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Ab 2010 arbeitet Erasmus Schröter parallel zu den Leipziger Wave Gothic-Treffen an seiner Folge Contest. Die Modelle dieser Bilder entziehen sich dem üblichen Leben und konterkariert die traditionellen Rollenbilder durch konsequente Überschreitungen von sexuellen, religiösen und moralischen Grenzen und Tabus. Viele der jungen Männer provozieren, schillern in bizarren Rollen, denen sie sich teilweise auch durch körperliche Veränderungen dauerhaft verschrieben haben. Leder, Ketten, Latex und schillernde Frisuren verbinden die Protagonisten in einem Karneval narzisstischer Grenzverschiebungen,…mehr

Produktbeschreibung
Ab 2010 arbeitet Erasmus Schröter parallel zu den Leipziger Wave Gothic-Treffen an seiner Folge Contest. Die Modelle dieser Bilder entziehen sich dem üblichen Leben und konterkariert die traditionellen Rollenbilder durch konsequente Überschreitungen von sexuellen, religiösen und moralischen Grenzen und Tabus. Viele der jungen Männer provozieren, schillern in bizarren Rollen, denen sie sich teilweise auch durch körperliche Veränderungen dauerhaft verschrieben haben. Leder, Ketten, Latex und schillernde Frisuren verbinden die Protagonisten in einem Karneval narzisstischer Grenzverschiebungen, der die Veränderungen in den westlich geprägten Gesellschaften exemplarisch abbildet. Das Individuelle erhebt sich hier als Superlativ, als Reaktion gegen eine Normalität, deren Enge als bedrückend empfunden wird. Schrilles Outfit und gefühlsame Nabelschau führen auf Schröters Fotografien zu einer Allianz, die spannend ist und sicher auch bleibt. Die umfangreiche Folge besteht aus großformatigen, in Farbe aufgenommenen Bildnissen von jungen Männern, die Erasmus Schröter immer in neutralen, ereignislosen Räumen fotografiert. Dazu bittet Schröter seine Modelle in separate Räume, führt Gespräche und versucht eine Situation zu erzeugen, in der eingeübte Rollen und Posen vergessen werden, so dass die Protagonisten bei sich selbst ankommen. Erasmus Schröter greift mit seinen analogen Farbfotografien in den aktuellen Diskurs der Geschlechter ein und thematisiert diesen aus einem ungewöhnlichen und originären Blickwinkel. Die Männer, die hier gezeigt werden, sind Suchende in einer Welt, die sich neu erfindet und damit auch die Balance dessen, was als gerecht empfunden wird, neu ordnet. Erasmus Schröter zeigt nicht das starke Geschlecht, sondern Protagonisten, die eher fragil und aus dem Gleichgewicht geraten sind.