von Gemeinschaft zusammenrauften.