Der Band „Erde” aus dem Ravensburger Buchverlag
Auf die Neugier, den Wissensdurst von Kindern, spekulieren die Bände aus der „Expedition Wissen”-Reihe des Ravensburger Buchverlags. Und doch rechnen die Autoren nicht so recht mit dem Entdeckergeist ihrer jungen Leser: Vorweg gibt es erst einmal eine Gebrauchsanweisung. Dieser ist etwa im Band „Erde” zu entnehmen, dass die eingeblockten Steckbriefe „stichwortartig zusammengefasste Daten und Fakten” enthalten und „Kaum zu glauben”-Kästchen Verblüffendes präsentieren – selbst Achtjährige kommen darauf gewiss von sich aus. Weiter heißt es, die eingestreuten Comics seien lustig und pfiffig – dieses Urteil sollte man besser den Kindern überlassen. Schließlich sei dahingestellt, ob ein Rätsel Spaß macht, dessen Antworten sich direkt neben den Fragen finden.
Der Aufbau des Bandes ist durchaus kindgerecht, durch kurze Kapitel und in der Regel klare Schaubilder, das Konzept verfolgt eine Mischung aus Lesebuch und Nachschlagewerk. Wobei das Lektürevergnügen nicht besonders hoch sein dürfte angesichts von Wortungetümen wie „Niederschlagsmenge”, „Temperaturmittelwerte” oder „Graslandbereiche”.
Auch ist manche Information schlicht falsch: Es ist nicht die Sonne, die für den Wechsel von Tag und Nacht sowie für die Jahreszeiten verantwortlich ist. Auch wird die Größe des Aralsees mit reichlich 68 000 Quadratkilometern angegeben – dabei ist seine Oberfläche längst auf nurmehr ein Viertel dessen geschrumpft. Insofern muss diese Expedition zur Erde als gescheitert angesehen werden. (ab 8 Jahre) STEFAN FISCHER
Expedition Wissen – Erde. Ravensburger Buchverlag 2007. 80 Seiten, 12,95 Euro.
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