Die vorliegenden Studien richten ihr Augenmerk auf die gesteigerte Relevanz von Formen technischer Medialität gerade für solche Subjektivierungsprozesse, die konventionell mit dem Bildungsbegriff in Beziehung gebracht wurden. Dabei wird der These eines immanenten Verhältnisses zwischen dem Medien-, Erfahrungs- und Bildungsbegriff in Form elementarer Suchbewegungen nachgegangen. Während der Medienbegriff die unhintergehbare Gestaltungs- wie Vermittlungsperspektive menschlichen Daseins artikuliert, reflektiert der Bildungsbegriff insofern die Auflösung unmittelbarer Zugriffsmöglichkeiten auf Selbst und Welt. Bildung markiert nicht allein reflexive Bewegungen, die der medialen Formierung des Subjekt nachgehen. Sie fragt zudem nach den Schnittstellen, an denen der Mensch die medial geführte Selbstformierung gerade riskiert. Sie fahndet nach verletzlichen Konstellationen, in denen die Verflechtung von Medien und Macht an ihre Zerbrechlichkeit gemahnt wird. Bildung beschreibt insofern ein spezifisches Verhalten zum Raum symbolischer Unterscheidungen. Sie ist damit nicht in diesem Raum festzulegen, sondern 'bestimmt' sich im Verhältnis dazu. Sie bezieht sich auf die Möglichkeit einer Erfahrung, die, angesichts der Unmöglichkeit, sie jenseits einer von Medialität durchkreuzten Position zu artikulieren, selbst stets zu problematisierende Interpretationen hervorbringt.