Die Studie hat Kants Transzendentale Deduktion der Kategorien zum Gegenstand. Sie enthält eine Erörterung von deren Voraussetzungen und eine Analyse des ausgeführten Arguments in der zweiten Auflage der Kritik der reinen Vernunft. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der kategorialen Einheit menschlicher Erfahrung. Untersucht wird insbesondere die Annahme Kants, dass die durch Kategorien geregelte Einheit aller Wahrnehmungen in einer Erfahrung eine notwendige Konsequenz der Identität des erkennenden Subjekts ist. Dabei zeigt sich, dass die von Kant als Einheitsprinzip in Anspruch genommene Spontaneität des Selbstbewusstseins nicht ausreicht, um die Einheit der Erfahrung zu begründen. Entgegen dem herkömmlichen Verständnis der Kategoriendeduktion muss die Einheit der menschlichen Anschauung von Raum und Zeit als grundsätzliche und von der Einheit des Selbstbewusstseins unabhängige Prämisse in den Argumentationsgang aufgenommen werden. Bei der Durchführung der Argumentation hat sich der Autor von dem Gedanken leiten lassen, dass es möglich sein müsste, die Kette von Argumenten, die Kant auf knapp 30 Seiten vorträgt, in einer Weise darzustellen, die verständlich macht, warum Kant glauben konnte, auf so wenig Raum alles Nötige gesagt zu haben. Dabei wurde das Ziel verfolgt von der grundlegenden Struktur des Arguments nicht durch unnötiges Beiwerk abzulenken.
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