Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist ein zentraler Orientierungspunkt für Wissenssuchende im Netz. Ihren Aufstieg verdankt sie einer Phase des Web 2.0, die Formen vernetzten Arbeitens und neuformulierte Ideale der Wissensproduktion für sich nutzt: Jenseits bisheriger Beglaubigungsstrategien von Expertise und verlegerischen Produktionsbedingungen entsteht mit ihr eine Enzyklopädie unter Anrufung kollektiver Intelligenz und kollaborativen Engagements. Die Entgrenzung enzyklopädischer Schreibprozesse führt zu einem Paradigmenwechsel, weg von der Repräsentation exemplarischer Vollständigkeit hin…mehr
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist ein zentraler Orientierungspunkt für Wissenssuchende im Netz. Ihren Aufstieg verdankt sie einer Phase des Web 2.0, die Formen vernetzten Arbeitens und neuformulierte Ideale der Wissensproduktion für sich nutzt: Jenseits bisheriger Beglaubigungsstrategien von Expertise und verlegerischen Produktionsbedingungen entsteht mit ihr eine Enzyklopädie unter Anrufung kollektiver Intelligenz und kollaborativen Engagements. Die Entgrenzung enzyklopädischer Schreibprozesse führt zu einem Paradigmenwechsel, weg von der Repräsentation exemplarischer Vollständigkeit hin zur Präsentation restlosen Sammelns. In diesem Modus wird alles zum Gegenstand der Dokumentation, von der Entstehung eines Artikels bis hin zu Diskussionen um die Löschung von Einträgen. Das Schreiben selbst wird zum Ereignis und präfiguriert das Wissen der Wikipedia als ein immer schon vorläufiges, fortwährend auszuhandelndes Wissen im Widerstreit. Anhand einer genauen Untersuchung exemplarischer 'Ereignis-Lemmata' samt ihren Bearbeitungsgeschichten liefert Katja Grashöfer eine genaue Bestandsaufnahme dieser dokumentarischen Operationen. Dabei wird deutlich, inwiefern die Praktiken der Wikipedia selbst nicht nur Ergebnis, sondern auch Motor neuer Formen von Wissen, Wissensproduktion und Autor_innenschaft werden.
Dr. des. Katja Grashöfer, Studium der Germanistik und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und der Università degli Studi di Siena, arbeitet am Sonderforschungsbereich 'Virtuelle Lebenswelten' der Ruhr-Universität Bochum. Sie forscht zur Frage, wie Interaktionen zwischen Menschen und Robotern motiviert werden, wobei ihr Fokus insbesondere auf dem Einsatz von Robotern in Bildungskontexten liegt. Ihre Promotion, die zunächst mit einem Stipendium der RUB Research School gefördert wurde, hat Katja Grashöfer am DFG-Graduiertenkolleg 'Das Dokumentarische' abgeschlossen. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind enzyklopädische Schreibprozesse, virtuelle Autor_innenschaft, Textgenerierung mit KI, Human-Robot-Interaction, Medienbildung und Datenkritik.
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