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Das Buch: Vor vierzig Jahren wurde die deutsche Bevölkerung von einer Untergangsstimmung erfasst. Energiekrise, Waldsterben, Ozonloch oder die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bezeichneten Grenzüberschreitungen, deren Folgen offensichtlich nicht mehr beherrschbar waren. Die „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck 1986) sah sich im Schatten der selbstverschuldeten, drohenden Katastrophe. Die hergebrachte Deutung der Katastrophe als Strafgericht Gottes machte dem Bewusstsein Platz, dass der Mensch sich selber und seiner Umwelt zur tödlichen Gefahr geworden war. Schon um die Mitte des vorigen…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch: Vor vierzig Jahren wurde die deutsche Bevölkerung von einer Untergangsstimmung erfasst. Energiekrise, Waldsterben, Ozonloch oder die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bezeichneten Grenzüberschreitungen, deren Folgen offensichtlich nicht mehr beherrschbar waren. Die „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck 1986) sah sich im Schatten der selbstverschuldeten, drohenden Katastrophe. Die hergebrachte Deutung der Katastrophe als Strafgericht Gottes machte dem Bewusstsein Platz, dass der Mensch sich selber und seiner Umwelt zur tödlichen Gefahr geworden war. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gingen in den USA Wissenschaftler der Frage nach, wie sich Gesellschaften besser gegen Katastrophen schützen können. Der vorliegende Band fragt nach den Akteuren, Zugängen und Zielen der Katastrophenforschung. Er stellt einige Strategien des Umgangs mit Katastrophen vor, ohne freilich dieses Forschungsfeld vollständig ausleuchten zu können. Fallbeispiele der historischen Katastrophenforschung verdeutlichen die Möglichkeiten und Grenzen geschichtlichen Lernens aus verheerendem Unglück. Es wird vorgeschlagen, die vielfältigen Ansätze zur Erforschung und Bewältigung von Katastrophen, wie sie von der überbordenden Literatur präsentiert werden, in länder- und/oder kulturvergleichender Perspektive systematisch zu erschließen. Darüber hinaus wäre im Einzelnen noch genauer zu untersuchen, wie sich anthropologische Faktoren, Traditionen und soziale Prozesse auf katastrophische Entwicklungen auswirken. Dies gilt besonders für die Angst, ihre Hintergründe und die Formen ihrer Vermittlung oder Tradierung. Zudem scheint der Zusammenhang von gesellschaftlichen und ökologischen Momenten durch die Katastrophenforschung noch nicht ausreichend berücksichtigt zu werden. Der gelegentlich mit persönlichen Erfahrungen und Meinungen „gespickte“ Band ist als Anregung für diejenigen gedacht, die sich für Forschungen im Umfeld der Katastrophe interessieren, auch wenn sie sich bislang noch nicht intensiv mit ihr befasst haben. Der Autor: Dr. Peter-Michael Steinsiek hat in Göttingen und Zürich Forstwissenschaften studiert. Er beschäftigt sich seitdem an den Universitäten Göttingen und Freiburg mit forst- und umweltgeschichtlichen Fragestellungen. Die Entstehung von Nachhaltigkeit, Zustand und Entwicklung des Waldes seit der Frühen Neuzeit sowie die Quellen und Methoden der Umweltgeschichte sind Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit.